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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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gehört habe, wird sich das Exportverbot auf die Fertigstellung des gemeinsam entwickelten Kampfflugzeugs und auf mehrere Satellitenprogramme auswirken.«
    »Wir reden dabei über Programme, deren Kosten sich im Milliardenbereich bewegen«, sagte Cerny.
    »Für mich klingt das«, sagte der Präsident, »als ob die Chinesen ihr Monopol nutzen, um waffentechnisch aufzuholen.«
    Sämtliche Anwesenden im Oval Office nickten zustimmend.
    »Was wäre, wenn wir den Chinesen klarmachten, dass ihr Exportstopp unzumutbar ist?«
    Der Außenminister rutschte unbehaglich auf seinem Platz hin und her. »Ich glaube nicht, dass wir damit irgendetwas erreichen, Sir. Die chinesische Führung lässt sich von Drohungen nicht einschüchtern. Sollte es zu einem Handelskrieg kommen, sind wir die größeren Verlierer. Und wenn sie unsere Darlehenssicherheiten nicht mehr kaufen, kämen sogar noch größere Probleme auf uns zu.«
    »Demnach droht uns ein wirtschaftlicher Absturz zu einem Zeitpunkt, da wir uns so etwas am wenigsten leisten können«, sagte der Präsident. »Außerdem riskieren wir unsere militärische Kampfbereitschaft, wenn wir die nächste Zerstörer-Klasse, das nächste Kampfflugzeugmodell und die nächsten Spionagesatelliten auf Eis legen.«
    »Es gibt auch noch ein weiteres Opfer«, sagte Sandecker. Er beugte sich zum Präsidenten hinüber und flüsterte: »Ich denke an die Sea Arrow .«
    Der Präsident nickte. »Natürlich.«
    Er trat zu seinem Schreibtisch und blickte mehrere Minuten lang durch die hohen Fenster dahinter. Als er sich wieder zu seinen Zuhörern umdrehte und erneut das Wort ergriff, klang seine Stimme leise und resigniert. »Bringen Sie in Erfahrung, was die Chinesen wollen«, sagte er, »und geben Sie es ihnen.«

40
    Nachdem der Motor der Sea Arrow gestohlen worden war, wurde augenblicklich eine landesweite Schleppnetzfahndung angeordnet. Auf jeder größeren Land- oder Schnellstraße, die nach Norden oder Süden aus Washington herausführte, wurden Straßensperren errichtet. FBI -Teams wurden zu sämtlichen in der Nähe gelegenen Flughäfen beordert und ebenso zu jedem Ostküstenhafen, von dem man annahm, dass der Motor auf diesem Weg außer Landes geschmuggelt werden konnte. Sogar die im Nordosten gelegenen Grenzübergänge nach Kanada hatte man zusätzlich gesichert.
    Dennoch wurde der gestohlene Motor an keinem dieser Orte gefunden. Er war nach Westen transportiert worden, also fort von den wichtigen Schiffshäfen und Flugplätzen und durch das ländliche Appalachia hindurch – perfekt getarnt auf der Ladefläche eines Heutransporters. Als er sich Lexington, Kentucky, näherte, drosselte Pablo das Tempo des schweren Lasters und hielt wachsam Ausschau nach patrouillierenden Streifenwagen.
    Ann war in den hinteren Teil des Führerhauses verbannt worden, wo er sie mit einer Hand an den Rahmen der Sitzbank gefesselt hatte. So konnte sie sich auf dem schmalen Sitz teilweise ausstrecken, musste sich jedoch ziemlich heftig verrenken, um aus dem Fenster blicken zu können. Die Fahrt verlief für beide schweigend. Da Pablo die Flut ihrer bohrenden Fragen von Anfang an ignorierte, hatte sie sich schnell entschieden, ihre Kräfte zu schonen. Zwar musste sie erst einige Überlegungen anstellen, am Ende aber brachte sie Pablos Diebstahl der Pläne der Sea Arrow doch mit dem großen Objekt in Verbindung, das versteckt auf dem Flachbettauflieger stand. Es musste der neue Strahlantrieb des Unterseeboots sein.
    Erfreut stellte Pablo fest, wie gut er bisher durchgekommen war. Immerhin hatte er vierhundert Meilen in sieben Stunden geschafft, ehe er auf eine kleine Nebenstraße abbog und Ann gestattete, sich die Beine zu vertreten. Wenig später erreichten sie Lexington, wo er eine Raststätte fand und neben einer ein wenig abgelegenen Zapfsäule parkte. Nachdem er den Tank des Sattelschleppers gefüllt hatte, öffnete er die Tür des Führerhauses und sah Ann fragend an.
    »Wollen Sie etwas zu essen?«
    »Ja bitte«, sagte Ann. »Ich habe Hunger.«
    »Ich bin gleich wieder zurück.« Er schlug die Tür zu und verriegelte sie.
    Ann beobachtete, wie er an mehreren Tankinseln vorbeiging und schließlich das Gebäude der Raststätte betrat. Sie ließ den Blick auf der Suche nach potentieller Hilfe über den Parkplatz wandern. Es war schon spät, und sie entdeckte nur eine einzige Person in ihrer Nähe. Es war ein bärtiger Lastwagenfahrer, der in einem Dutzend Metern Entfernung soeben die Windschutzscheibe seines mit

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