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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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wusste, wo Jane wohnte, also übernahmen Bobby und er es, Jane zurückzubringen.
    Jack musste mich auf dem Weg zum Auto beinahe tragen, während ich die ganze Zeit vor mich hinmurmelte, wie traurig Jane war und dass ich alles nur noch schlimmer gemacht hatte.
    Jane rief mich zwei Tage später aus der Klinik an. Sie hatte angegeben, heroinabhängig zu sein, weil das ihrer Meinung nach dem am ähnlichsten war, woran sie wirklich litt.
    Mir war unbehaglich bei diesem Gespräch. Ich hatte sie benutzt wie bei irgendeinem betrunkenen One-Night-Stand und ich fühlte mich schuldig.
    Am Ende bedankte sie sich dafür, dass ich sie gebissen hatte. » So seltsam sich das auch anhört, aber ich habe mich schon sehr lange niemandem mehr so nahe gefühlt«, sagte Jane. Durch die schlechte Festnetzverbindung der Entzugsanstalt klang ihre Stimme blechern. » Ich meine das nicht irgendwie pervers oder so … Bei allem, was ich tat, habe ich mich, glaube ich, immer danach gesehnt, zu spüren, dass ich jemandem etwas bedeute. Und du warst die Erste, bei der das so war. Das konnte ich fühlen. Deshalb danke.« Sie lachte nervös. » Oh Gott, das hört sich so dumm an. Aber was soll’s. Ich werde das hier durchziehen und in ein paar Wochen bin ich wieder draußen. Und dann müssen wir unbedingt zusammen shoppen gehen.«
    Danach glitt unsere Unterhaltung in etwas über, das sich wie unsere Freundschaft anfühlte, bevor Jane so verrückt nach Partys und ich so verrückt nach Vampiren geworden war.
    Sie rief mich danach noch einige Male von der Klinik aus an und schrieb mir noch ein paar Briefe. Sie war auf dem Weg der Besserung und wurde allmählich wieder zu der Jane, die ich während der letzten drei oder vier Jahre vermisst hatte. Sie war auf dem Weg, wieder zu meiner besten Freundin zu werden.

Kapitel 4
    Wir verlie ß en Australien mit dem ersten Flieger, wobei der zwanzigstündige Flug nicht gerade zur Besserung meiner Gemütslage beitrug. Ich fühlte mich auf der ganzen Reise wie eine Art erstarrter Zombie.
    Sogar Milo hatte geweint, als er von Jane gehört hatte, nur ich konnte nicht weinen. Es schien, als könnte ich überhaupt nichts empfinden.
    Während des Fluges hatte ich viel Zeit, über meine Gefühle nachzudenken. Milo versuchte, mit mir darüber zu reden. Als er damit keinen Erfolg hatte, versuchte er, mich mit anderen Themen in ein Gespräch zu verwickeln, aber ich blieb stumm. Es war, als wäre ich innerlich vollkommen leer.
    Ich konnte einfach nicht glauben, dass Jane tot war. Nach allem, was sie in letzter Zeit durchgemacht hatte, hatte ich immer schon halb mit ihrem Tod gerechnet, gleichzeitig aber nie wirklich daran geglaubt. Erst letzte Woche hatte ich noch mit ihr gesprochen und es ging ihr so viel besser. Sie war endlich dabei, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.
    Jack erwartete uns am Flughafen. Unsicher dreinschauend stand er unten an der Rolltreppe.
    Als er mich entdeckte, hellte sich sein Gesicht auf, doch die Traurigkeit in seinen blauen Augen blieb. Ich eilte die Rolltreppe hinunter, drängelte mich dabei so unsanft an Leuten vorbei, dass sie mir hinterherschimpften, und warf mich unten angekommen in Jacks Arme.
    » Ich bin so froh, dass du wieder da bist«, flüsterte er in mein Haar und umarmte mich. Erst jetzt konnte ich weinen.
    Auf dem Nachhauseweg fuhr Milo, sodass ich mich auf dem Rücksitz an Jack kuscheln konnte. Jack und ich hatten vor einigen Monaten geplant umzuziehen, doch als die anderen das Haus verließen, gab es dafür keinen Grund mehr. Wir entschieden, im Haus wohnen zu bleiben, bis wir Minneapolis verließen, und wie es aussah, würde das nicht mehr für allzu lange sein. Wahrscheinlich nur, bis Milo das Schuljahr beendet hatte.
    Es war unglaublich, wie sehr mir unser Zuhause gefehlt hatte. Bestimmt wäre ich vor Erleichterung in Tränen ausgebrochen, wenn ich nicht ohnehin schon geweint hätte. Jack half mir, mein Gepäck in unser Zimmer hinaufzutragen. Eng an ihn geschmiegt, rollte ich mich auf dem Bett zusammen, und er streichelte mir übers Haar.
    » Was ist passiert?«, fragte ich, als ich mich wieder etwas gefasst hatte. Ich hatte vor unserer Abreise einmal mit ihm telefoniert, aber die Verbindung war schlecht gewesen, und er konnte nicht viel über Jane sagen.
    » Ich weiß nichts Genaueres«, sagte Jack. Weil mein Kopf auf seiner Brust lag, brummte seine Stimme in meinen Ohren. » Ich habe nur in der Zeitung davon gelesen.«
    » Es stand in der Zeitung?« Ich schaute zu

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