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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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an so was? Ist der Kaffee frisch?«
    »Nein, ich meine richtig Schnee. Ja, natürlich ist er frisch.«
    Ich goß mir eine Tasse ein. »Wieviel ist richtig ? Hast du Brötchen oder so was? Ich bin in Eile.« Ich suchte auf der Arbeitsfläche hinter der Theke.
    »Richtig heißt einen halben Meter, nicht Zentimeter«, belehrte er mich. »Sieh in der Küche nach.«
    Ich ging nach hinten in die Küche und nahm mir zwei Hefeteilchen. Der Raum roch, als hätte er gerade eins seiner berühmten Omeletts gemacht. Mir lief das Wasser im Munde zusammen, aber ich konnte nicht warten. Ich mußte zum Soo und mir das Haus ansehen. Ich war mir nicht sicher, was das bringen sollte, aber immerhin konnte ich etwas tun.
    »Vielen Dank, Jackie«, rief ich beim Rausgehen. »Ich komm später noch mal wegen einem Omelett rein.«
    »Oh nein, ich danke Euch, mein Herr«, sagte er noch, bevor die Tür hinter mir zufiel. »Euch zu dienen bin ich hier.«
    An einem schönen Tag wäre ich auf der Küstenstraße bis zur Six Mile Road um die ganze Bucht herumgefahren, aber so wie der Wind blies, war es wohl besser, auf Hauptstraßen zu bleiben. Als ich Paradise verließ, fiel mir der Wagen hinter mir auf. Als ich die M-28 erreicht hatte und nach Osten fuhr, war der Wagen immer noch hinter mir. Im Rückspiegel sah ich, daß es eine Limousine der Mittelklasse war. Auf den Vordersitzen saßen zwei Männer.
    Aus purer Bosheit hielt ich vor einem kleinen Laden in Strongs, ging hinein und kaufte mir eine Zeitung. Auf dem Parkplatz sah ich den Wagen nicht, aber als ich weiterfuhr, war er wieder hinter mir.
    Nun, nun, dachte ich. Vielleicht bildete ich mir ja doch nicht alles ein. Man folgt mir wirklich. Aber wer mochte das sein? Bruckman vielleicht? Mit einem seiner Hockey-Tölpel? Wäre das nicht praktisch? Ich suchte überall nach ihm, und womöglich war er direkt hinter mir.
    Einige Kilometer fuhr ich, so schnell ich konnte, um zu sehen, ob der Wagen dranblieb. Das tat er, wobei er einen gleichmäßigen Abstand von etwa fünfhundert Metern einhielt. Dann verlangsamte ich mein Tempo auf fünfzig. Wenn der Wagen mich nicht verfolgte, mußte er jetzt aufschließen. Das tat er nicht. Er blieb weiter schön hinten, dicht genug, um auf alles reagieren zu können, was ich tat, aber weit genug, daß ich ihn nicht im Rückspiegel sehen konnte. Zumindest glaubten sie das wohl.
    In Raco hielt ich nochmals an, ging in einen weiteren kleinen Laden und sah aus dem Seitenfenster. Der Wagen hatte am Rand der Straße haltgemacht. Ich stand da, beobachtete ihn und wußte nicht, was ich machen sollte.
    »Kann ich Ihnen helfen?« fragte der Mann hinter der Theke. Es war ein älterer Herr mit einem gütigen Gesicht.
    »Nein, vielen Dank, Sir«, sagte ich. »Ich warte nur auf ein paar Freunde, die hier vorbeikommen wollen.«
    »Heute soll’s noch schneien«, sagte der Mann.
    »Das habe ich auch gehört«, sagte ich, als ich die Tür öffnete und wieder hinausging. Ich bin sicher, daß der alte Herr seinen Kopf schüttelte, als ich ging.
    Okay, Jungs, sagte ich zu mir selbst, als ich wieder in meinen Laster kletterte. Versuchen wir mal was anderes.
    Als ich auf der M-28 weiterfuhr, war auch der Wagen wieder hinter mir. Ich hielt nun Ausschau nach der richtigen Art von Querstraße, eine mit einigermaßen Sichtschutz, so daß ich Abstand von ihnen gewinnen konnte, ohne daß die Aktion allzu auffällig wäre. Wir befanden uns ziemlich am Ende des Hiawatha National Forest, und ich wußte, daß dahinter weites, offenes Gelände lag. Innerhalb der nächsten drei Kilometer mußte ich eine geeignete Stelle finden.
    Linker Hand lag eine Seitenstraße, die durch einen Kiefernwald nordwärts nach Brimley führte. Hier könnte es klappen, dachte ich. Ich bog mit so viel Schwung ab, daß meine Räder eine Ewigkeit lang, wie es schien, im Schnee durchdrehten. Endlich fand der Wagen Grund, und ich bewegte mich wieder. Ich fuhr, so schnell ich einigermaßen konnte, und sah mich nach einer geeigneten Stelle um, nach irgend twas, wo man den Lastwagen nicht sehen würde und ich auf sie warten konnte.
    Ich sah zwei Einfahrten, aber sie waren lang und gut einzusehen. Ich bog um eine Kurve und hätte eine dritte fast verpaßt. Eine exzellente. Ich bremste in Intervallen, um auf der Straße zu bleiben. Dabei umklammerte ich das Steuerrad, als wollte ich den Wagen durch schiere Willenskraft zum Stehen bringen. Als es mir endlich gelang, schaltete ich den Rückwärtsgang ein und setzte zurück. Alles

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