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Unter uns Pastorentoechtern

Unter uns Pastorentoechtern

Titel: Unter uns Pastorentoechtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Secombe
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Schnurrbart und Hornbrille. Sein Gesicht war vor Zorn gerötet. Er stand vor dem Kamin.
    „Was höre ich da? David ist von dem Sohn eines Deserteurs aus der Maes-y-Coed Avenue angegriffen worden?“ Die Straße hatte einen schlechten Ruf, und er nannte ihren Namen mit einem höhnischen Unterton.
    „Ich glaube, Mr. Eynon“, bei dem ,Mister’ zuckte er zusammen, „Ihr Sohn hat nur bekommen, was er verdient hat. Er ist nicht verletzt worden. Ich habe dem ,Angriff’ ein Ende gemacht, bevor irgendwelcher Schaden entstehen konnte. Kein Kind läßt sich gerne sagen, sein Vater sei ein Deserteur — besonders nicht, wenn ein anderer Junge sich einen Spaß daraus macht, es vor der ganzen Klasse hinauszuposaunen, wie es Ihr David getan hat.“
    Der „Hauptmann“ sah aus, als wäre er kurz davor, sich auf mich zu stürzen, beherrschte sich jedoch im letzten Augenblick.
    „Sie — Sie Grünschnabel“, fauchte er mich an. „Sie hätten Ihrem König und Ihrem Land dienen sollen, anstatt sich hinter diesem Kragen zu verstecken.“
    „Diesen Kragen, wie Sie ihn nennen“, sagte ich empört, „habe ich nicht angelegt, um mich vor der Einberufung zu bewahren. Ich war Theologiestudent, bevor der Krieg ausbrach. Wir wurden angewiesen, unsere Studien bis zur Ordination fortzusetzen. Seither war ich Luftschutzwart, Brandwart und Mitglied des Royal Observer Corps. Wo waren Sie im Einsatz?“
    Sein Temperament kühlte sich rasch ab. Er schluckte schwer.
    „Leider habe ich sehr schlechte Augen und konnte daher nicht zu den Streitkräften. Statt dessen tat ich mein Möglichstes und stieg zum Rang eines Hauptmanns in der Bürgerwehr auf. Aber glauben Sie mir, wäre ich tauglich gewesen, dann wäre ich da draußen an der Front gewesen.“
    „Statt dessen haben Sie die Kriegsjahre in Pontywen verbracht“, sagte ich. „Sie haben an diesem Ort nicht eine einzige Bombe niedergehen sehen. Und doch besitzen Sie die Unverfrorenheit, von Matthew Morris als dem ,Sohn eines Deserteurs‘ zu sprechen! Nach allem, was Sie wissen, hat dieser Mann vielleicht mehr echten aktiven Dienst hinter sich, als Sie sich überhaupt vorstellen können!“
    Ermutigt durch den Pastinakenwein, fing ich an, es geradezu zu genießen, „Hauptmann“ Eynon zur Schnecke zu machen.
    Doch es blieb ein kurzes Vergnügen. Mein Besucher wandte sich zur Tür. „Ich kann nicht länger hierbleiben und Beleidigungen mit Ihnen austauschen. Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, daß David nicht mehr in die Sonntagsschule kommen wird. Auf Wiedersehen, Padre.“
    „Das ist Ihre Entscheidung“, sagte ich. „Auf Wiedersehen, Mr. Eynon.“
    Als er gegangen war, kam Mrs. Richards aus dem mittleren Zimmer.
    „Ich habe eine Menge laute Worte gehört, Mr. Secombe. Ist alles in Ordnung?“
    „Durchaus“, sagte ich. „Mir hat es gutgetan. Ich hoffe, ihm auch.“
    „Das freut mich“, sagte sie. „Ende gut, alles gut.“
    Nach dem Gottesdienst kam Charles vorbei, um mit mir eine gemeinsame Strategie für die Besprechung im Pfarrhaus am nächsten Morgen zu planen.
    „Ich habe eine Unterkunft für Sie gefunden — sehr nette Leute. Moelwyn und Myfanwy Howells — die Obsthändler. Natürlich nur, wenn Sie wollen.“
    „Wo immer es ist, es wird besser sein als da, wo ich jetzt bin.“ Charles sah sehr niedergeschlagen aus.
    „Ich hatte heute abend wieder Schwierigkeiten mit dem Abkündigen der Lieder“, fügte er hinzu. „Ich habe auf der falschen Liste nachgeschaut und den Choral aus dem Morgengottesdienst angesagt, und noch ein oder zwei Sachen sind auch schiefgegangen. Ich glaube nicht, daß der Pfarrer morgen in der richtigen Stimmung sein wird, um sich mit einem Budenwechsel einverstanden zu erklären.“
    Was die „ein oder zwei anderen Sachen“ waren, sagte er nicht genauer. Ich konnte mir die Szene ohnehin vorstellen. Morgen schien alles andere als ein aussichtsreicher Tag für Charles zu sein, irgendwelche Bitten zu äußern.
    Mrs. Richards machte uns etwas Eintopf aus den Resten unseres Mittagessens. Wir hörten uns die Neun-Uhr-Nachrichten auf meinem neu erstandenen, gebrauchten Radio an und unterhielten uns dann eine Weile. Charles wirkte viel entspannter.
    „Ich sollte jetzt lieber gehen“, sagte er. „Wie spät ist es?“
    Ich schaute auf meine Uhr. Es war genau zehn.
    Er rannte durch die Tür wie ein erschrockenes Kaninchen. „Bis morgen früh“, rief ich ihm nach, als er die Straße hinabrannte.
    „Mir tut dieser junge Schussel leid“, sagte Mrs.

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