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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Standgas laufenden Fahrzeugs putzte.
    Sie winkte und schrie so laut sie konnte. Aber die getönten Fenster des Führerhauses machten sie für den Betrachter von außen so gut wie unsichtbar, und ihre gedämpften Rufe gingen im Rumpeln des laufenden Motors völlig unter. Sie streckte die Hand nach der Hupe des Lasters aus, konnte die Finger jedoch nicht weit genug strecken. Der bärtige Fahrer stieg in seinen Laster und verließ, von Anns Notlage nicht das Geringste ahnend, den Parkplatz der Raststätte.
    Sie suchte im Führerhaus nach irgendetwas, das sie als Waffe benutzen konnte. Doch es war bis hin zum Handschuhfach mit Ausnahme einer Landkarte und eines Laptops auf dem Beifahrersitz vollkommen leer geräumt. Ann streckte sich nach dem Computer aus.
    Sie erreichte ihn mit ihrer freien Hand, ergriff ihn, klappte den Deckel mit dem Monitor auf und schaltete ihn ein. Während er hochlief, schaute sie aus dem Fenster. Pablo stand an der Kasse und war gerade im Begriff, einige Einkäufe zu bezahlen. Sie hätte nur wenig Zeit, um einen Hilferuf zu senden – falls die Raststätte überhaupt WLAN besaß.
    Sie hielt den Atem an, als der Bildschirm allmählich aufleuchtete. Nach einer Ewigkeit fragte die Schrift unter einem sprechblasenähnlichen Symbol, ob sie eine Verbindung mit dem Diesel & Dine-Netzwerk wünsche.
    »Ja!« Sie klickte auf das Symbol. Wenige Sekunden später öffnete sich ein Internet-Suchfenster.
    Ihre Freude war nur von kurzer Dauer, als sie aus dem Autofenster schaute und sah, wie Pablo das Raststättengebäude verließ. Ihr Puls raste, während sie überlegte, was sie tun sollte. Ihr bliebe keine Zeit, um sich in ihr E-Mail-Konto einzuloggen und über die NCIS -Website eine Nachricht zu senden. Eine verzweifelte Idee schoss ihr durch den Kopf. Eilig tippte sie vier Buchstaben und wartete auf eine Reaktion. Als sich eine neue Seite öffnete, scrollte sie nach unten und fand einen Anfrage-Link. Diesen klickte sie an, dann tippte sie eilig eine Nachricht und schaute hoch. Pablo war nur noch drei Meter entfernt.
    Ihre Finger flogen über die Tastatur, hielten inne, um auf »Senden!« zu klicken, während die Türverriegelung aufsprang. Sie klappte den Laptop zu und schob ihn auf den Beifahrersitz, während Pablo bereits die Tür öffnete.
    Ihr Herz hämmerte wie wild, und sie spürte, wie ihr Gesicht rot anlief, während er sich auf den Fahrersitz schwang. Er wandte sich um und sah sie fragend an, während er die Hände hob.
    »Schinken oder Thunfisch?« Er hielt zwei in Frischhaltefolie eingewickelte Sandwiches hoch.
    »Thunfisch, bitte.« Sie atmete aus und griff nach einem der Sandwiches.
    Pablo fuhr auf den Highway zurück und aß, während er lenkte. Die Pause hatte ihm gutgetan und seine Nerven ein wenig beruhigt. Schließlich drehte er sich halb um und blickte über die Schulter. »Sie sind in mich verliebt«, sagte er grinsend zu Ann.
    »Wie bitte?«
    »Ja, Sie müssen in mich verliebt sein. Warum sonst begegnen wir uns immer wieder?«
    »Ich habe keineswegs darum gebeten, auf diese Reise mitgenommen zu werden«, antwortete sie. »Bitte lassen Sie mich gehen.«
    Pablo lachte kehlig. »Sie sind viel zu clever, als dass ich Sie gehen lassen dürfte … und zu schön, um getötet zu werden.«
    Ann spürte einen Anflug von Ekel, hielt das Gespräch jedoch weiter in Gang. »Ist das der Motor der Sea Arrow , den wir da spazieren fahren?«
    »Vielleicht.«
    »Warum haben Sie die Männer getötet, die Ihnen geholfen haben, ihn zu stehlen?«
    »Ihr Nutzen hatte sich erschöpft, und außerdem wussten sie mehr, als sie wissen durften. Ich denke aber, das waren jetzt genug Fragen.« Er schaltete das Radio ein und drehte die Lautstärke hoch, nachdem er einen regionalen Sender mit Bluegrass-Musik gefunden hatte.
    Sie überquerten die Berge von West-Kentucky und hörten dazu die fröhlichen Melodien von Flatt and Scruggs. Vier Stunden später gelangten sie nach Paducah. Pablo parkte an einer Tankstelle am Stadtrand und telefonierte. Nach wenigen Minuten erschien ein rostiger Pick-up, gelenkt von einem über und über mit Tätowierungen bedeckten Mann, der den Heulaster zum Fluss hinuntergeleitete. Ein Schlepper und ein Lastkahn, beladen mit Frachtcontainern, waren an einem altersschwachen Holzpier vertäut. Pablo lenkte den Sattelschlepper neben den dunklen Lastkahn und hielt an.
    Es war weit nach Mitternacht, eine gespenstische Stille lag über der Anlage. Pablo kuppelte den Flachbettauflieger von der

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