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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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verloren ich ohne ihn wäre.
    Als er in mich eindrang, vergrub ich meine Finger in seinem Rücken und presste ihn eng an mich. Seine Liebe durchflutete mich, doch da war noch etwas anderes. Es war sein Kummer, der ihn bremste, und selbst wenn er mich küsste, spürte ich nicht die Nähe, nach der ich mich so sehnte.
    Später hielt mich Jack in seinen Armen, und obwohl er sich schlafend stellte, wusste ich, dass er wach war.
    Auch ich konnte nicht schlafen und war sogar zu rastlos, um nur so zu tun. Also stand ich auf, ging unter die Dusche und zog mich an. Im Schlafzimmer nebenan schliefen Milo und Bobby seelenruhig und ich beneidete sie darum. Milo war früh zu Bett gegangen, weil er morgen in die Schule musste, und Bobby litt ausnahmsweise einmal nicht an Schlaflosigkeit.
    Weil ich nichts anderes zu tun hatte, entschloss ich mich, etwas zu trinken. Blut hatte auf mich nicht mehr denselben K.o.-Effekt wie früher. Im Gegenteil: Blut zu trinken, hatte auf mich in letzter Zeit eine eher belebende Wirkung und gab mir Kraft. Ich war mir nicht sicher, ob es exakt das war, was ich in diesem Augenblick wollte, aber ich fühlte mich wie ausgetrocknet, und mein Magen knurrte.
    Erst als ich den Kühlschrank öffnete, wurde mir bewusst, dass ich schon seit über anderthalb Wochen nichts mehr zu mir genommen hatte. Und trotzdem hatte ich nur ein leichtes Hungergefühl.
    Ich war so erstaunt über diese Feststellung, dass ich das Klingeln meines Handys im ersten Moment ignorierte. Aber es konnte schließlich etwas Wichtiges sein, also machte ich den Kühlschrank unverrichteter Dinge wieder zu und zog mein Handy aus der Tasche.
    » Hallo?«
    » Alice?«, meldete sich Mae – oder zumindest hatte ich das verstanden. Die Verbindung war schlecht und es knisterte schrecklich in der Leitung. » Al…« Funkstille. » … froh, dich endlich …« Dann wurde Maes Stimme von heftigem Rauschen unterbrochen.
    » Mae? Was ist los? Wo bist du? Ich kann dich kaum verstehen.«
    » … dieser verdammte Tunnel! Ich habe es versucht, aber die Verbindung …« Wieder brach die Stimme ab und ich seufzte.
    » Mae! Ich kann dich nicht hören! Was brauchst du?«, fragte ich.
    » Handtücher! Wir brauchen …« Rauschen. » … sie bringen?«
    » Ja, natürlich bringe ich euch Handtücher«, sagte ich. Mae sagte noch etwas, doch dann brach die Verbindung endgültig ab.
    Erleichtert, das Rauschen nicht mehr hören zu müssen, ging ich ins Bad und holte Handtücher. Weil ich nicht wusste, wie viele sie brauchten, nahm ich gleich einen großen Stapel. Ich überlegte, ob ich noch andere Dinge, wie etwa Kissen oder Decken, mitnehmen sollte, aber Peter hatte schon alles Mögliche in die Höhle geschafft und hatte bestimmt auch daran gedacht.
    Da keiner da war, um mich davon abzuhalten, nahm ich den Lamborghini, parkte jedoch etwas abseits der Brücke. Ein leuchtend roter Sportwagen direkt neben einer Unterführung wäre zu sehr ins Auge gefallen. Einen Stapel Handtücher den rutschigen Hang hinunterzutransportieren, war schwieriger, als ich gedacht hatte, doch ich schaffte es.
    Peter hatte die Öffnung im Beton so weit vergrößert, dass ich aufrecht hindurchgehen konnte, ohne irgendwo anzuecken. Lange bevor ich zur Höhle vorgedrungen war, hörte ich Daisys Stimme an den Tunnelwänden widerhallen. Sie hatte eine hübsche Kinderstimme .
    Ich traf im Tunnel auf sie, direkt vor dem Eingang zur Höhle. Ihre blonden Locken waren mit einer Schleife zusammengebunden und sie kauerte auf dem Betonboden. Neben sich hatte sie einen Eimer voll bunter Kreiden ausgeschüttet und malte wie wild an einem Bild.
    » Hi, Daisy«, sagte ich und ging zu ihr. Sie schien an einem fliegenden lilafarbenen Nilpferd zu arbeiten, aber ich konnte mich auch täuschen.
    » Hallo, Alice.« Sie sah kurz zu mir auf, widmete sich dann aber sofort wieder ihrem Bild.
    » Wie geht es dir?«, fragte ich.
    » Gut. Ich habe heute neue Kreide bekommen, weil mir langweilig war. Mae sagt, hier unten gibt es keine Musik oder Sesamstraße. Ich hoffe, wir ziehen bald um.«
    » Ja, das wäre wohl das Beste«, stimmte ich ihr zu. » Wo sind die anderen?«
    » Peter ist drinnen.« Daisy zeigte auf den Höhleneingang. » Und Mae ist weggegangen. Wo der andere Mann hingegangen ist, weiß ich nicht.«
    » Welcher andere Mann?«, fragte ich alarmiert.
    » Ich weiß nicht.« Sie zuckte mit den Schultern. » Der andere Mann, der hier wohnt.«
    » Ach, Leif?« Ich hatte für einen Moment ganz vergessen, dass auch

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