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Unter uns Pastorentoechtern

Unter uns Pastorentoechtern

Titel: Unter uns Pastorentoechtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Secombe
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Richards, als sie unsere Teller ab räumte. „Ich hoffe, daß es mit seinem Umzug zu den Howells’ klappt. Diese Mrs. Powell ist viel zu dominant für ihn. Wohlgemerkt, es ist der Pfarrer, der ihm im Wege steht. Wie der Vikar an ihm vorbeikommen will, weiß ich nicht.“
    Es ertönte ein lautes Klopfen an der Tür.
    „Es ist fast halb elf“, sagte Mrs. Richards erschrocken. „Gehen Sie lieber hin und schauen nach, wer um diese Zeit noch kommt.“
    Auf der Schwelle stand mein Kollege, weiß wie ein Laken.
    „Kommen Sie herein, um Himmels willen“, sagte ich.
    Er setzte sich in meinen Sessel, immer noch außer Atem vom Rennen.
    „Es ist diese Frau“, keuchte er. „Sie hat mich ausgesperrt. Ich habe an die Vordertür geklopft. Ich bin über die hintere Mauer geklettert, um zu sehen, ob ich durch die Hintertür herein kann, aber die ist natürlich auch verschlossen. Was soll ich machen?“
    „Beruhigen Sie sich, Charles.“ Ich klopfte ihm auf die Schulter. „Es gibt nur zwei Alternativen. Die eine ist, einzubrechen und sich das Interesse von Will Notizbuch zuzuziehen, von Mrs. Powell ganz zu schweigen. Die andere ist, die Nacht hier zu verbringen. Das ist die naheliegende Lösung. Bleiben Sie hier, während ich mit Mrs. Richards rede.“
    Ich ging ins mittlere Zimmer. Die alte Dame blickte beunruhigt drein.
    „Machen Sie sich keine Sorgen“, beschwichtigte ich sie. „Es ist nur Charles. Mrs. Powell hat ihn ausgesperrt.“
    „Diese alte Zimtzicke!“ rief meine Wirtin. Es war das einzige Mal, daß ich sie je auch nur annähernd fluchen hörte.
    „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn er die Nacht hier verbringt?“
    „Gewiß nicht“, sagte sie. „Ich hole eine Decke von oben. Er kann in Ihrem Sessel schlafen. Da hat er’s gemütlich wie eine Wanze im Teppich.“
    „Vielen Dank, Mrs. Richards“, erwiderte ich. „Sie sind eine sehr freundliche Dame.“
    „Das würde doch jeder tun.“ Meine Bemerkung schmeichelte ihr. „Ich bringe Ihnen beiden eine Tasse Tee. Ich schätze, Mr. Baxton kann eine gebrauchen.“
    Als ich in mein Zimmer zurückkehrte, nahm Charles’ Gesicht allmählich wieder Farbe an.
    „Mrs. Richards wird Sie gerne heute nacht als Gast hier aufnehmen“, verkündete ich. „Sie sagt, Sie können meinen Sessel und eine Decke haben. Außerdem bringt sie uns beiden noch eine Tasse Tee.“
    Sein Gesicht hellte sich sichtlich auf.
    „Ihnen ist doch klar, was das bedeutet“, sagte ich zu ihm. „Was bedeutet es denn?“ fragte er. „Abgesehen von dem Riesenärger, den ich morgen mit Mrs. Powell kriege.“
    „Es bedeutet, mein begriffsstutziger junger Herr, daß Ihnen ein äußerst starkes Argument in den Schoß gefallen ist, das Sie morgen dem Pfarrer vortragen können. Wir haben 1945, nicht 1845. Sie sind weder im Gefängnis noch in einer Art Internat. Sie sind dreiundzwanzig Jahre alt, ein mündiger Erwachsener. Es kann unmöglich von Ihnen erwartet werden, in einer Unterkunft zu bleiben, wo man Sie aussperrt, nur weil Sie nach halb zehn nach Hause kommen.“
    „Meinen Sie, der Pfarrer wird das auch so sehen?“
    „Natürlich wird er das.“ Ich merkte ihm an, wie es ihm dämmerte. Er war wirklich schwer von Begriff.
    „Soweit ich sehe“, fuhr ich fort, „besteht die einzige Schwierigkeit darin, den Vorschlag zu machen, daß Sie zu Moelwyn ziehen, ohne durchblicken zu lassen, daß bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen wurden. Das wird meine Aufgabe sein.“
    „Entweder klappt es, oder ich muß stempeln gehen.“
    Als mein Kopf schließlich ins Kissen sank, war mein Optimismus über Charles’ Erfolgsaussichten verflogen. Kanonikus R. T. S. Llewellyn war niemand, der sich aufs Glatteis führen ließ, nicht einmal von einem erfahrenen Schwindler — geschweige denn von einem Anfänger wie mir. Ich zermarterte mir das Hirn nach einem genialen Trick. Erschöpft von der Unmöglichkeit der Aufgabe erlahmten meine Gedanken schließlich, und das Nirwana des Schlafes senkte sich auf mich herab.
    Um zwei Uhr fünfundzwanzig morgens, nach meiner Taschenuhr, wurde ich abrupt durch das Klappern eines umfallenden Eimers und einen lauten, ungeistlichen Fluch geweckt. Charles versuchte, in tiefster Finsternis das draußen gelegene Toilettenhäuschen zu finden.
    Ich machte mein Schlafzimmerfenster auf. „Warum machen Sie nicht das Licht in der Spülküche an?“ zischte ich.
    „Ich wollte niemanden wecken“, sagte er.
    „Sie versetzen mich in Erstaunen“, fauchte ich und schloß

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