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Unter rauschenden Palmen

Unter rauschenden Palmen

Titel: Unter rauschenden Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong
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schmerzlich.
    Clarissa setzte sich aufs Bett. Ihr schwirrte der Kopf, und sie war zu müde, um ihre Gedanken zu ordnen und die Eindrücke dieses ungewöhnlichen Tages zu verarbeiten. Jerome sah sie an, öffnete dann ihre Reisetasche und holte Nachthemd und Kulturtasche hervor.
    "Putz dir die Zähne und wasch dein Gesicht. Das Bad ist dort drüben", sagte er sanft und drückte ihr die Kulturtasche in die Hand.
    Clarissa gehorchte widerspruchslos, begnügte sich mit einer Katzenwäsche und kam dann wieder ins Schlafzimmer.
    Jerome half ihr beim Ausziehen und streifte ihr das gesmokte Nachthemd aus weißem Batist über den Kopf. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Nasenspitze, schlug die Bettdecke zurück und wartete, dass sie sich hinlegte.
    Doch Clarissa zögerte. "Und du?"
    "Ich komme gleich. Ich bin noch nicht müde und möchte sehen, was sich während meiner Abwesenheit alles auf meinem Schreibtisch angesammelt hat."
    Sie schlüpfte unter die Decke und seufzte wohlig, als sie sich ausstreckte. Das Bett war herrlich bequem, und die Laken dufteten frisch.
    "Schließ die Augen", forderte Jerome sie auf. "Süße Träume wünsche ich Ihnen, Mrs.
    Hewitt", sagte er, küsste ihre Augenlider und ging.
    Clarissa drehte sich auf die Seite und schob sich die Hand unter die Wange. Sie wunderte sich, wie ruhig sie war. Denn daran, dass zwischen Serena und Jerome noch Spannungen bestanden, dass das Band, das die beiden einmal miteinander verbunden hatte, noch nicht ganz zerrissen war, daran zweifelte sie nicht. Es schien jedoch etwas zu sein, das sie, Clarissa, nicht direkt berührte.
    Sie hasste Serena nicht. Sie wurde nicht hysterisch bei dem Gedanken, Jerome würde sich nie ganz von Serena lösen können, würde bis an sein Lebensende der Faszination einer Frau unterliegen, die er verachtete - oder von der er behauptete, dass er sie verachte. Sie geriet nicht in Panik, selbst wenn sie sich sagte, dass Jerome sie nur Seans wegen geheiratet hatte.
    Schützend legte sie die freie Hand auf ihren Bauch und fühlte deutliche Bewegungen.
    Das ist es, dachte sie verwundert, ich bin über all diese Dinge erhaben, weil diese beiden Babys in mir wachsen.
    Bald schlief sie tief und fest und wurde auch nicht wach, als Jerome sich neben sie legte. Erst als das Sonnenlicht durch einen Spalt im Vorhang hell ins Zimmer fiel, öffnete sie wieder die Augen.
    "Ich möchte nichts überstürzen", sagte May nach dem ausgedehnten Sonntagsfrühstück am nächsten Morgen, "aber du bist jetzt die Herrin von Rosemont, und wir sollten uns über die anstehenden Änderungen unterhalten."
    Jerome war mit Sean gerade zu einem Rundgang über die Farm aufgebrochen, und Clarissa und May saßen noch bei einer Tasse Kaffee zusammen.
    "Wenn du also das Haus für dich haben möchtest, Clarissa, brauchst du es mir nur zu sagen.
    Ich habe volles Verständnis dafür."
    "May, ich weiß nicht, wie du dich mit Serena geeinigt hattest, aber ich würde mich freuen, wenn du bleiben würdest. Nicht nur, weil ich dich mag, sondern auch, weil Rosemont dein Zuhause ist, während ich ..."
    "Clarissa, das stimmt nicht", unterbrach May sie und runzelte die Stirn. "Ich bin zwar finanziell an dem Familienunternehmen beteiligt, Hauptaktionär und Geschäftsführer ist aber Jerome.
    Und Rosemont mit den dazugehörigen Ländereien gehört ihm allein, daher ..." Sie zögerte.
    "Für Serena war es einfach bequem, dass ich den Haushalt führte und mich um Sean kümmerte. Ich bereue es, ihr in die Falle gegangen zu sein."
    Clarissa blickte sie erstaunt an.
    "Ich frage mich oft, ob es nicht klüger gewesen wäre, wenn ich weggezogen wäre. Dann ...
    Ich ..." May fand nicht die richtigen Worte.
    "Es ist schon in Ordnung, May. Du brauchst mich nicht zu behandeln wie ein rohes Ei, sondern kannst offen mit mir sprechen. Ich ne hme an, du fragst dich, ob Jerome und ich nicht besser für uns sein würden. Darauf kann ich dir leider jetzt noch keine Antwort geben."
    "Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn sich die Geschichte wiederholen würde und ich zum zweiten Mal darin verwickelt wäre", sagte May beklommen. "Aber andererseits, da du ja Zwillinge erwartest..."
    Clarissa schüttelte den Kopf. "May, lass uns die Dinge nicht komplizierter machen, als sie sind. Daher sage ich dir jetzt ganz offen, dass du wahrscheinlich Recht hast und es für Jerome und mich besser ist, allein zu leben."
    May atmete erleichtert auf, hatte aber sofort wieder Skrupel. "Kannst du das wirklich verstehen, Clarissa? Ich

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