Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Deutschen

Unter Deutschen

Titel: Unter Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kennedy
Vom Netzwerk:
fürchterlich sein soll und 9 Tage braucht, für die Washington umgetauscht haben. Werde dadurch 2 Tage zu spät ins Football Camp kommen, wobei es jetzt ohnehin so aussieht, als ob ich nicht spielen werde. Haben Jonas bei A. E. getroffen und sind dann nach Chartres aufgebrochen. Zwischenstopp in Versailles, um das Trianon zu besichtigen, wo wir sahen, was Marie Antoinette unter »einfachem Leben« verstand. Weiter nach Chartres – sehr beeindruckende Fenster, und abends fuhren wir nach Orléans, wo wir gegen 22 Uhr ankamen. – Mächtig Ärger im [Hotel] Montana.
    18. Juli 1937 – Sonntag
    Orléans, Chambord, Amboise
    Gottesdienst in einer Kathedrale besucht und ein wenig herumgelaufen. Unglaublich, wie klein diese Stadt ist. Frankreich ist wirklich eine recht primitive Nation. Das Château von Chambord besichtigt, toller Anblick. Ein Jagdschloss mit Platz für 2000 Menschen. Das Dach ist angelegt wie ein Dorf – von Franz I. erbaut. Billings verlor seine Brieftasche und fing an zu jammern, konnte sie aber mit Hilfe einer jungen Französin wiederfinden. Ein paar Engländer mitgenommen – einer von ihnen, Ward, ging aufs Trinity College in Cambridge. Er sagte, wir sollten seine »Witterung aufnehmen«, was zu diesem Zeitpunkt nicht schwer gewesen wäre. Roosevelt hielt er für den besten »Diktator«. In der Loire gebadet, die eine ganz schön starke Strömung hat, und dann weitergefahren. Besichtigten das Château in Blois und hielten über Nacht in Amboise, um uns auch dort das Château anzusehen. Erinnerten uns an den Hund auf dem amerikanischen Ehrenfriedhof bei Château Thierry und beschlossen, in dieserNacht lieber nicht hineinzugehen. Waren auf einem Volksfest und haben unseren Hund gewonnen. (Mutters Geburtstag.) Allee in Blois eindrucksvoll.
    19. Juli 1937 – Montag
    Amboise, Chenonceau, Angoulême
    Nach Frühstück im Bett gegen 10 Uhr aufgestanden und das Château [Amboise] besichtigt, eine wirklich ungeheuer beeindruckende Festung. Sehr hohe Mauern, im Innern aber schön. Die Mauer der Verschwörer gesehen, an der 1500 aufgehängt wurden, und auch die Stelle, wo sich Karl VIII. den Kopf stieß und starb. Schließlich die Mauern hinter uns gelassen und weiter zum Schloss von Chenonceau, das im Wasser erbaut wurde und ebenfalls sehr beeindruckend ist. Hat uns von allen am besten gefallen. Fuhren durch nach Angoulême, über Tours und Poitiers, beide Städte wie ausgestorben, und übernachteten für 10 Francs pro Person.
    20. Juli 1937 – Dienstag
    Angoulême nach St. Jean-de-Luz
    Abfahrt gegen 11 Uhr. Gegen 14 Uhr zum Mittagessen eingekehrt. Hatten die üblichen Schwierigkeiten, unsere Reiseschecks einzulösen. Europa ist bei weitem nicht so touristenfreundlich, wie wir erwartet hatten. Sehr beeindruckt von den kleinen Bauernhöfen, an denen wir vorbeifuhren. Amerika weiß gar nicht, wie glücklich es sich schätzen kann. Die Menschen hier sind mit sehr wenig zufrieden, und sie haben auch nur sehr wenig, es ist also wirklich ein sehr biederes Land, zumindest außerhalb von Paris. Haben schließlich Pourtalis + Iselin getroffen. Ein Film und dann ins Bett – nach dem Club Casan [?].
    21. Juli 1937 – Mittwoch
    St. Jean-de-Luz
    Den ganzen Vormittag Briefe geschrieben und nachmittags am Strand gewesen. Abends ins Kino.
    22. Juli 1937 – Donnerstag
    St. Jean-de-Luz
    Lange geschlafen. Nachmittags einem Pelota-Spiel zugesehen. Erinnerte mich an das Buch »Ramuntcho« [von Pierre Loti, 1897], in dem dieses Spiel erstmals beschrieben wird. Viel langsamer als Jai Alai, auch ein Spiel, das man mit Schlägern spielt. Schwimmen gegangen und dann am Abend, nach einer Cocktailparty bei den Wilsons, Boule gespielt – siebzig Francs verloren. Mit französischem Mädchen aus gewesen. Sehr strenge Sitten haben sie, verlangen eine Anstandsdame bis 21 oder so.
    23. Juli 1937 – Freitag
    St. Jean-de-Luz
    Früh aufgestanden + runter an den Strand. Nachmittags Tennis, abends »The Plainsman« [»Held der Prärie«]. Gary Cooper und Indianer, die Französisch sprechen, sind das Eintrittsgeld wert.
    24. Juli 1937 – Samstag
    St. Jean-de-Luz
    Von morgens bis nachmittags am Strand. Später nach Biarritz wegen Eintrittskarten für den Stierkampf.
    Bin eher für die Regierung, nachdem ich jetzt Gunther lese, auch wenn St. Jean eine Rebellenhochburg ist. England lehnt Franco ab, damit das Mittelmeer kein faschistischer See wird. Frage, wie viel Einfluss Deutschland und Hitler haben. Russlands Position? Wie weit werden die

Weitere Kostenlose Bücher