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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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zu tun.
    »Und es ist genauso wie bei Bess Polsen, das Herz auf ihrer Brust und alles?«
    »Ja.« Als er vor der nächsten roten Ampel halten musste, drehte er den Kopf und sah sie an. »Nur dass er diesmal genug Zeit hatte, sein Werk zu Ende zu bringen. Deshalb wussten sie auch, dass sie mich benachrichtigen müssen.«
    Obwohl es im Wagen dunkel war, konnte er den Schreck auf ihrem Gesicht erkennen. Sie sagte nichts. Stattdessen erwiderte sie seinen Blick einen Moment lang, dann biss sie sich auf die Lippe und drehte sich weg, um wieder aus dem Seitenfenster zu starren. Vincent umklammerte das Lenkrad noch etwas fester.
     
    Worauf in aller Welt hatte sie sich da eingelassen?
    Ivy lief ruhelos in ihrer Wohnung auf und ab, ohne sich die Mühe zu machen, das Licht anzuschalten; der Mond, der durch die schräg gestellten Jalousien schien, war hell genug, um zu verhindern, dass sie über irgendein Möbelstück stolperte. Sie tigerte vom Wohnzimmer in die Küche, von dort ins Bad, ins Schlafzimmer, und dann begann sie ihre Wanderung wieder von vorne, zu nervös, um irgendwo länger zu bleiben.
    In ihrem angespannten Zustand wusste sie nicht, was sie mit sich anfangen sollte. Es war zu spät, um einen ihrer Verwandten anzurufen, und es war zu früh, um ins Bett zu gehen. Die Bilder, die in ihrem Kopf herumwirbelten, lie ßen den Gedanken an Schlaf sowieso lächerlich erscheinen.
    Ihre Überlegungen sprangen zwischen Vincent und dem Vergewaltiger hin und her. Wie hatte es dazu kommen können? Wie zum Teufel hatte es dazu kommen können?
    Sie hatte sich fest vorgenommen, Vincent auf Abstand zu halten. Ein Vorsatz, dem leicht zu folgen war, wenn er sich nicht in der Nähe befand, aber sobald er auftauchte … lieber Himmel, dann wurde er wirklich zu einem Witz.
    Sie sollte ihn überhaupt nicht mehr treffen. Bei diesem Typen war die Gefahr, dass er ihr das Herz brach, einfach zu groß. Und doch brauchte er nur mit dem Finger zu winken, und sie überschlug sich beinahe, um zu tun, was er verlangte. Er saß ihr unter der Haut wie ein lästiger Pickel, eine juckende Stelle, die sie dauernd kratzen musste, auch wenn sie es nicht wollte. So wie heute Abend.
    Sie hatte die üblichen Floskeln von sich gegeben, als sie vor ihrer Wohnungstür gestanden hatten – vielen Dank für die Einladung, ich habe mich wunderbar unterhalten. Durchaus aufrichtig gemeint, trotzdem war sie mit ihren Gedanken nur halb bei dem gewesen, was sie sagte, die andere Hälfte hatte dem Vergewaltiger gegolten und sie in größte Unruhe versetzt. Bis zu dem Augenblick, als Vincent sie zum Abschied geküsst hatte. Ihr Verstand hatte sich auf der Stelle ausgeschaltet.
    Na ja, gut, vielleicht war es ein Fehler gewesen, ihm die Hand zu geben. Sie wusste, dass sie darüber schon lange hinaus waren, aber irgendwie streckte ihre Hand sich ihm mehr oder weniger von selbst entgegen. Er warf einen kurzen Blick darauf, schüttelte sie mit einem leichten Grinsen, und dann griff er nach ihrer anderen Hand und drückte ihre Hände links und rechts von ihrem Kopf gegen die Türfüllung. »Ivy«, flüsterte er, »es macht mich ganz verrückt, wenn du so etwas tust. Dann kann ich nur noch daran denken, dass ich mehr will.« Mit leiser, heiserer Stimme wiederholte er: »Mehr, mehr, mehr.«
    Und sie gab ihm mehr, weiß Gott! Ihr Verstand klinkte sich aus, und sie wurde nur noch von ihren Hormonen gelenkt. Er presste sich mit seinem ganzen Körper an sie, und ohne den geringsten Protest erwiderte sie seinen Kuss mit aller Leidenschaft, deren sie fähig war. Ihr Kopf war plötzlich völlig leer; sie war sich nur noch seines Geschmacks, seines Geruchs, seines Körpers bewusst, besonders seiner nackten Oberschenkel, die sich fest und warm gegen ihre drückten.
    Sie schlang die Arme um seinen Hals und drängte sich an ihn, streckte ihre Brust seiner Hand entgegen, die sich unter ihr Oberteil gestohlen hatte. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte es wahrscheinlich damit geendet, dass sie sich gleich an Ort und Stelle im Hausflur auf dem Boden gewälzt hätten, wo jeder Bewohner des dritten Stocks hätte zusehen können. Es war er, dem plötzlich einfiel, dass er eigentlich ein paar andere Dinge zu erledigen hatte.
    Widerstrebend unterbrach er ihren Kuss und beugte die Knie, so dass seine Wange über ihren Hals und ihre Schulter strich und schließlich auf ihrer Brust ruhte. Sein Atem drang heiß durch den Stoff ihres Oberteils. »Es tut mir Leid«, stieß er heiser hervor. »Es tut

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