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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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auf einen Teller und servierte ihn Brian. »Bitte sehr. Fühlst du dich besser?«
    »Mhm, schon viel besser, danke«, murmelte er, während er sich herzhaft über sein Frühstück hermachte. »Dann können wir jetzt also den Kram unterschreiben?«
    Malcolm schob die Unterlagen auf dem Tisch zusammen und antwortete: »Ich denke, Brian, wir sollten einige Punkte nochmals durchgehen, um alle Unklarheiten auszuräumen.«
    Brian sah Malcolm fragend an. »Was meinen Sie damit? Wir haben doch bereits alles geklärt, neulich in der Bank. Amanda übernimmt die Farm und die Schulden. Ich erhalte dafür lebenslanges Wohnrecht und Unterhalt. Wenn sie nach England geht, kümmere ich mich um Kyleena, und danach kann sie wieder übernehmen.« Brian lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und kratzte sein stoppeliges Kinn. »Das ist doch nicht schwer zu verstehen.«
    »Nun, die Bank hat Bedenken, was Amandas Auslandspraktikum betrifft. Schließlich soll sie Kyleena aus den roten Zahlen herausholen«, entgegnete Malcolm. »Amanda hat mir vorhin mitgeteilt, dass sie auf das Praktikum verzichtet. Wenn Sie damit kein Problem haben, können wir mit der Unterzeichnung fortfahren. Aber Ihnen sollte bewusst sein, dass Sie alles an Amanda abtreten, bis auf Ihre Hälfte des Grundbesitzes. Sie braucht Sie dann bei geschäftlichen Entscheidungen nicht mehr einzubeziehen. Mit Ihrer Unterschrift verzichten Sie außerdem auf die Vollmacht für das Geschäftskonto. Sie erhalten eine monatliche Überweisung auf Ihr privates Konto, und das war’s dann. Sind Sie immer noch einverstanden?«
    Brian schien diese neue Information stutzig zu machen, und er kaute nachdenklich seinen Speck. »Gibt es eine Klausel im Vertrag, mit der alles wieder rückgängig gemacht werden kann?«
    »Warum? Legen Sie Wert darauf, Brian?«, entgegnete Malcolm.
    Brian schwieg kurz und hob dann die Hände. »Tja, ich schätze, ich … Ich meine, die Farm ist mein Lebenswerk. Sicher, im Moment will ich sie nicht, ich bin mir sogar fast sicher, dass ich sie nie wieder haben will, aber trotzdem ist es für mich ein großer Schritt, im Prinzip alles, was ich mir erarbeitet habe, an Amanda zu überschreiben und in Zukunft von Unterhalt zu leben.«
    »Das verstehe ich. Wir werden uns darum in einem Jahr zusammensetzen und beraten, ob Sie wieder ins Geschäft einsteigen möchten. Aber wie auch immer Sie sich dann entscheiden werden, Sie werden mit Ihrer Tochter gemeinsam die Farm betreiben müssen, weil Helena ihr die Hälfte vermacht hat.«
    Amanda, die spürte, dass ihr Vater wieder kurz davor stand, aufzubrausen, bemerkte sanft: »Dad, vielleicht täte dir ein Tapetenwechsel gut, um mal was anderes zu sehen und ein wenig auszuspannen.«
    »Du willst mich doch nur loswerden, damit du in Ruhe deine sogenannten Modernisierungsmaßnahmen durchführen kannst«, sagte Brian in schneidendem Ton. Dann ließ er die Schultern sinken. »Entschuldige, Mandy. Tut mir leid.« Er schloss kurz die Augen, und als er sie wieder öffnete, bat er um einen Kugelschreiber.
    Malcolm schob die Unterlagen zu ihm herüber und gab ihm einen Stift. Er zeigte Brian, wo er unterschreiben musste, und gab auch Amanda ihre Vertragsausführung. Brian kritzelte schnell seine Unterschrift hin und schob die Papiere zurück zu Malcolm, ohne einen näheren Blick darauf zu werfen, bevor er sich wortlos vom Tisch erhob.
    Die Welt trat in den Hintergrund, während Amanda den Vertrag zwischen der Western Bank und Amanda Jane Greenfield durchlas. Mit Kreditverträgen kannte sie sich durch ihr Studium aus, und sie las den Text sehr genau, um alle Details zu verstehen, die ihren Plan betrafen, aus Kyleena wieder einen profitablen Betrieb zu machen. Sie stellte Malcolm ein, zwei Fragen zum Pfandrecht und zu den Zinssätzen, und als sie die letzte Seite des Dokuments erreicht hatte, nahm sie den schmalen goldenen Kugelschreiber, den ihre Mutter ihr zum Studium geschenkt hatte, und unterschrieb die Papiere, die ihr Leben verändern würden.

Kapitel 10
     
    A manda stand am Sortiertisch und hob den Kopf, als sie jemanden laut fluchen hörte. Einer der Scherer, Slay, machte ein böses Gesicht, während er das Schaf am Hinterbein packte und in die richtige Position zerrte.
    Er rupfte mit der Maschine die verfilzten Zotteln rund um das Hinterteil ab und erwischte dabei die Haut bis aufs Fleisch. Amanda wandte den Blick ab. Sie konnte nicht hinsehen, wenn ihre Schafe so grob behandelt wurden. Sie würde mit Natty in der Mittagspause

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