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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Stimme, und es waren nur noch ein ersticktes Schluchzen und Schniefen zu hören. Ezra murmelte ihr tröstende Worte zu, auf die sie jedoch nicht reagierte.
    » Alice?«, fragte Peter. Ich blickte zu ihm auf. Er stand mit Tränen in den Augen vor mir am Fuße der Treppe.
    » Hey«, sagte ich leise. Ich wollte Ezra und Mae nicht stören, obwohl die beiden weit genug entfernt und so sehr von ihrem eigenen Schmerz erfüllt waren, dass sie mich ohnehin nicht wahrgenommen hätten.
    » Was machst du hier?«, fragte Peter, und ich schüttelte nur den Kopf.
    Ich wusste es selbst nicht. Ich hatte nur das Gefühl, ich müsse zuhören. Als eine Art Strafe, weil ich glaubte, das alles sei in gewisser Weise meine Schuld. Und es tat weh, Mae so bitterlich weinen zu hören.
    » Darf ich mich zu dir setzen?«, fragte Peter und kam einige Stufen herauf.
    » Ja, natürlich.« Ich wies auf den leeren Platz neben mir und er setzte sich. » Wie geht es dir?«
    » Ich weiß es nicht.« Er schüttelte den Kopf. Seine Augen waren feucht und gerötet. Daisy war ihm ans Herz gewachsen, und er hätte nie gewollt, dass ihr etwas zustieß. » Tief in meinem Innern wusste ich, dass es so enden würde …«
    » Es tut mir leid.« Ich legte ihm die Hand auf den Rücken, wobei ich auf seinem T-Shirt klebrige Blutflecken hinterließ, doch ich glaubte nicht, dass er mir das übel nehmen würde. » Ich weiß, wie viel sie dir viel bedeutet hat.«
    » So ist es das Beste«, sagte er mit erstickter Stimme, den Blick auf seine Hände gerichtet. » Ihr Leben wäre eine einzige Tortur gewesen. Ich glaube Mae hat das einfach nicht mehr ertragen.«
    » Wirklich?«, fragte ich.
    » Ja.« Er nickte und schluckte schwer. » Sie wachte mitten in der Nacht auf und brüllte vor Schmerzen. Der Hunger ist unerträglich für einen so kleinen Körper. Sie ist …« Sein Mund verzog sich. Er kämpfte mit den Tränen.
    » Es tut mir trotzdem leid, was passiert ist«, sagte ich.
    » Mir auch.« Tränen strömten über seine Wangen und ich legte meinen Arm um ihn und drückte ihn an mich.
    Peter weinte beinahe lautlos in meinen Armen, doch sein Körper bebte unter seinem unterdrückten Schluchzen. Er tat mir so leid und ich hätte ihm seinen Schmerz so gerne abgenommen.
    » Entschuldige«, murmelte er, als er sich wieder ein wenig gefangen hatte.
    » Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.« Ich strich ihm sein Haar aus der Stirn, und er richtete sich ein wenig auf, blieb aber dicht neben mir.
    Ich schaute in seine grünen Augen, die ich noch nie so traurig gesehen hatte. Die Hand noch immer auf seiner Wange, beugte ich mich zu ihm vor, um die Tränen von seinem Gesicht zu küssen. Als ich spürte, wie seine Haut unter meinen Lippen wärmer wurde, durchfuhr mich ein bekanntes Kribbeln, und ich wich zurück.
    Ich strich mit dem Daumen über die Stelle, wo ich ihn geküsst hatte, wie um den Kuss auszuradieren. Seine Augen fixierten mich, wie sie es früher getan hatten. Wie hypnotisiert, vergaß ich für einen Moment das Atmen. Ich konnte es einfach nicht. Ich wollte mich nur noch in Peter verlieren und für einen Augenblick all die schmerzlichen Ereignisse der letzten Zeit vergessen.
    Doch das gelang mir nicht, und ich atmete tief aus, weil ich wusste, dass dieser Augenblick enden musste.
    » Du wirst darüber hinwegkommen, nicht wahr?«, fragte ich und ließ die Hand wieder in meinen Schoß sinken.
    » Wie immer.« Peter zwang sich zu einem Lächeln, das ich dankbar erwiderte.
    » Ich liebe dich, das weißt du?«, fragte ich ihn, und er nickte.
    » Nur liebst du ihn mehr.«
    » Aber das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.« Ich nahm seine Hand in meine. » Daran kann nichts etwas ändern. Und ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt.«
    » Hast du Angst, dass ich eine Dummheit mache?« Peter zog eine Augenbraue hoch und sein Lächeln wurde breiter.
    » Du tendierst dazu, wenn du leidest«, antwortete ich.
    » Keine Sorge, Alice. Ich weiß, dass du mich immer aufspüren würdest, und ich werde nie wieder etwas tun, was dich gefährden könnte.«
    » Also …«, unterbrach uns Jack. Ich schaute zu ihm auf. Er stand oben an der Treppe und starrte mich an, dicht neben Peter sitzend und dessen Hand haltend. » Ich wollte dir nur sagen, dass es Milo wieder besser geht.«
    » Danke, Jack.« Ich ließ Peters Hand los und stand auf, jedoch ohne Eile. Ich hatte nichts Falsches getan und deshalb auch nichts zu verbergen. » Ich sollte mich sauber machen.«
    » Ja. Mach,

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