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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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nachdenken. Seine Leute, sein Schiff und seine Heimatwelt waren in Gefahr, und er musste etwas unternehmen …
    Nathan fuhr zu den anderen herum. »Jalea, funken Sie Tobin an und bitten Sie ihn, uns abzuholen.«
    »Sofort«, antwortete sie.
    »Jess, ruf alle zusammen. Wir müssen los.«
    Jessica blickte sich um. Alle befanden sich in der Nähe, auch Wladimir und Danik, die sich an der anderen Seite der Farm aufgehalten hatten und auf den Lärm aufmerksam geworden waren.
    »Dann sind ja alle da«, sagte Nathan, als er Wladimir und Danik sah.
    »Tobin meldet sich nicht«, sagte Jalea.
    »Das ist vielleicht auch gut so, Captain«, meinte Tug. »Um diese Zeit würde die Landung eines Raumschiffs sicherlich Argwohn erregen.«
    »Okay«, sagte Nathan und überlegte kurz. »Dann fahren wir eben. Würden Sie uns zur Stadt zurückbringen?«
    »Wozu?«
    »Am Raumhafen können wir uns mit Tobin treffen.« Nathan klang gereizt.
    »Und wenn er nicht dort ist?«, wandte Jalea ein.
    »Dann warten wir auf ihn«, entgegnete Nathan.
    »Es wäre sicherer, wenn Sie hier warten würden, Captain«, sagte Tug, »denn hier gibt es keine Halunken, die Sie gegen Belohnung an die Ta’Akar verraten könnten.«
    »Jalea?«, sagte Nathan flehentlich, »Tut sich was?«
    »Er meldete sich nicht. Tut mir leid.«
    »Jess, funk das Schiff an«, befahl Nathan, der allmählich wieder klarer denken konnte. »Schildere die Lage und bitte sie, Tobin anzufunken.«
    »Ja, Sir«, antwortete Jessica. Sie entfernte sich langsam, wobei sie an Wladimir vorbeikam. »Behalt ihn im Auge«, flüsterte sie.
    »Keine Sorge«, erwiderte Wladimir. Er rückte näher an seinen Freund heran. »Nathan, was ist los?«
    »Wir sind im Arsch, Wladi«, antwortete Nathan leise.
    »Wieso das?«
    »Wenn stimmt, was Tug sagt, dann werden jeder Hinz und Kunz und alle Ta’Akar in diesem Sektor Jagd auf uns machen. Und unser Schiff ist zu kaputt, um sich zu wehren, Wladi.«
    »Dann springen wir einfach woanders hin«, erwiderte er. »Und so fort, bis wir wieder Sol erreicht haben, jedes Mal zehn Lichtjahre weit.« Wladimir legte Nathan eine Hand auf die Schulter. »Sie werden uns nicht kriegen«, meinte er und tätschelte Nathan mit der anderen Hand die Wange. »Du machst dir zu viele Sorgen, Nathan. Es wird schon gut gehen, du wirst sehen.«
    Nathan sah seinem Freund in die Augen. Er beneidete Wladimir um seine Stärke und seinen Optimismus. Ganz gleich, welche Schicksalsschläge ihn trafen, Wladimir ging die Probleme offensiv an. »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, gestand Nathan.
    »Du wirst es schon rauskriegen, Nathan.«
    »Und wenn ich eine falsche Entscheidung treffe?«
    »Dann lässt du dir eben etwas Neues einfallen. Und jetzt reiß dich zusammen, und hör auf zu jammern«, sagte Wladimir. »Das ist peinlich.«
    Während Nathan Wladimir anschaute, begann der Russe zu lächeln. Er schnitt eine Grimasse. »Du hast recht«, meinte Nathan lachend. Er schaltete das Com-Gerät ein. »Jess, sag dem Schiff Bescheid, dass wir hier übernachten. Sie sollen Tobin ausfindig machen und ihm sagen, dass er sich bereithalten soll, Fracht und Passagiere von hier abzuholen und zum Schiff zu bringen, und zwar gegen …« Er sah Tug fragend an.
    »Gegen Mittag?«, schlug Tug vor.
    »Gegen Mittag«, fuhr Nathan fort. »Und sag ihnen, wir melden uns vor dem Anflug.« Nathan schaltete das Mikro aus und wandte sich an Tug. »Mister Tugwell, wir nehmen Ihr freundliches Angebot, hier zu übernachten, an, und brechen erst morgen auf.«
    »Aber Sie kaufen mir doch das Molo ab, oder nicht?«
    Nathan lächelte. »Selbstverständlich.«
    »Ich habe eine Bitte, Captain«, sagte Tug.
    »Was möchten Sie wissen?«
    »Könnten Sie mir mehr über Ihre Welt erzählen?«
    »Gerne«, sagte Nathan, dann gingen sie zurück zum Farmhaus.

6
    Nathan trat auf die Veranda hinaus. Zwei Stunden lang hatte er Tug von der Erde erzählt – angefangen von der Kolonisierung der Kernsysteme bis zur bio-digitalen Seuche, die um ein Haar die gesamte Menschheit vernichtet hätte. Er hatte die jahrhundertelange Verzweiflung im Anschluss an die Seuche geschildert und die rasante Entwicklung nach der Entdeckung der Datenarche vor hundert Jahren.
    Tug hatte an seinen Lippen gehangen wie ein Kind, dem man eine magische Geschichte von einem fernen Land erzählt. Nathan hatte das Gefühl, er löse ein Rätsel, das Tug lange Zeit beschäftigte, oder als liefere er ihm den fehlenden Puzzlestein, der ihm ein Leben lang die Ruhe geraubt

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