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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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ein kleines Beiboot, das den Wasserarm in schneller Fahrt verließ. Die weißhaarige Erscheinung Bolckes war neben dem Lenker deutlich zu erkennen.
    Pitt machte sich beim Kommandanten von Boot 2 bemerkbar, der neben einem Gummibaum kniete und gerade eben sein Gewehr nachlud. »Bolcke ist in einem kleinen Boot geflüchtet. Rufen Sie Madrid auf der Coletta , damit er ihn abfängt.«
    Der Soldat nickte. Er schob das Magazin in sein Gewehr und hakte dann das Sprechfunkgerät von seinem Gürtel, um das Hilfsschiff zu rufen.
    An Bord der Coletta hatte Madrid durch ein Fernglas beobachtet, wie sich ein kleines Containerschiff näherte, als ihn der Funkruf erreichte. Er sah, wie Bolckes Beiboot auf dem Wasserarm auftauchte, und änderte den Kurs seines Patrouillenboots. »Schütze, setzen Sie einen Warnschuss vor den Bug des auflaufenden Boots«, sagte er. »Und Feuer!«
    Ein Mann gehorchte mit einer Salve aus der 20-mm-Kanone, die vor dem Beiboot eine Wasserfontäne hochpeitschen ließ. Das flüchtende Boot wurde für einen kurzen Moment langsamer, behielt seinen Kurs auf die Coletta jedoch bei. Da er sich ausschließlich darauf konzentrierte, Bolckes Boot aufzuhalten, hatte Madrid nicht auf das Containerschiff geachtet, das sich von achtern näherte.
    »Schütze, setzen Sie den nächsten Schuss auf den Motor. Feuer!«
    Der Schütze zielte, stürzte jedoch, ehe er feuern konnte, aufs Deck und schlug mit den Armen um sich, als würde er von einem Bienenschwarm angegriffen. Schreiend rollte er zur Reling und stürzte sich über den Bootsrand, um im Wasser Schutz zu suchen.
    Im Ruderhaus wurde Madrid plötzlich von grässlichen Schmerzen überfallen, als stünde seine Haut in Flammen. Schwankend wich er von der Ruderkonsole zurück und konnte die Instrumente nicht mehr bedienen. Vor Schmerzen schreiend schaute er aus dem Fenster und sah, wie sich das Containerschiff unaufhaltsam auf ihn zuschob.
    Das Schiff rammte die Coletta mit mäßiger Geschwindigkeit und zertrümmerte mit seiner Masse den Bug des Patrouillenbootes. Das Boot prallte vom Rumpf des Frachters ab, während es sich gleichzeitig mit Wasser füllte. Innerhalb von Sekunden stieg sein Heck in die Höhe, und dann sackte es vollständig in die Tiefe.
    Bolcke verfolgte, wie das Patrouillenboot verschwand, während sein Beiboot längsseits am Containerschiff anlegte. Er eilte mit seinem Leibwächter im Schlepptau die Bordleiter hinauf, überquerte das Deck und gelangte zur Kommandobrücke. Außer Atem ging er zur Ruderkonsole, wo Pablo stand und mit zufriedener Miene die Wirkung des modifizierten Active Denial Systems, das wie eine Mikrowellenkanone eingesetzt werden konnte, am Bug des Frachters beobachtete.
    »Offenbar sind wir gerade noch rechtzeitig eingetroffen«, sagte Pablo.
    »Sie haben … die Anlage … angegriffen«, keuchte Bolcke.
    »Wer hat das getan?«
    »Einer der Gefangenen. Er ist gestern geflohen.«
    »Das dürfte jemand von der Kanalverwaltung gewesen sein. Ich dachte, das da draußen war deren Boot. Ich bin sicher, dass sich Johansson ihrer in angemessener Weise annehmen wird.«
    »Nein. Johansson wurde getötet. Ebenfalls von dem Mann, der geflohen ist.«
    »Ist es möglich, dass sie über das Geschäft informiert sind?«
    Bolcke schüttelte den Kopf.
    »Für fünfhundert Millionen können Sie sich eine Menge neuer Anlagen kaufen«, sagte Pablo.
    »Sind die Pläne und der Motor sicher an Bord?« Prüfend betrachtete Bolcke die veränderte Außenansicht der Salzburg .
    »Ja.«
    »Der Chinese erwartet uns im Miraflores-See.«
    Pablo blickte ihn an wie ein Kind, das auf sein Geburtstagsgeschenk wartet. »Dann sehe ich keinen Grund, warum wir mit der Bezahlung auch nur eine Minute länger warten sollten.« Er befahl, auf die Hauptfahrrinne des Kanals zuzusteuern – und die Salzburg nahm Fahrt auf.

69
    Die Kommandosoldaten der Kanalverwaltung fischten Alvarez und die Überreste seines Teams auf, die in den trüben Fluten des Wasserarms herumpaddelten oder zwischen den Stützpfeilern des Hafenpiers Schutz gesucht hatten. Der Leiter der Operation sah aus wie eine nasse Ratte, aber er schüttelte seine Niederlage und den Verlust der Hälfte seiner Truppe ab, um das Kommando über den Rest des Kampfverbands zu übernehmen.
    Er deutete auf einen breiten Weg, der sich am Ende des Kais in den Dschungel schlängelte. »Sind dort die Gefangenen untergebracht?«
    »Ja«, antwortete Pitt. »Der Weg führt zur Gesteinsmühle. Die Unterkunft der Gefangenen

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