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Unter goldenen Schwingen

Unter goldenen Schwingen

Titel: Unter goldenen Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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bist, will ich es wissen.«
    Sein ernster Gesichtsausdruck wich einem atemberaubenden Lächeln. » Ich sollte derjenige sein, der dich beschützt.« Er berührte sanft meine Wange.
    Mein Herzschlag setzte aus.
    »Ich bin nicht in Gefahr«, sagte er leise.
    »Versprichst du, es mir zu sagen, wenn es so weit ist?«
    Ein gequälter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. »Damit du dich noch mehr aufregst?«
    »Versprich es«, flüsterte ich. »Bitte.«
    »Würde dich das beruhigen?«
    Ich nickte.
    »Dann verspreche ich es«, sagte er leise.
    Seine Augen glühten und ich vergaß, zu atmen. Verwirrt riss ich meinen Blick von ihm los.
    »Also … die Inferni?« Ich verschlang verunsichert meine kalten Finger ineinander. »Denkst du, Melinda hat Recht? Waren es keine zufälligen Angriffe, sondern eine Mission?«
    »Ja, leider deutet alles darauf hin.«
    »Eine Mission«, murmelte ich. »Aber … geplant von wem? Irgendjemand muss doch dahinter stecken.«
    »Ramiels Einfluss auf dich hat schädliche Nachwirkungen«, brummte er ärgerlich.
    Meine Augen wurden schmal. »Ich stimme ihm voll und ganz zu: ich habe ein Recht darauf, es zu wissen. Also, wer in eurer Welt würde in Frage kommen, so eine Mission zu planen?«
    »Eine Menge Wesen«, sagte Nathaniel düster.
    »Glaubst du, es war ein anderer Engel?«
    »Ein anderer Engel? Nein. Mir ist kein Engel bekannt, der fähig wäre, so etwas zu tun.« Nathaniel verstummte plötzlich, und ein seltsamer Ausdruck trat in sein Gesicht. »Es gibt allerdings einen, dem man Verbindungen zur Finsternis nachsagt …«
    »Wäre er mächtig genug, um in Frage zu kommen?«
    »Oh ja«, murmelte Nathaniel dunkel. »Er ist einer der Erzengel.«
    »Du meinst den, der gefallen ist, und dann wieder zurückgekehrt ist?«, fragte ich stirnrunzelnd. »Ich habe über ihn gelesen … wie war sein Name?«
    »Uriel«, flüsterte Nathaniel langsam. »Ihn meine ich.«
    »Ist die Geschichte etwa wahr?«
    Nathaniel neigte den Kopf. »Es wird sich seit Jahrtausenden so erzählt. Er ist meines Wissens der einzige Engel, der in Frage kommen würde. Aber das ist eine sehr schwere Anschuldigung … wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass es ein Engel gewesen sein könnte?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wer sonst?«
    Ein ernster Ausdruck erschien auf Nathaniels schönem Gesicht. »Die Inferni sind nicht die einzigen Geschöpfe der Finsternis.«
    Ich hob überrascht die Brauen. »Oh. Okay.« Wollte ich das wirklich wissen?
    »Es gibt noch andere. Mächtige, dunkle Wesen. Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass wir es mit einem von ihnen zu tun haben.« Der goldene Schimmer auf seiner Haut strahlte plötzlich heller.
    »So etwas wie ein Inferni-Anführer?« Ein Schauer lief durch meinen Körper. »Hast du eine Idee, wer …?«
    »Noch nicht. Aber ich verspreche dir, dass wir alles daran setzen werden, es herauszufinden.« Sein Ton wurde zornig. Seine Haut begann zu glühen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, warum es überhaupt eine Mission ist. Ich meine, wer zum Teufel macht sich denn so viel Mühe, um mich umzubringen? Ich habe nichts getan.«
    Die goldenen Flammen, die plötzlich von Nathaniels Körper hochschlugen, ließen mich verstummen. Seine Augen flackerten bedrohlich.
    »Wir werden herausfinden, wer es ist, und was sie von dir wollen«, knurrte er. »Ich verspreche dir, die Inferni werden dir nicht zu nahekommen, solange ich bei dir bin. Und ich habe nicht vor, von deiner Seite zu weichen.«
    Er stand vor mir wie ein zorniger Rachegott. Seine Haut brodelte wie flüssiges Gold und sein gleißendes Strahlen erhellte die gesamte Straße. Ich hielt den Atem an.
    Ganz langsam griff ich nach seiner Hand. Meine scheue Berührung beruhigte das heiße Gold. Sein Feuer prickelte kühl auf meiner Haut.
    Sein gleißendes Strahlen wurde langsam schwächer. Kleine Flammen züngelten noch auf seinem Körper und seine Augen leuchteten golden.
    »Ich weiß, dass du das tun wirst«, flüsterte ich. Ich spürte, wie er darum kämpfte, sich zu beherrschen.
    »Ich werde nicht zulassen, dass sie dir wehtun«, knurrte er.
    »Ich weiß.« Mit einem Seitenblick auf Kasters Haus zog ich Nathaniel sanft zu meinem Wagen.
    »Soll ich dich mitnehmen?« Ich wagte ein schwaches Lächeln, als ich die Autotür öffnete.
    »Danke, nicht nötig.« Er breitete seine Schwingen aus und hob sich mit einer raschen Bewegung in die Luft.
    Ich sank auf den Fahrersitz und blickte nach oben.
    »Wirst du jemals in meinem

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