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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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geschafft. »Du hast dich allerdings um zehn Minuten verspätet«, murmelte Pitt.
    Eine Sekunde danach wurde die gesamte Gesteinsmühle von einem Feuerball verschlungen. Ein halbes Dutzend weiterer Explosionen folgte und machte die Bauten mit den Extraktions- und Scheideanlagen, die über das gesamte Gelände des Betriebs verteilt waren, dem Erdboden gleich. Über weite Flächen war der Dschungel nun ein Inferno aus Rauch und Flammen, als Bolckes verstecktes Unternehmen systematisch zerstört wurde. Zhou hatte lediglich den Gefangenenbau, Bolckes Wohnhaus und ein Gebäude verschont, in dem ein Dutzend Techniker während der Schießerei Schutz gesucht hatten.
    Dachtrümmer des Mühlenhauses regneten rings um Pitt und seinen Sohn herab, während sie sich hinter der Erzlore so klein wie möglich machten. Durch die Explosion wurde die Kugelmühle aus ihrer Verankerung gerissen, und die riesige Trommel brach durch eine Seitenwand und rollte in den Dschungel hinein. Die meisten Wächter in dem Bau fanden sofort den Tod, einige wurden jedoch durch die Fenster geschleudert und landeten weitgehend unversehrt auf dem Grasland zwischen den Gebäuden. Soldaten der Kanalverwaltung mähten sie augenblicklich nieder.
    Pitt und Dirk rückten schnell zum Gefangenenbau vor. Pitt zertrümmerte das Torschloss mit einem Gewehrschuss und öffnete das Tor mit einem Fußtritt. Die Gefangenen kamen ihm schon entgegen.
    »Lieber Himmel, sind wir froh, Sie zu sehen«, sagte Plugrad, drängte sich zwischen den Männern hindurch, um Pitt auf die Schulter zu klopfen.
    Maguire und die anderen kamen ebenfalls heran und schüttelten ihm die Hand. Pitt schob sich durch die Schar der Gefangenen, zählte sie besorgt durch und hielt gleichzeitig Ausschau nach seinem Freund. Als er bis zum letzten Mann gekommen war, fehlte ihm nur dieser eine. Giordino.
    Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend durchquerte Pitt die Kantine und die Wohnquartiere. Hier war alles leer. Als er sich umwandte, um zum Eingang zurückzukehren, fiel sein Blick auf eine Hängematte, die zwischen zwei Grillgerüsten in der offenen Küche aufgespannt war. Darin lag die reglose Gestalt Al Giordinos. Pitt trat näher heran und starrte auf seinen Freund. Dann drang ein vertrautes Schnarchen aus Giordinos halb offenem Mund.
    Pitt grinste breit. »Raus aus den Federn, alter Junge!«
    Schläfrig schlug Giordino ein Auge auf. »Du bist aber verdammt schnell zurückgekommen.«
    »Ich wusste doch, dass ich dir fehle.«
    Giordino gähnte und richtete sich auf. »Ein tolles Feuerwerk, das muss ich schon sagen. Habt ihr Bolcke geschnappt?«
    »Nein, er machte sich dünn, als die Show begann.« Er reichte Giordino eine Krücke, die jemand aus einem dicken Zebrano-Ast geschnitzt hatte. »Wie fühlst du dich?«
    »Wie ein Titelanwärter für die nationale Hüpfkästchen-Meisterschaft.« Giordino hopste auf einem Fuß durch die Küche und klemmte sich die Krücke unter den Arm. Sein verletztes Bein war derart dick verbunden, dass es beinahe wie ein Baumstumpf aussah. Pitt half ihm, zum Ausgang zu humpeln, wo sich die anderen Gefangenen drängten und ungeduldig darauf warteten, aufbrechen zu können.
    Ein Kommandosoldat kam an der qualmenden Ruine des Mühlenbaus vorbei auf Pitt zugerannt. »Alvarez schickt mich. Sind das alle Gefangenen?«
    »Ja, ich hab sie durchgezählt.«
    »Wie kam es zu den Explosionen?«
    »Die Ladungen wurden schon vor längerer Zeit deponiert. Sie haben uns gerettet.«
    »Das kann man wohl sagen«, stimmte der Mann zu. »Alvarez meint, alle sollten zum Kai runtergehen.« Er machte kehrt und entfernte sich im Laufschritt. »Wir haben zahlreiche Verwundete, die versorgt werden müssen.«
    Pitt führte die Gefangenen hinaus, als Giordino eine Hand auf seinen Arm legte und zum Himmel deutete.
    »Will da jemand ohne uns in See stechen?«
    Pitt folgte dem Finger seines Freundes und sah eine dünne Rauchwolke über dem Urwaldhafen aufsteigen – es waren die Abgase eines Schiffsmotors.
    »Das ist die Adelaide «, stellte Pitt fest und presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Ihr Kampf war noch nicht beendet.

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    »Al, sieh zu, dass die Männer sich beeilen«, rief Pitt, während er in Laufschritt verfiel und sich entfernte. »Dirk, komm mit!«
    In seiner Eile, die Gefangenen zu befreien, hatte es Alvarez glatt versäumt, jemanden an Bord der Adelaide zu schicken, um das Schiff zu sichern. Gomez, der sich auf der Kommandobrücke versteckte, hatte zu Beginn des

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