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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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an. »Sie wird ganz aus dem Häuschen sein, dich endlich mal wieder zu sehen. Sie müsste jede Minute kommen.« Er deutete mit dem Kopf in Richtung des Gelächters, das von den drei Tischen in der Ecke herüberdrang. »Was ist denn das für ein stimmgewaltiger Haufen, Schätzchen?«
    »Zweite Schicht Unfallaufnahme – Kollegen.« Sie ließ sich auf den ledergepolsterten Barhocker zurücksinken und stieß einen Seufzer aus. »Gibst du mir bitte einen Bourbon mit Wasser? Außerdem solltest du besser so schnell wie möglich eine Kellnerin zu ihnen schicken. Der Tag in der Klinik war furchtbar – auf der Interstate 90 gab es eine Massenkarambolage, und wir haben zu viele von ihnen verloren, Onkel Mack.«
    Mack rief eine der Kellnerinnen, gerade als sie aus dem Gang kam, der zu den Toiletten und zum Billardraum führte. »Sandy!« Er deutete mit dem Kinn auf die Gruppe in der Ecke. »Wir haben hier ein paar ausgebrannte Ärzte, die nach einem kleinen Happen zu essen und einer großen Portion Service verlangen. Übernimmst du das für mich, Herzchen?«
    »Klar doch, Mack.« Mit raschen Schritten machte sie sich auf den Weg, und Mack griff nach einem Whiskyglas und schenkte Ivy ihren Drink ein. Er warf einen Papieruntersetzer auf den Tresen und stellte das Glas vor sie hin. »Hier, bitte, Schätzchen.« Als er sah, dass ihre Hand nach dem Geldbeutel griff, knurrte er, den solle sie »mal schön stecken lassen«. Er musterte besorgt ihr erschöpftes Gesicht, während er an der ohnehin schon blitzblanken Platte des Tresens herumpolierte. »Wann hast du zum letzten Mal was gegessen?«
    »Heute Mittag«, erwiderte Ivy geistesabwesend und nahm einen großen Schluck von dem Bourbon. Der Alkohol brannte wie Feuer in ihrer Kehle. »Ah, das tut gut.« Aus der Ecke ertönte erneut lautes Lachen, und sie blickte ihren Onkel wegen des geräuschvollen Überfalls auf sein normalerweise ruhiges Etablissement mit einem kleinen entschuldigenden Lächeln an. »Wir mussten unbedingt raus aus dem Krankenhaus und ein bisschen Dampf ablassen«, erklärte sie ihm. »Deshalb habe ich vorgeschlagen, hierher zu gehen.« Auch wenn es ihr selbst nicht bewusst war, sah man ihr an, dass sie die Bilder der vergangenen Stunden immer noch nicht losließen.
    In ihrem Kopf klangen die Stimmen des Personals in der Notaufnahme nach, darunter ihre eigene, wie sie kurz zuvor mit untypischer Überdrehtheit Vorschläge erörtert und verworfen hatten. Ausnahmsweise hatte sich keiner darum gekümmert, dass Ärzte einen ruhigen und besonnenen Eindruck machen sollten.
    Als sie das Ende ihrer Schicht erreicht hatten, waren sie von oben bis unten mit Blut beschmiert, voll Verzweiflung wegen der Patienten, die sie nicht hatten retten können, und unruhig von dem aufgestauten Adrenalin. Von den Behandlungsräumen am hintersten Ende des Korridors bis zum Schwesternzimmer neben dem Empfang war eine laute Diskussion im Gang, was man gegen dieses quälende Gefühl der eigenen Machtlosigkeit unternehmen könnte. Ivys Vorschlag war mit Begeisterung angenommen worden, als sie die nächtlichen Gesangseinlagen in der Bar ihres Onkels erwähnte. Musik war etwas, das so gar nichts mit einem plötzlichen, unvermeidbaren Tod zu tun hatte.
    Nachdem das Ziel feststand, hatten die Stimmen einander etwas weniger laut Adresse und Wegbeschreibung weitergegeben, und alle hatten sich beeilt, die nötigen Einträge zu erledigen und unter die Dusche zu kommen, um die für kurze Zeit ruhige Notaufnahme der neuen Schicht zu übergeben.
    »Hier.« Macks knurrige Stimme unterbrach Ivys Gedankengang, und sie riss sich von der Betrachtung ihres halb leeren Glases los und sah, dass er ihr über den Tresen ein Tablett zuschob, auf dem mehrere mit Erdnüssen gefüllte Schälchen standen. »Bring das mal deinen Freunden, Schätzchen, zur Überbrückung. Wenn sie nichts gegen ein bisschen Improvisation haben, wird ihnen Babe sicher was Warmes zaubern, sobald sie kommt.«
    »Oh, wirklich, Onkel Mack, du musst dir unsretwegen nicht so viele Umstände machen.«
    »Doch, muss ich, Schätzchen.« In dem Versuch, sein großzügiges Wesen hinter der für ihn typischen Ruppigkeit zu verbergen, erklärte er knapp: »Das Letzte, was ich brauchen kann, ist ein Haufen betrunkener Ärzte, die nachher aus meiner Bar torkeln. Irgendwer würde mir deswegen todsicher eine Klage anhängen.« Er griff nach dem Bestellzettel, mit dem Sandy an den Tresen kam, und warf seiner Nichte einen kurzen grimmigen Blick zu. »Und

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