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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Nein, das muss ich nicht«, stimmte Leif zu. » Aber wenn du ein Versteck brauchst, weiß ich da vielleicht etwas.«
    » Wirklich?« Peter verschränkte die Arme vor der Brust. » Du kennst ein Versteck hier in der Nähe?«
    » Ja.« Leif nickte. » Ich musste mich dort selbst verstecken.«
    » In welche Art von Schwierigkeiten hast du dich denn gebracht, Leif?«, fragte Jack in gespielt unbekümmertem Ton.
    Langsam hatte ich die finsteren Blicke von Jack und Peter wirklich satt. Ich hatte es noch nie erlebt, dass sich die beiden in etwas so einig waren wie in ihrer Ablehnung gegenüber Leif. Und das ärgerte mich.
    » Hört mal, Jungs, Leif bietet euch gerade seine Hilfe an.« Ich trat noch näher zu Leif, als könne ich ihn damit vor ihren strengen Blicken schützen. » Und wir brauchen Hilfe. Ich finde, wir sollten ihm wenigstens zuhören.«
    » Wo ist dieses › Versteck‹?«, fragte Peter, indem er mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft malte. Ich verdrehte die Augen.
    » Unterirdisch«, sagte Leif.
    » Meinst du so › unterirdisch‹ wie eine U-Bahn? Oder zwei Meter unter der Erde?«, fragte Jack.
    » Ich meine richtig unterirdisch.« Leif deutete auf den Boden. » In Tunneln.«
    » Du willst uns in Tunneln unterbringen?«, fragte Peter skeptisch.
    » Nein. Ihr könnt meinetwegen bleiben, wo ihr wollt«, korrigierte ihn Leif. » Ich biete dir nur einen Ort an, an dem du dich verstecken kannst. Ich weiß ja nicht, in welcher Art von Schwierigkeiten du steckst und wie gut du dich verstecken musst. Ich weiß nur, dass dieser Ort auf jeden Fall sicher ist.«
    Peter tauschte einen stummen Blick mit Jack aus und nickte dann seufzend.
    » Sehen wir es uns eben an!«, sagte er. » Wir haben schließlich nichts zu verlieren.«
    Ohne den anderen Bescheid zu sagen, machten wir uns im Jetta auf den Weg. Zuvor kam es jedoch noch zu einer kleinen Diskussion, weil Jack unbedingt mit dem Delorean fahren wollte, obwohl der nur ein Zweisitzer war und wir zwei Autos gebraucht hätten. Peter sprach schließlich ein Machtwort, dem Jack zu meiner Überraschung gehorchte.
    Ich und Jack saßen auf dem Rücksitz, während Leif Peter auf verwirrenden Wegen zu dem Versteck führte. Da Leif kein Auto besaß, kannte er den Weg nur zu Fuß mit Abkürzungen durch Parks und kleine Seitengassen. Irgendwann erreichten wir einen Ort unterhalb einer Brücke.
    Wir parkten am Fluss und mussten den vereisten Hang zur Brücke hinaufsteigen. Leif führte uns zu einer schmalen Öffnung in der Unterführung und schlüpfte problemlos hinein. Peter und Jack jedoch blieben stehen und starrten skeptisch auf das Loch.
    » Glaubst du, das ist eine Falle?«, fragte Jack. Durch das Rauschen des Flusses und die Autos, die über uns über die Brücke fuhren, waren seine Worte kaum zu hören.
    » Keine Ahnung. Es wäre eine seltsame Falle«, sagte Peter nachdenklich.
    » Ach, ihr seid doch bescheuert«, spottete ich, drückte mich an ihnen vorbei und schlüpfte durch die Öffnung.
    Ich streifte dabei mit dem Rücken einen Betonbrocken, ging aber unbeirrt weiter.
    » Alice!«, rief Jack mir nach, doch ich reagierte nicht darauf.
    Abgesehen von dem Licht, das durch die Spaltöffnung hereinfiel, war es in dem Tunnel stockfinster. An den mit Ziegelsteinen verkleideten Wänden führten mehrere dicke schwarze Kabelstränge entlang. Der Betonboden war schmutzig, und als ich weiterging, sah ich Getier weghuschen, konnte aber nicht sagen, ob es sich um Ungeziefer oder Ratten handelte.
    » Na, das ist ja mal heimelig hier«, sagte Jack, der mir nachgekommen war. » Ich sehe Peter förmlich vor mir, wie er hier die Puppen tanzen lässt.«
    » Das ist nur der Anfang. Was ich euch zeigen will, kommt erst noch«, sagte Leif und ging weiter.
    Peter war noch ganz am Eingang, doch anstatt auf ihn zu warten, folgte ich Leif, der uns durch die gewundenen Gänge immer tiefer in den Tunnel hineinführte. Jack blieb mir dicht auf den Fersen und murmelte Dinge von Ratten und dem fürchterlichen Gestank.
    Die Ziegelsteinwände wichen schließlich Sandsteinhallen mit Gewölbedecken. Ich strich mit den Fingern an den Wänden entlang und staunte darüber, dass sie direkt in den Stein gehauen worden waren. Schließlich gingen wir eine provisorisch in den Stein gehauene Treppe hinauf und gelangten in einen Teil, der wesentlich wohnlicher aussah.
    Die Böden waren aus glattem Beton, und in der Mitte des Gangs floss ein kleines Rinnsal, das – dem Geruch nach zu urteilen – ein

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