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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Schmerz, eine dunkle Wolke, die sich in mir ausbreitete und unseren Bund überschattete. Ich hatte das Gefühl, mein Herz befände sich in einem Schraubstock, der so festgezogen war, dass ich das unsichtbare Band nicht spüren konnte, das uns miteinander verband.
    » Worüber möchtest du mit mir sprechen?«, fragte ich und biss mir auf die Lippen.
    » Ähm …« Jack trat unruhig auf der Stelle und rieb sich den Nacken. » Ich wollte nur wissen, wie es dir geht. Nach allem, was letzte Nacht passiert ist.«
    » Du meinst, weil du grundlos mit mir Schluss gemacht hast?«, fragte ich.
    » Es war nicht grundlos, Alice.« Er schüttelte seufzend den Kopf. » Und nein, das meinte ich nicht. Ich meinte wegen Leif.«
    » Nun …« Ich schlang die Arme um mich. Mein Mund war trocken und mir wurde flau im Magen. Ich wusste nicht, wie ich seine Frage beantworten sollte. » Warum?«
    » Was warum?« Jack sah mich an, doch ich mied seinen Blick. Ich spürte, wie er mich prüfend musterte, um zu sehen, ob ich okay war, und das verletzte mich umso mehr.
    » Das lasse ich nicht zu, Jack.« Ich fuhr mit einer Hand durch mein verworrenes, feuchtes Haar, während ich die andere fest gegen meine Seite presste, als könnte ich so meine Traurigkeit unterdrücken. » Du kannst mir nicht das Herz brechen und dann den Schaden wiedergutmachen wollen.«
    » Alice.« Er sah mich traurig und mit hängenden Schultern an. » Ich wollte nicht … ich will dir nicht wehtun.«
    » Du bist ein noch größerer Lügner als ich.« Ich verdrehte die Augen, um nicht loszuheulen.
    Es war eine Qual, mit ihm im selben Raum zu sein und zu fühlen, was er fühlte. Sein verwirrter Schmerz lag wie Nebel in der Luft. Und zusammen mit meinem eigenen war er unerträglich.
    » Wieso bin ich ein Lügner?«, fragte Jack, dessen hilfloser Gesichtsausdruck einem verteidigenden wich. » Ich will dich wirklich nicht verletzen.«
    » Das weiß ich!«, entgegnete ich lauter, als mir lieb war. Ich schüttelte den Kopf und fuhr dann mit leiserer Stimme fort. » Aber du hast gesagt, du würdest mich für immer lieben. Und dann mache ich einen kleinen, dummen Fehler und … Ich meine, seien wir ehrlich: Peter zu küssen, war weitaus schlimmer als das hier.«
    » Nein, das war es nicht.« Stirnrunzelnd kaute Jack auf der Innenseite seiner Wange herum. » Das mit Peter war schlimm. Aber das hier … Ich habe dich gefragt, was los ist. Ich habe dir gesagt, dass ich eine Distanz zwischen uns fühlte. Ich war so ehrlich mit dir, und du sahst keine Veranlassung, etwas richtigzustellen. Du hast nicht … Du hast mir diesen Teil von dir nicht anvertraut.«
    » Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst«, rechtfertigte ich mich. » Wir haben in letzter Zeit über so vieles gestritten, da wollte ich nicht auch noch darüber streiten.«
    » Das ist ja gerade das Problem, Alice.« Er sah mich ernst an. » Wir haben uns gestritten und mit dir stimmt irgendetwas nicht. Du bist so ruhelos und ständig in Gedanken und das alles sind nur Symptome. Irgendetwas ist los mit dir, das ich nicht in Ordnung bringen kann.«
    » Jack, du brauchst mich nicht › in Ordnung‹ zu bringen.« Ich schüttelte den Kopf. » Und ja, ich weiß, dass ich gerade eine schwierige Phase habe. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir uns trennen müssen. Im Gegenteil, wir sollten das zusammen durchstehen.«
    Er schenkte mir ein gequältes Lächeln, das mir nur noch mehr wehtat. Dann senkte er den Kopf, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schwieg einen Augenblick.
    » Ich habe versucht, alles das zu sein, was du willst. Dir all deine Wünsche zu erfüllen. Und trotzdem bist du unglücklich.« Er atmete tief ein und ließ seine Worte im Raum schweben. » Also werde ich nun sein, was du brauchst.«
    Mein Handy klingelte, doch ich ignorierte es.
    » Was soll das heißen?«, fragte ich, doch er schüttelte nur den Kopf.
    » Geh ran.« Er nickte mir zu und wandte sich zum Gehen. Ich rief ihn zurück, doch er verließ den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    » Hallo?« Ich antwortete mit einem tiefen Seufzer.
    » Alice?«, sagte Olivia.
    » Olivia? Bist du wieder da? Ich habe dich gesucht.«
    » Ich muss mit dir sprechen«, sagte Olivia ohne Umschweife. Ihr entschiedener, abgehackter Ton machte mich nervös. » Wann kannst du kommen?«
    » Wann soll ich kommen?«
    » Sobald wie möglich.« Sie legte auf, ohne meine Antwort abzuwarten.
    Ich sah auf das Display, um sicher zu sein, dass die Verbindung nicht

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