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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Piers, während sich das Schlauchboot seitlich heranschob und Summer den Motor ausschaltete. Pitt stemmte die Schlinge am Ende der Leine hoch, und Dirk erfasste sie im gleichen Moment, als sich die Leine straffte. Sie mit aller Kraft hoch hievend, schob er sie im letzten Moment noch über den Vertäupfahl.
    »Bring dich in Sicherheit, falls die Leine reißt«, warnte Pitt.
    Dirk kam auf die Füße und spurtete den Kai hinunter, während Summer das Schlauchboot drehte und ihrem Bruder folgte. Plötzlich scherte das Schlauchboot vom Ufer weg und hielt direkt auf die Adelaide zu – und Dirk erkannte auch schnell, weshalb. Summer manövrierte das Boot unter die herabhängende Gangway, und Pitt sprang hoch und bekam sie zu fassen. Hand über Hand greifend, hangelte er sich daran hoch und enterte auf diese Weise das Schiff.
    Die Bugleine spannte sich, übte auf die Nase des Schiffes Zug aus und hielt es in seiner Position fest. Da der Propeller mit voller Kraft rotierte, wanderte das Heck nach Steuerbord, und das Schiff drohte nun, sich im Wasserarm quer zu legen. Auf dem Pier ächzten die Verankerungen des Vertäupfahls unter dem zunehmenden Druck, den sie ertragen mussten, um das Schiff zu fixieren.
    Während das Tauziehen andauerte, lenkte Summer das Schlauchboot unter eine Leiter am Kai, wo Dirk Madrid und den anderen verletzten Männern half, an Land zu klettern. Als Jorge, der letzte Gerettete, festen Boden unter den Füßen hatte, sprang Dirk ins Schlauchboot. »Bring mich rüber«, rief er. »Ich muss ihm helfen!«
    Summer gab Gas und folgte der Adelaide , bis Dirk ebenfalls mit einem beherzten Sprung die baumelnde Gangway erreichte.
    »Nimm dich in Acht!«, rief sie.
    Dirk nickte. »Halte dich bloß von dieser Leine fern.«
    Summer kehrte zum Kai zurück, als die gespannte Leine zu singen begann. Gomez hatte das Ruder herumgelegt, und der Propeller stemmte sich jetzt mit voller Kraft gegen das Haltetau. Irgendetwas musste nachgeben, und genau das geschah schließlich auch.
    Die ausgefranste Schlinge am Ende der Bugleine riss am Vertäupfahl und ließ die Leine wie eine Peitschenschnur zur Adelaide zurückschlagen. Dirk, der sich an die Gangway klammerte, duckte sich, als die Leine gegen den Schiffsrumpf knallte und ihn beinahe geköpft hätte. Während die nunmehr schlaffe Leine an den Rumpfplatten herabrutschte, setzte Dirk seinen Aufstieg auf der Gangway fort und gelangte schließlich an Bord.
    Von seiner Fessel befreit, preschte das Schiff vorwärts und schob sich aus dem schmalen Wasserarm. Dirk suchte das Deck nach seinem Vater ab, aber abgesehen von den Leichen der beiden Schützen am Bug schien das Schiff vollkommen leer zu sein. Er warf einen Blick zur Kommandobrücke auf dem Deckaufbau am Heck und trabte über das lange, offene Deck. Er gelangte zur Tür und hatte die ersten Stufen des Niedergangs überwunden, als über ihm heftiges Gewehrfeuer aufbrandete.
    Für fast eine halbe Minute ertönten wiederholte kurze Feuerstöße, während Dirk die Treppe hinaufstürmte. Als er die vierte Etage erreichte, verstummten die Schüsse, und er setzte seinen Weg zum Brückendeck nun um einiges vorsichtiger fort. Als er in geduckter Haltung die Kommandobrücke betrat, hielt er die SIG Sauer schussbereit in der Hand.
    Er hatte kaum ein paar Schritte gemacht, als ihm eine heiße Laufmündung gegen den Nacken gepresst wurde. Er erstarrte mitten in der Bewegung, aber der Druck auf die Mündung ließ sofort nach, als die Waffe zurückgezogen wurde.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dir die Erlaubnis gegeben zu haben, an Bord zu kommen.«
    Dirk drehte vorsichtig den Kopf und sah, dass sich sein Vater am anderen Ende der Waffe befand, die ihm in den Nacken gedrückt worden war. Erleichtert lächelte er.
    »Und ich hatte keine Ahnung, dass du der Kapitän dieses Eimers bist«, sagte Dirk.
    »Wie es scheint, bin ich es jetzt tatsächlich.« Pitt deutete auf die andere Seite der Kommandobrücke.
    Dort hatte ein grässliches Gemetzel stattgefunden. Die Fenster der Kommandobrücke waren von Kugeln zertrümmert wor den, die Radar- und Navigationsmonitore waren zerborsten. Bei ßender Qualm von durchgebrannter Elektronik sättigte die Luft mit seinem ätzenden Geruch. In einer Ecke lag Gomez’ blutüberströmte Leiche.
    »Ich habe ihm eine Chance gegeben, aber er wollte sie nicht nutzen.«
    Dirk nickte, dann blickte er durch das scheibenlose Vorderfenster des steuermannslosen Schiffes. Die Adelaide hatte zwar fast das Ende des

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