Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Trümmern

Unter Trümmern

Titel: Unter Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Heimbach
Vom Netzwerk:
zugeschüttet. Auf Wiedersehen!“
    Damit wandte er sich um und fasste Koch unauffällig am Arm, um ihn mit sich zu ziehen. Einen Moment leistete er Widerstand, dann ließ er sich von Reuber fortführen.
    „Wirklich keinen Bordeaux?“, rief ihnen Brunner nach.
    „Danke, nein“, antwortete Reuber, „wir haben das Zeug noch kistenweise.“
    „Habe ich Ihnen nicht gesagt, was das für ein Mistkerl ist!“, erregte sich Koch, als sie neben dem Motorrad standen. Er nieste wieder.
    „Ein äußerst widerlicher Kerl“, stimmte ihm Reuber zu. Nach ihrer Rückkehr in die Polizeidirektion füllte Reuber ihnen erst einmal zwei Gläser mit Whiskey. „Zum Aufwärmen!“, sagte er und schlug sein Glas leise gegen das von Koch.
    „Tja, das alte Spiel“, stellte der fest. „Klar, dass der Wagen weg ist. Passt auch bestens in unser Bild. Aber es bringt uns nichts. Null Komma null. Wie die Flasche, wie die Autoteile. Wie …“ Er hielt inne.
    „Ja?“, hakte Reuber nach.
    Glodkowski war Koch in den Sinn gekommen. Er hatte Reuber noch nichts von dieser Wendung der Geschichte erzählt.
    „Nichts“, wich er aus. „Ich sehe nur im Moment keine Möglichkeit irgendwie an Brunner heranzukommen. Oder festzustellen, wie Gerber da mit drinhängt. Ob und was der Tod von dem jungen Gerber damit zu tun hat. Wahrscheinlich plant Brunner schon seinen nächsten Überfall.“
    Sie diskutierten noch eine Weile, bevor jeder seiner Wege ging. Reuber versprach die Flasche noch zur Untersuchung auf Fingerabdrücke zu bringen, Koch ging durch die Stadt nach Hause. Nach dem Regen war es auch in der Stadt deutlich kühler geworden und er begann in seiner feuchten Kleidung zu frieren.
    Am nächsten Morgen wachte er mit leichter Temperatur und Gliederschmerzen auf. Trotzdem machte er sich auf den Weg ins Krankenhaus, wo Bodenhaus vor der Tür zu Siggis Zimmer saß.
    „Morgen“, grüßte ihn Koch. „Was vorgefallen?“
    „So ein Typ ist hier rumgeschlichen“, erklärte Bodenhaus, „ist dann aber weg.“
    „Wie sah der aus?“ Koch dachte sofort an den Mann mit der Schiebermütze, den er vor der angeblichen Flucht von Hartmann gesehen hatte.
    „Ich habe ihn nicht genau sehen können. Mittelalt, mittelgroß. Alles mittel.“
    „Schiebermütze?“
    Bodenhaus dachte kurz nach und schüttelte den Kopf. „Nee, daran kann ich mich nicht erinnern.“
    „Wir dürfen Siggi auf keinen Fall alleine lassen. Ist er denn wach?“
    Bodenhaus zuckte mit der Schulter. „Keine Ahnung.“
    Im Zimmer lag Siggi matt im Bett. Als Koch eintrat, lächelte er kurz.
    „Noch Schmerzen?“, fragte Koch nach der Begrüßung.
    „Ja, aber vor allem Schwindel. Schwere Gehirnerschütterung, hat der Doktor gesagt. Glück gehabt, dass nichts gebrochen ist. Ich muss noch mindestens zwei Wochen liegen bleiben.“
    „Na, da habe ich doch was für Sie.“ Er nahm das Stück Schokolade aus seiner Tasche und überreichte es dem Jungen. „Von Jörg und seinen Jungs.“ Siggis Augen leuchteten.
    Koch ließ sich noch einmal das Geschehen an dem Abend, an dem Siggi auf den Schienen gefunden worden war, erzählen. Neue Erkenntnisse konnte er daraus nicht ziehen. Dass sie eine Flasche gefunden hatten, wie er sie bei Gerber gesehen hatte, sagte er dem Jungen nicht.
    Kurz bevor er das Krankenzimmer verließ, sah ein Arzt in den Raum.
    „Sie sehen aber auch nicht gesund aus“, sagte er zu Koch, der genau in diesem Moment husten musste.
    „Halb so wild“, erwiderte der.
    Der Arzt sah ihn skeptisch an. „Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter“, mahnte der Arzt. „Es ist noch nicht so warm wie es scheint und wir leiden alle unter Vitaminmangel. Also, Vorsicht!“
    Koch verdrehte die Augen, lächelte Siggi verschwörerisch zu und versprach dem Arzt aufzupassen.
    Im Laufe des Tages wurden Kochs Husten und seine Gliederschmerzen schlimmer. Auch der doppelte Whiskey, den Reuber ihm am Nachmittag servierte, brachte nur für kurze Zeit Linderung.
    „Gehen Sie nach Haus und legen Sie sich ins Bett“, empfahl der Kollege. „Ich habe die Flasche einem Bekannten gegeben. Er schaut mal, ob er noch verwertbare Fingerabdrücke darauf findet. Sie ruhen sich aus und wenn Sie wieder gesund sind, wissen wir sicher mehr.“
    Widerwillig fügte sich Koch, entschuldigte sich bei Arnheim, der nochmals den Bericht anmahnte und ging nach Hause, was ihm spürbar schwer fiel. Immer wieder überkamen ihn Hustenanfälle und die Mattigkeit nahm mit jedem Schritt zu.
    Am nächsten Morgen kam

Weitere Kostenlose Bücher