Unter rauschenden Palmen
nun schon zum zweiten Mal innerhalb von achtundvierzig Stunden!"
Clarissa sah Jerome an und biss sich auf die Lippe. "Du hast mich damals, ehrlich gesagt, auch überrascht", gab sie dann zu und lächelte. "Du hast mich von Anfang an fasziniert -
selbst wenn ich mir das lange nicht eingestehen wollte."
"Aha." Er lachte. "Aber, um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen, wollen wir jetzt schwimmen gehen, Mrs. Hewitt?"
"Mit Vergnügen, Mr. Hewitt."
Clarissa und Jerome verbrachten die Tage mit Schwimmen, Strandspaziergängen und Segeln.
Clarissa hatte inzwischen Farbe bekommen und sah nicht nur gesund und erholt aus, sondern fühlte sich auch so. Jerome bestand darauf, dass sie jeden Tag ausgedehnt Siesta machte. Er ging derweil tauchen oder lief Wasserski - Vergnügen, die Clarissa im Moment nicht mit ihm teilen konnte. Meist war er schon wieder zurück, wenn sie noch schlief, und weckte sie, indem er mit dem Finger über ihre Augenbrauen strich oder jeden Zeh einzeln küsste.
Die Tage waren sehr heiß, und die beiden genossen die erfrischende Kühle, die mit der kurzen Dämmerung einsetzte, auf der Veranda vor ihrem Zimmer. Wenn sie von dort aus den Sonnenuntergang beobachtet hatten, zogen sie sich um und gingen zum Essen.
Am vierten Abend passierte es dann. Clarissa hatte geduscht und sich die Haare gewaschen.
Beim Föhnen überlegte sie sich, was sie anziehen sollte. Sie entschied sich für ihr langes dunkelbraunes Kleid mit der verkürzten Taille und dem kleinen eckigen Ausschnitt. Dann legte sie noch ihre Perlenkette um und schlüpfte in die Sandaletten.
Einem plötzlichen Einfall folgend, nahm sie sich eine weiße Hibiskusblüte aus dem Blumengesteck vom Tisch, um sie im Haar zu befestigen, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne. Jerome beobachtete ihre erhobenen Arme und ihre geweiteten Augen. "Was ist los?" fragte er besorgt.
"Ich ... Nichts ... Ich weiß nicht." Langsam ließ sie die Arme sinken und legte beide Hände auf den Bauch. "Ich glaube, es hat sich bewegt", sagte sie staunend. "Oder besser gesagt, sie haben sich bewegt. Es ist wirklich ein Wunder."
Jerome kam zu ihr und legte seine Hände neben ihre. Aber er konnte nichts fühlen.
"Es war auch nur ganz leicht. Da! Jetzt bewegt sich wieder etwas. Ganz ruhig, mein Baby -
meine Babys", flüsterte sie zärtlich. "Keine Angst, euch kann nichts passieren, bei mir seid ihr sicher."
Lachend zog sich Jerome sein T-Shirt über den Kopf und ging in die Dusche. "Wir sollten langsam beginnen, uns Namen zu überlegen. Welche würdest du vorschlagen?" rief er laut, um das Rauschen der Brause zu übertönen.
"Auf alle Fälle nicht Tweedledum und Tweedledee!"
"Wir sollten uns am besten zwei Jungen-und zwei Mädchennamen überlege n", sagte er und kam, ein Badelaken um die Hüften geschlungen, wieder ins Zimmer. "Ich finde Tom sehr schön." Er warf das Tuch über den Stuhl und zog sich an.
Clarissa saß auf dem Bett und sah ihm, wie jeden Abend, interessiert dabei zu. Sie war nicht nur von seinem nackten Körper fasziniert, sondern es amüsierte sie auch, wie schnell und systematisch er in seine Kleidung schlüpfte.
Sie fragte sich allerdings, wie Jerome mit seiner Methode zurechtkäme, wenn nicht alles ordentlich und frisch gebügelt für ihn bereitliegen würde. Nicht, dass sie für seine Wäsche verantwortlich wäre, darum kümmerte sich das Hotelpersonal - noch. Wie würde es jedoch zu Hause werden? Wäre sie dann dafür verantwortlich, dass alles für ihn parat lag? Sie schluckte.
"Clarissa?" Er stand vor ihr und steckte sich sein weißes T-Shirt in die Jeans. "Magst du Tom? Dein Vater heißt so ..."
"Ich weiß, und ich mag den Namen. Mein Vater hat sogar schon darum gebeten, einen Jungen
- wenn wir einen bekommen - zumindest mit zweitem Namen so zu nennen. Aber mir ist etwas anderes durch den Kopf gegangen."
"So?" Er setzte sich neben sie.
"Wie würdest du wohl reagieren, wenn du schon sehr bald feststellen müsstest, dass ich nicht gerade die beste Hausfrau der Welt bin?"
"Das weißt du nicht?"
"Nein." Sie runzelte die Stirn, denn Jerome war plötzlich sehr ernst geworden.
"In diesem Punkt ist nicht mit mir zu spaßen. Wenn das Essen nicht pünktlich auf dem Tisch steht und meine Hemden nicht anständig gebügelt sind, werde ich ungenießbar. Ich werde dir das Haushaltsgeld streichen, dich grün und blau schlagen ..."
"Jerome! Meine Frage war durchaus nicht spaßig gemeint."
"Clarissa! Wie kannst du so etwas nur fragen? Weißt
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