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Unter den Sternen von Rio

Unter den Sternen von Rio

Titel: Unter den Sternen von Rio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Veloso
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sollte, würde ich mir das nie verzeihen.«
    »Warum? Es ist nicht deine Schuld«, sagte Caro. »Und außerdem …«
    »Ja?«
    »Außerdem bin ich froh, dass sie fort sind.«
    António blieb stehen und zog Caro eng zu sich heran. »Ich auch,
meu amor
«, sagte er, bevor sich seine Lippen auf ihre legten.
    Es summte in Caros Ohren. Es war, als ob der Lärm um sie herum abgeflaut sei, sie nahm ihn nur noch gedämpft wahr. Doch bevor ihr Kuss an Intensität zunehmen konnte, wurden sie von jemandem angerempelt – oh, ’tschuldigung, ihr beiden! – und von der Menschenmasse weitergetragen.
    »Komm mit«, raunte ihr António zu, als sie an eine Abzweigung von der Hauptstraße gelangten. Er zog sie in die kleine dunkle Gasse. Kaum waren sie dem Strom der Feiernden entkommen, bemerkte Caro, in was für einer üblen Gegend sie sich befanden. In der Gasse war ein Lokal, vor dessen Tür ein paar Trunkenbolde randalierten. Abgesehen von dem Licht, das durch die Fenster dieses Lokals drang, war es stockfinster. Nur schemenhaft erkannte Caro die zertretenen Luftschlangen sowie die leeren Flaschen und Scherben, die vor der Kneipe lagen.
    António nahm ihre Hand und führte Caro in einen dunklen Hauseingang. Dann, als sie sich geschützt vor fremden Blicken glaubten, fielen sie einander in die Arme und küssten sich. Es war, als hätten sie den ganzen Abend nur auf diesen Moment gewartet. Eine unerträgliche Spannung hatte sich aufgebaut, erst in dem Club, dann in den Straßen, und sie war von dem rhythmischen Getrommel und den erotischen Tänzen der Feiernden nur noch stärker aufgeladen worden.
    Sie stürzten sich aufeinander wie Verdurstende auf ein Glas Wasser, gierig und unersättlich. Ihre Lippen suchten nicht das zärtliche Spiel, sondern die schnelle Erfüllung eines körperlichen Verlangens, das übermächtig geworden war. Genau wie ihre Körper. Antónios Umarmung war kraftvoll, und seine Hände legten sich auf ihre Hinterbacken. Caro stellte sich auf die Zehenspitzen und rückte noch näher an ihn heran. Durch ihr dünnes Kostüm spürte sie seine Erektion. Es versetzte sie in einen Zustand der Erregung, wie sie ihn bisher nicht gekannt hatte.
    António umfasste ihr Gesäß noch fester. Caro machte leichte Auf-und-ab-Bewegungen, so dass sie in eine Art Tanz verfielen, der den Liebesakt imitierte. Sie rieben sich aneinander, leise stöhnend, während ihre Münder immer mehr von dem anderen erkundeten, die Ohren, den Nacken, die Kehle. Antónios Haut schmeckte salzig, und überall dort, wo sie nicht behaart war, war sie überraschend glatt und weich. Nur sein Kinn war voller Stoppeln, aber Caro genoss das Kratzen auf ihrer Haut. Sie genoss alles – wie er duftete, schmeckte, atmete. Was er tat. Sie liebte es, wie er mit seinen großen Händen ihren Körper packte und sie seine Kraft spüren ließ. Er war wie ein domestiziertes Raubtier, unter der kultivierten Oberfläche verbarg sich etwas Animalisches, das Caro Lustschauer über den Rücken jagte. Sie spürte, wie viel Beherrschung es ihn kostete, sie nicht gleich mit Haut und Haaren zu verschlingen. Caro hob ein Bein an und legte es über seine Hüften. Sie wollte doch verschlungen werden!
    António schob sie einen Schritt nach hinten, bis sie mit dem Rücken gegen das Mauerwerk des Hauseingangs stieß. Er presste sie an die Wand und drückte seinen eigenen Körper von vorn dagegen. Mit einer Hand griff er unter ihren Rock und tastete sich an ihren Schenkeln nach oben. Sein Griff war zupackender, viel weniger sanft als bei ihrer letzten Begegnung, drängender.
    Caro hatte das Gefühl, vor Begierde zu zerfließen. Sie spürte, wie er seine Finger unter ihr Seidenhöschen schob. Als er den intimsten Punkt ihres Körpers massierte, fingen ihre Knie an zu zittern. Sie kam sich vor, als würde eine riesige Welle der Lust sie überrollen, und sie war ihr völlig machtlos ausgeliefert. Ihr Atem ging flach und schnell. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ihre glasigen Blicke begegneten sich, und durch ein leichtes Flattern ihrer Lider gab Caro ihm das Einverständnis weiterzumachen.
    Er schob ihr Höschen herunter, und sie befreite sich von dem störenden Stück, indem sie es bis zu den Knöcheln gleiten ließ und mit den Füßen herausstieg. Er öffnete unterdessen seine Hose. Sie sah sein großes, steil aufragendes Glied und hatte Lust, es in die Hand zu nehmen, es zu streicheln oder zu massieren. Aber da hob António sie plötzlich an den Schenkeln an, so dass sie, mit dem

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