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Unter Trümmern

Unter Trümmern

Titel: Unter Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Heimbach
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hatte, standen um ihn herum.
    „Was ist daran so komisch?“
    „Mensch, Koch, Sie haben hier über eine Woche eine Lungenentzündung ausgebrütet und Sie wollen wissen, wie spät es ist? Nicht mehr lange und es beginnt der Wonnemonat Mai …“
    „Merde! Brunner … was ist mit Brunner …?“
    „Jetzt mal halblang, Koch!“, wies Reuber den kranken Kollegen zurecht. „Sie werden erst einmal gesund und dann kümmern wir uns um Brunner.“
    Koch nickte. Die kurze Aufregung hatte ihn ermattet. Er ließ sich auf sein Kopfkissen zurückfallen.
    „Übrigens“, sagte Reuber nach ein paar Sekunden, „diesem Herrn haben Sie es zu verdanken, dass wir jetzt nicht mit Trauermiene um Ihr Grab stehen. Dr. Werum. Kennen Sie vielleicht. Arbeitet auch als Pathologe bei der Polizei.“
    „Pathologe. Na dann, gute Nacht!“ Koch seufzte auf.
    „Ihren Humor haben Sie ja nicht verloren. “ Reuber lachte.
    „Sie haben verdammtes Glück gehabt, Herr Koch“, schaltete sich Dr. Werum ein. „Wenn nicht diese Herren hier und besonders Herr Reuber sich so um Sie gekümmert hätten … ich sage nur: Beziehungen …“
    Koch fiel es noch schwer dem zu folgen.
    „Bitte?“, sagte er. Es war mehr ein Hauchen.
    „Tja, Koch, der Feind …“
    „Muss ich das verstehen?“ Koch schloss die Augen.
    „Nein, das müssen Sie nicht. Aber dem Herrgott danken, dass es diese Herren hier gibt und diese wiederum sehr gute Verbindungen haben. Nicht in jenseitige Bereiche, aber über den Fluss. Und da sitzt ja bekanntlich der Amerikaner. Und da der Kollege Reuber ja bekennenderweise ein Freund amerikanischer Lebensart ist, ich möchte übrigens nicht seine Leber untersuchen müssen, hat er entsprechende Beziehungen nach drüben. Will sagen, er hat ein paar Medikamente, die wir hier nur schwer hätten besorgen können, organisiert.“
    „First Lieutenant Chavez, im Stab der US-Armee, hat mir geholfen. Er ist mir noch den einen oder anderen Gefallen schuldig. Aus der Zeit, als die Amis in Mainz waren.“
    „Das war aber nur kurz …“, wandte Bresson ein. „Muss ja eine Menge zusammengekommen sein.“
    „Man tat sein Bestes“, antwortete Reuber süffisant und vieldeutig.
    „Danke!“ Koch hatte das so leise gesagt, dass die anderen das fast nicht mitbekommen hätten.
    „Schon gut!“, winkten die ab.
    „Was ist … mit … Siggi?“ Das Sprechen fiel Koch schwerer.
    „Er ist wieder auf dem Damm. Ist im Moment bei einer Tante, die ihn pflegt. Nächste Woche kommt er wieder.“
    „Keine … bleib…“
    „Ich glaube, wir machen besser Schluss“, empfahl Dr. Werum und sah in die Runde.
    „Nein, keine bleibenden Schäden und seinen Autotick hat er immer noch. Ist nur todunglücklich, weil der Klaßen den BMW so geschrottet hat, dass es mindestens ein halbes Jahr dauert, bis der wieder fahrbereit ist.“
    Der Arzt gab Bresson noch ein paar Anweisungen, dann verschwanden alle aus der Wohnung. Koch nahm das schon nicht mehr wahr.
    Die nächsten drei Wochen verbrachte Koch im Bett. Obwohl er sich imstande sah seine Arbeit wieder aufzunehmen, wurde ihm das sowohl von Dr. Werum wie auch von Reuber strengstens verboten. Unterstützung erhielten die beiden von Arnheim, der Koch sogar eine Flasche Kräuterlikör zukommen ließ. Er hätte zu gerne gewusst, woher der die hatte. Reuber sagte ihm mehrmals, dass Arnheim aufrichtige Anteilnahme an dem Wohlbefinden des Kommissars gezeigt habe.
    Und bei einem seiner fast täglichen Besuche teilte Reuber seinem Kollegen ganz beiläufig mit, dass sein Bekannter, er zwinkerte Koch dabei verschwörerisch zu, Fingerabdrücke auf der Flasche habe finden können. Wie er geahnt, oder besser, gefürchtet hatte, stellte der gleich Überlegungen an, wie sie nun vorgehen könnten, und Reuber hatte alle Mühe, ihn davon abzuhalten, gleich aufzustehen und ins Büro zu fahren. Zumal er mit einer anderen Nachricht aufwartete, die Koch richtiggehend elektrisierte.
    „Ich darf es Ihnen eigentlich nicht sagen, Koch, absolute Verschwiegenheit ist von oben angeordnet, auch gegenüber allen Kollegen, die nicht mit der Sache befasst sind.“
    Koch spürte, dass Reuber einen ganz besonderen Pfeil im Köcher hatte.
    „Na, rücken Sie schon raus damit, Reuber! Mir erst die Nase lang machen und dann eine lange Nase ziehen … also, was ist?“ Koch richtete sich in seinem Bett auf.
    Reuber senkte seinen Kopf und dachte nach. „Na gut, Koch. Nächste Woche gibt es eine Razzia in der Halle in Mombach und an noch zwei Orten, bei

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