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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sie hoch, ihr Herz begann heftig zu klopfen, und sofort überkamen sie all die Befürchtungen, die sich bei Anrufen spät in der Nacht für gewöhnlich einstellen. Weniger ein konkreter Gedanke als vielmehr eine instinktive Angst, dass einem Mitglied ihrer Familie etwas passiert sein könnte. Bis sie den Telefonhörer ertastet hatte, war sie davon überzeugt, dass entweder Onkel Mack einen Herzinfarkt erlitten hatte, Jaz in einen Autounfall verwickelt worden war oder Terry oder Sherry … »Hallo?«, presste sie hervor.
    »Dr. Pennington?« Eine gedämpfte männliche Stimme drang an ihr Ohr, und es dauerte einen Moment, bis ihr klar wurde, dass der Anrufer flüsterte. Du lieber Gott! War die Nachricht so schlimm, dass er Angst hatte, in normaler Lautstärke zu sprechen? War das der Tonfall eines Angestellten im Leichenschauhaus?
    Sie musste beide Hände zu Hilfe nehmen, um den Hörer nicht fallen zu lassen. »Ja, am Apparat.« Bitte, oh bitte, lass ihnen nichts passiert sein. Mit allem anderen konnte sie fertig werden, wenn es sein musste … wenn nur keinem etwas Schlimmes passiert war.
    »Ich musste Sie einfach anrufen, Doc«, flüsterte die Stimme selbstgefällig, »weil ich weiß, dass Sie es verstehen. Niemand außer Ihnen versteht es. Das habe ich schon gespürt, als ich Sie zum ersten Mal sah, und ich wollte Sie nur wissen lassen, dass ich endlich meinen Frieden gefunden habe.«
    »Was?« Ein plötzliches Gefühl von Schwäche, das zu gleichen Teilen von Erleichterung und Ärger herrührte, ließ sie in die Kissen zurücksinken, den Telefonhörer nach wie vor ans Ohr gepresst. Diesen Schrecken hatte sie einem Scherzanruf zu verdanken? Plötzlicher Ärger ließ sie sich aufsetzen. »Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie spät es ist?«, fragte sie aufgebracht. »Haben Sie mal auf die Uhr gesehen? Mein Gott, Sie haben mich fast zu Tode erschreckt. Wer ist denn überhaupt dran?«, fragte sie – und im selben Augenblick wusste sie es.
    Sie wusste es … und dieses Wissen ließ sie in kalten Schweiß ausbrechen.
    »Tut mir Leid«, flüsterte er. »Es war nicht meine Absicht, Sie zu erschrecken; ich wollte Ihnen das nur sagen, weil ich wusste, dass Sie verstehen, wie wichtig es ist.« Er zögerte kurz, bevor er hinzufügte: »Sie dürfen mich Hart nennen.«
    Es folgte ein kurzes, selbstzufriedenes Lachen, und dann war die Leitung tot. Ivy rollte sich mit an die Brust gezogenen Knien in der Mitte ihres Betts zusammen.
    Sie war wie in einem Alptraum gefangen.
     
    Tyler Griffus war zwar ein wenig enttäuscht von der Reaktion der Ärztin, als er auflegte, aber im Großen und Ganzen konnte er zufrieden sein, fand er. Sie hatte sich nur aufgeregt, weil er so spät angerufen hatte. Wenn sie sich wieder beruhigt hatte, würde sie sich freuen, dass er einen Zustand der Ruhe erreicht hatte.
    Was ihn betraf, betraf auch die Ärztin – das spürte er tief in seinem Inneren.
    Vielleicht sollte er noch einmal zu einem günstigeren Zeitpunkt anrufen, nur um ihre Stimme zu hören, um diese Verbundenheit zu spüren. Das sollte er wirklich machen, aber er musste vorsichtig sein; er durfte nicht zu oft anrufen. Er konnte es sich nicht erlauben, eine Spur für die Polizei zu hinterlassen. Es fiel ihm überhaupt nicht auf, wie sehr sich diese beiden Überlegungen widersprachen.
    Eine Faust hämmerte gegen die Tür, und Ivy fuhr erschrocken zusammen. »Ivy!«, ertönte Vincents Stimme dröhnend. »Mach auf!« Erneut hämmerte es gegen die Tür, nur noch lauter. »Ich bin’s. Mach auf.«
    Sie sprang aus dem Bett, rannte zur Tür und riss sie auf, noch bevor er das letzte Wort ausgesprochen hatte. Eine Wohnung weiter ging die Tür auf, und ein Mann streckte den Kopf heraus und funkelte sie wütend an. Gerade als er den Mund öffnete, um seinem Zorn Luft zu machen, packte Ivy Vincent bei den Jackenaufschlägen, zog ihn in ihre Wohnung und schlug die Tür hinter ihm zu.
    Er fasste sie bei den Oberarmen und hielt sie ein Stück von sich weg, um in dem dunklen Flur ihr Gesicht zu mustern. »Alles in Ordnung?«, fragte er. »Ich bin so schnell wie möglich nach Hause gekommen.« Als sie unsicher nickte, ließ er sie los und ging quer durchs Wohnzimmer zu einem Fenster. Er schob zwei Lamellen der Jalousie auseinander und sah auf die Straße.
    Ivy starrte auf seinen gebeugten Rücken. Da waren sie wieder, diese beiden Worte: nach Hause. Er hatte sie schon einmal gesagt, als sie ihn im Krankenhaus angepiepst hatte. »Was?«, hatte er

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