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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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denn bislang hatte er in seinem Freund und Kabinenmitbewohner nur einen umgänglichen, humorvollen Kumpel gesehen, der es als seine Aufgabe betrachtete, die Bordtechnik in Gang zu halten. Nathan blickte wieder Jessica an.
    »Nanu!«, meinte sie verlegen. »Da habe ich wohl die Leitung versehentlich offen gehalten.«
    »Captain«, sagte Tug, »vielleicht wäre es am besten, wenn wir alle offen zueinander sind. Dieses Herumgeeiere wird allmählich lästig. Was meinen Sie?«
    »Ja, das sehe ich auch so«, meinte Nathan.
    »Nathan«, setzte Jessica an, »wenn du …«
    »Zwing mich nicht, den Vorgesetzten herauszukehren, Jess«, sagte er warnend, dann wandte er sich an Tug. »Ja, Tug, wir kommen von der Erde. Ein Unfall hat uns hierhergeführt. Wir haben einen experimentellen Überlichtantrieb getestet, den wir als Sprungantrieb bezeichnen. Damit kann man bis zu zehn Lichtjahre praktisch ohne Zeitverlust zurücklegen.«
    Tug musterte ihn ungläubig. »Aber, Captain, die Erde ist doch viel weiter von hier entfernt als …«
    »Ja, viel weiter. Es ist ein Defekt aufgetreten. Wir wurden von Raumschiffen der Yung angegriffen, und als wir springen wollten, kam es zu einer Antimaterieexplosion. Langer Rede kurzer Sinn: Es hat uns hierher in den Pentaurus-Cluster verschlagen. Und wie es aussieht, sind wir mitten in einer Rebellion gelandet, die verloren zu gehen scheint.«
    Tug staunte mit offenem Mund. Dann sah er Jalea an, als hoffte er auf einen Hinweis, dass es sich um einen Scherz handele. »Sie waren das also«, murmelte Tug. »Wir haben gehört, es habe jemand eingegriffen, sodass einige der Gefangennahme entgangen seien. Sie waren das?« Er sah wieder Jalea an, die bestätigend nickte. »Also, Captain, dann sind Sie tatsächlich in Gefahr. Es wird gemunkelt, ein geheimnisvolles Raumschiff sei mitten in einer Raumschlacht aufgetaucht, habe ein Flaggschiff der Ta’Akar zerstört und sei wieder verschwunden. Inzwischen wurde eine Prämie für das Auffinden Ihres Schiffes ausgesetzt. Jeder größenwahnsinnige Kriminelle sucht nach Ihnen. Und Sie befinden sich mitten in der größten Ansammlung von Halunken, die diese Galaxis aufzuweisen hat.«
    »Na großartig«, meinte Jessica. »Wir stecken schon wieder bis zur Nasenspitze in der Scheiße.«
    »Wenigstens wissen wir jetzt Bescheid«, sagte Nathan.
    »Captain«, sagte Tug und beugte sich erneut vor, »haben irgendwelche Schiffe der Ta’Akar mitbekommen, wie Sie gesprungen sind?«
    »Ja«, antwortete Nathan und sah fragend Jessica an. »Mindestens eins, vielleicht auch zwei. Das kann ich nicht genau sagen.«
    »Jalea hat recht. Wenn die Ta’Akar erfahren, dass Sie einen Sprungantrieb besitzen, werden sie sich durch nichts davon abhalten lassen, diese Technologie in ihren Besitz zu bringen.« Tug sah in Nathans Augen, dass er den Ernst der Lage noch nicht erkannt hatte. »Sie haben erwähnt, beim Sprung habe sich in Ihrer Nähe eine Antimaterieexplosion ereignet?«
    »Ja.«
    »Und deshalb haben Sie eine größere Distanz als geplant zurückgelegt?«
    »Man hat mir gesagt, so sei das gewesen.«
    »Wenn die Ta’Akar das herausfinden, werden sie den Sprungantrieb mit ihrer neuen Energiequelle kombinieren wollen. Das würde sie praktisch unangreifbar machen.« Tug schüttelte ungläubig den Kopf. »Sie müssen ihn vernichten, Captain.«
    »Wen?«
    »Den Sprungantrieb!«
    »Sind Sie verrückt?«, rief Nathan und sprang auf. »Der Antrieb ist unsere einzige Möglichkeit, wieder nach Hause zu kommen …«
    »Das ist die einzige Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass …«
    »Sie verstehen mich nicht«, fiel Nathan ihm ins Wort. »Es gibt nur ein einziges Exemplar. Auf der Erde existiert kein Gegenstück. Es gibt auch keine Baupläne. Meine Heimatwelt braucht den Antrieb, um sich gegen eine Invasion zu wehren.«
    Tug sah Nathan offen in die Augen. »Wenn Ihr Sprungantrieb den Ta’Akar in die Hände fällt, Captain, sind die von Ihnen erwähnten Yung vermutlich das kleinere Übel.«
    Die Eingangstür von Tugs Farmhaus sprang auf. Nathan stürmte vor und stolperte die Treppe hinunter. Jessica kam ihm nachgeeilt, dicht gefolgt von Jalea und Tug.
    »Nathan! Wo willst du hin?«, rief Jessica.
    »Wir müssen zum Schiff zurück!«, brummte Nathan im bernsteinfarbenen Zwielicht. »Wir müssen unverzüglich aufbrechen!« Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er ziellos losgerannt war, und er hielt unvermittelt an. Ihm war schwindlig. Er musste wieder einen klaren Kopf bekommen. Er musste

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