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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Menschen in der Ausstellungshalle zu viel wurden – nicht des Blutes, sondern vielmehr des Geräuschpegels wegen. Wir blieben deshalb gerade lange genug, um Bobbys Werke zu begutachten und zu loben, und verabschiedeten uns dann von ihm und Milo.
    » Es tut gut, ab und zu aus dem Haus zu kommen«, sagte ich zu Peter, als wir das College verließen.
    » Mag sein«, sagte er schulterzuckend. » Ich ziehe es vor, im Arbeitszimmer zu sitzen und Joseph Haydn zu hören.«
    » Du und Ezra, ihr seid euch in manchem so ähnlich, dass es wirklich nicht mehr lustig ist.« Ich verdrehte die Augen.
    » Na ja, wir haben fast zweihundert Jahre lang zusammengelebt«, gab Peter zu bedenken. » Da ist es normal, dass man Gemeinsamkeiten hat.«
    » Ja«, sagte ich und presste die Hand auf meinen Magen. Mich überkam plötzlich eine merkwürdige Übelkeit, und ich blieb einen Moment stehen, bis es vorüber war.
    » Ist alles in Ordnung?«, fragte Peter, der sich besorgt zu mir umdrehte.
    Wir standen mitten auf dem Gehweg, während sich Kunststudenten mit ihren Freunden und Familien an uns vorbeischoben. Peter nahm mich am Arm und führte mich ein wenig auf die Seite, damit wir nicht mehr im Weg standen.
    » Ja, alles okay.«
    » Bist du sicher?«, fragte er.
    » Ich bin okay«, versicherte ich ihm. Mir ging es wieder etwas besser, also glaubte ich, es sei wirklich alles okay.
    Doch auf dem kurzen Nachhauseweg überkam mich noch zweimal dieselbe merkwürdige Übelkeit. Ich ließ die Seitenfenster herunter und hoffte, die kühle Nachtluft würde helfen, und das tat sie auch, zumindest ein bisschen. Peter fragte mich erneut, wie es mir ginge, aber ich wollte nicht sprechen und drehte die Musik lauter.
    Als wir in der Garage ankamen, sprang Peter aus dem Wagen und eilte auf meine Seite, um mir beim Aussteigen zu helfen. Ich krümmte mich, als ich aussteigen wollte, und schob ihn beiseite, weil ich fürchtete, mich übergeben zu müssen.
    » Was ist los mit dir?« Peter half mir zum Haus.
    » Ich weiß es nicht.« Ich schüttelte den Kopf. » Es kam … ganz plötzlich über mich. Vielleicht habe ich eine Grippe.«
    » Vampire bekommen keine Grippe«, sagte er und machte die Tür auf. » Oh mein Gott!«
    » Was ist?«, fragte ich, doch als ich aufsah, begriff ich.
    Die Küche war vollkommen verwüstet. Zerbrochene Geräte und ein zertrümmerter Esszimmerstuhl lagen herum, und die Kacheln waren voller Blutspritzer.

Kapitel 26
    Ich rannte an Peter vorbei in die Küche und fand Matilda halb tot in der Ecke. Ihr Fell triefte vor Blut, und sie winselte, als sie mich sah, und schlug mit dem Schwanz auf den Boden. Ich hätte mich gerne um sie gekümmert, doch dazu war keine Zeit.
    » Ezra!«, rief ich und presste die Hand gegen meinen schmerzenden Magen. » Mae!«
    » Ich sehe nach!« Peter stürmte die Treppen hinauf und ich suchte unten.
    Sämtliche Räume sahen aus, als wäre dort eine Bombe eingeschlagen. Doch das Haus war leer.
    » Hier ist niemand«, rief Peter und kam die Treppe heruntergerannt.
    » Vielleicht waren sie nicht zu Hause.« Mir stiegen Tränen in die Augen und ich fuhr mir verzweifelt durchs Haar.
    » Ich glaube, ihre Autos waren nicht in der Garage«, sagte Peter. Er eilte zurück zur Garagentür, riss sie auf und verharrte einen Moment sprachlos.
    » Was ist?«, fragte ich.
    » Der Lexus fehlt.« Er sah mich an. » Aber der Delorean ist hier.«
    » Jack wollte heute Abend wieder zurück sein«, erinnerte ich mich, und der Schmerz in meinem Bauch wurde stärker. Ich presste meine Hand auf den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken. » Oh mein Gott, Peter. Was, wenn er hier gewesen ist?«
    » Ruf ihn an«, sagte Peter und zog sein eigenes Handy aus der Tasche. » Ich rufe Ezra an. Vielleicht sind sie zusammen weggefahren.«
    Matilda winselte erneut, und während ich Jacks Nummer wählte und angespannt dem endlosen Klingeln lauschte, kniete ich neben ihr und streichelte das blutgetränkte Fell, um sie zu beruhigen.
    Ich hörte Peter aufgeregt mit Ezra sprechen. Doch Jack ging nicht ran. Und tief in meinem Innern wusste ich, dass er es auch später nicht tun würde.
    » Ezra und Mae sind in Sicherheit. Sie sind zum Grab von Maes anderem Kind gefahren.« Peter legte auf und sah mich an. » Hat Jack nicht geantwortet?«
    » Nein.« Ich schluckte schwer und stand auf. » Wo mag er nur sein?«
    Wieder überkam mich die Übelkeit, diesmal viel heftiger als zuvor, und ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Ich krümmte

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