Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
bisschen stolz auf meine gute Eingebung. Man erkennt dich kaum wieder, du siehst so wunderschön und so glücklich aus. Ihr seid ein mächtig attraktives Paar, weißt du das?“
„ Du kannst dir kaum vorstellen, wie dankbar ich dir bin, Susanna. Und ich sehe nicht nur so aus, ich bin glücklich! Und er ist doch einfach umwerfend, nicht?“
„ Das kann man wohl sagen, Juliette, hätt ich nicht meinen Robert, ich hätte mich ihm längst vor die Füße geschmissen“, lacht Susanna ausgelassen.
„ Hej, wer will sich vor meine Füße schmeißen, du, Susanna?“ Georg hat sich von den gratulierenden Männern gelöst und steht neben den beiden, schon wieder mit einem ziemlich herausfordernden Ausdruck. „ Hübsche Idee eigentlich, ich muss mich mal mit Robert absprechen, ob die Damen nicht mal zusammen verwertbar wären.“
„ Georg, du bist unmöglich!“, schimpft Susanna scherzhaft. „Jetzt hast du nach langem Genöle endlich die Frau deines Herzens gefunden, da wirst du schon wieder aufmüpfig.“ Und an Juliette gewandt, die mit etwas fassungslosem Gesicht diesem Geplänkel gefolgt ist, erklärt sie: „Mach dir keine Sorgen, eigentlich ist er treu wie Gold, aber er hat immer Spaß an gemeinen Spielchen und ausgefallenen Szenen. Da bist du vor keiner Überraschung sicher.“
So recht beruhigen kann sich Juliette über diese Ansprache nicht. Ein wenig mulmig ist ihr schon.
Georg wischt mit einer Handbewegung ihre Zweifel fort, nimmt sie um die Taille und ruft in die ausgelassene Gesellschaft hinein: „Gibt's hier eigentlich endlich mal was zu essen? Ich hab noch was vor heute Abend, ein halbes Schwein auf Toast wär mir jetzt nicht unrecht!“
„ Vergiss deine emsländischen Schweinehälften, mein Lieber, bei mir isst man argentinisches Rind, ganz frei von euren typisch europäischen Viehseuchen“, gibt Fernando gespielt beleidigt zurück. „ Freunde, ich bitte euch zu Tisch.“
Die Tafel in dem langen rechteckigen, sehr geräumigen Speisezimmer ist festlich gedeckt. Auf dem weißen Damast hebt sich die ungewöhnliche Dekoration besonders gut hervor. Zwischen drei sechsarmigen, auf hochglanzpolierten Silberleuchtern sind weiße Rosen, die sicher aus dem üppigen eigenen Garten stammen, großblütige weiße Orchideen und saftig grüne Limonen mit geradlinigem dunkelgrünem Strandgras kunstvoll arrangiert. Die Grüntöne harmonieren wunderbar mit der Farbe des schweren Samtbezuges der hochlehnigen Stühle und den bereits zugezogenen Portieren an den hohen Fenstern.
Die schlichten Kristallgläser reflektieren effektvoll das Licht der weißen Kerzen. Das Silber wirkt schwer und hat sicherlich schon einigen Generationen gedient. Kleine, mit goldfarbener, schwungvoller Handschrift beschriebene Kärtchen weisen den Gästen ihre Plätze zu.
Juliette fällt auf, dass die männlichen Namen groß, die weiblichen aber alle klein geschrieben sind. Wie zum gefälligen Ausgleich findet sich allerdings an jeder Damenkarte eine vollendet schöne weiße Rose. Sie bemerkt, wie sich schon wieder leichter Widerstand ob dieser Unterscheidungen in ihr regt. Sie wird noch einige Zeit brauchen, bis sie sich mit derlei Seltsamkeiten zu innerer Akzeptanz auseinandergesetzt haben wird.
Für diesen Moment entscheidet sie sich zunächst, keine Diskussion zu beginnen. Zu harmonisch ist die Situation, untermalt von leiser, die Unterhaltung keineswegs störender Barockmusik.
Der Hausherr hat am Kopf der Tafel Platz genommen, flankiert von seiner Lydia zur einen, Sarah zur anderen Seite. Die Tischordnung hat die Paare nicht auseinandergerissen, sondern nebeneinander platziert.
Nur Daniel und Claudia haben Pech gehabt. Sie sitzen sich gegenüber und werden sich ob der Breite der Tafel nicht einmal mit den Füßen berühren können.
Juliette hat endlich einmal Gelegenheit, sich Claudia, die neben Susanna ihr schräg gegenüber sitzt, etwas genauer anzusehen.
Sie muss die Jüngste hier sein, bestenfalls Anfang dreißig, schätzt sie. Während alle anderen Frauen hier eher dunkle Typen sind, ist sie ganz offenbar naturblond und trägt das Haar kurz geschnitten und fransig ins Gesicht gekämmt, was ihren langen feinen Hals und Nacken hervorhebt. Claudias Gesicht wirkt jung und ist, wie Juliette neidlos zugeben muss, noch fast faltenfrei. Einige charmante Sommersprossen zeigen sich auf dem hellen Teint, der zum Schutz vor der heißen Julisonne einen enormen Lichtschutzfaktor brauchen dürfte.
Ihre blaugrünen Augen hat sie geschickt
Weitere Kostenlose Bücher