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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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lachen.
    »Und, Mandy«, sagte Hannah, als sie ihre mitgebrachten Sandwiches aßen und dem Plätschern des Flusses lauschten. »Geht es dir besser, seit du die Tabletten nimmst?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Amanda. »Jedenfalls ist es beruhigend zu wissen, dass ich nicht den Verstand verliere.« Sie lächelte.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Hannah bedächtig. »Ich sehe das alles jetzt ein wenig anders, nachdem du mir die Briefe gezeigt hast. Weißt du, die trockene Tränke, die Scheinwerferlichter und die nächtlichen Geräusche … Nimmt man alle diese Kleinigkeiten zusammen, ergibt das ein großes Ganzes. Mandy, was, wenn es tatsächlich jemand auf dich abgesehen hat? Wenn dich irgendjemand einschüchtern will, aus welchem Grund auch immer? Fällt dir irgendjemand ein, mit dem du Streit hattest?«
    Amanda spürte sofort wieder Panik in sich aufsteigen. Sie legte ihr Sandwich weg, da sie plötzlich keinen Hunger mehr hatte, und sah Hannah an. »Tu mir das bitte nicht an, Han«, sagte sie in flehendem Ton. »Ich bin gerade dabei, mich wieder zu berappeln. Die Medikamente schlagen an, und ich habe schon längere Zeit keine Panikattacken mehr. Fang jetzt nicht an, das Ganze wieder aufzuwirbeln. Außerdem, wer sollte es schon auf mich abgesehen haben?«
    »Tut mir leid, Mandy, aber sieh dir die Fakten an. Hier passieren seit einiger Zeit merkwürdige Dinge. Weißt du noch, die Schecks, die auf dem Postweg verschollen sind und niemals eingelöst wurden? Und was, wenn der umgestellte Hahn am Wassertank gar nicht dein Fehler war? Und was war davor, die Schlange in deinem Haus?«
    »Du, Jonno und Adrian, ihr habt mir doch eingeredet, dass da nichts dahintersteckt. Komm mir jetzt nicht so, Hannah. Das meine ich ernst. Ich bin nicht sicher, ob ich das vertragen kann.« Amanda versuchte, ihren Ärger zu unterdrücken.
    »Okay, okay. Schon kapiert.«
    Sie aßen schweigend weiter, bis Hannah sagte: »Du hast recht. Tut mir leid, ich hätte nicht davon anfangen sollen. Aber diese Briefe – die lassen mir keine Ruhe …«
    »Was du nicht sagst«, bemerkte Amanda schnippisch.
    In leicht gedrückter Stimmung packten sie ihr Picknick zusammen und kehrten zum Hof zurück.
    »Hannah!« Amanda beobachtete, wie Adrian ihrer Freundin ein Küsschen auf die Wange gab und ihre Hand festhielt. »Wie schön, dich zu sehen. Du siehst sehr gut aus!«
    Hannah erwiderte sein Lächeln. »Ich freue mich auch, dich zu sehen. Wie läuft es auf Paringa?«
    »Oh, gut, gut. Wir hatten einen späten Start, was uns ein wenig Sorgen gemacht hat, aber im Moment regnet es ausreichend, und das ist gut.« Adrian bot Hannah einen Stuhl an. Dann servierte er ihr ein Glas Wein und Amanda einen Lemon Squash. »Und, was habt ihr heute gemacht? Ich wette, Amanda hat dich zu ihren Zuchtschafen geschleift. Durftest du die Premiumexemplare bewundern?«
    »Hey, das sind alles Premiumexemplare!«, warf Amanda empört ein.
    »Tatsächlich waren wir heute gar nicht bei den Schafen«, antwortete Hannah, die über Amandas Zwischenruf grinsen musste. »Nein, wir waren unten am Fluss und haben den Busch erkundet, genauer gesagt eine alte Hütte. Sie steht auf einer Lichtung mitten in der Wildnis, umgeben von Maulbeerbäumen und einem ehemaligen Gemüsegarten. Das war ziemlich spannend!«
    Adrian machte ein erstauntes Gesicht. »Ich wusste gar nicht, dass es dort unten eine Hütte gibt. Wo genau steht sie denn?«
    Amanda erklärte: »Ein kleines Stück vom Fluss entfernt, in der Nähe der Stelle, wo Dad verschwunden ist. Du kennst doch den hohen Granitfelsen. Wir sind hochgeklettert und auf der anderen Seite durch den Busch wieder runter. Unten stößt man auf eine schmale, gepflasterte Regenrinne. Wenn man ihr folgt, gelangt man automatisch zu der Hütte. Ich habe sie schon vor längerer Zeit entdeckt und darüber Nachforschungen angestellt, bin aber nicht weit gekommen. Danach war ich mit anderen Dingen beschäftigt und habe sie irgendwann wieder vergessen. Trotzdem interessiert sie mich. Mein Vater hat mir erzählt, dass es sich um ein Naturschutzprojekt handelt, aber das kann nicht sein. Die Zäune sind nämlich uralt und aus Maschendraht, und die Holzpfähle sind selbst geschlagen. Das Grundstück sieht ziemlich idyllisch aus, aber irgendwie ist mir das alles nicht geheuer.«
    Die Unterhaltung wechselte zu anderen Themen, bis sie schließlich hinüber ins Speisezimmer gingen. Als sie an der großen Tafel saßen, an der zwölf Personen Platz hatten, musste Amanda

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