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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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schloss eine der Handschellen auf.
    Ann entspannte sich, mimte die Gehorsame, während er sie zum Container zog. Dann machte sie einen Schritt und griff Pablo mit einem Kniestoß an, verfehlte jedoch knapp seinen Unterleib.
    Er konterte sofort, erwischte sie mit einem Rückhandschwinger am Kopf und schleuderte sie gegen den Container, an dem sie benommen herabrutschte. Er packte das Handgelenk mit der Handschelle und hakte das freie Ende in eine Öse an der Bodenplatte des Containers. »Tut mir leid, dass aus uns nichts geworden ist«, sagte er. »Vergiss nicht, deinen Freunden zum Abschied zu winken.«
    Er machte kehrt, trabte über das Deck und duckte sich, als hinter ihm ein lautes Klirren erklang – irgendetwas prallte gegen den Container. Er beschleunigte seine Schritte und drehte sich dabei kurz um. An der Reling der Adelaide stand ein Mann, der mit einer Pistole auf ihn schoss. Pablo machte einen Schritt zur Seite und trat in die Deckung, die eine Reihe Container boten, während zwei weitere Schüsse fielen.
    Dirk ließ die SIG Sauer enttäuscht sinken, während sein Vater zu ihm an die Reling kam. Sie hatten sich der unbequemen Schutzanzüge entledigt, in denen sie fast in ihrem eigenen Schweiß ertrunken waren.
    »Sie haben eine Frau an einen Frachtcontainer gefesselt«, sagte Dirk. »Ich habe auf den Kerl geschossen, der sie an Deck gebracht hat, habe ihn jedoch verfehlt.«
    Pitt entdeckte eine Frau mit kurzem blondem Haar, die auf dem Deck saß und an einem Frachtcontainer lehnte. »Das ist Ann.«
    Jedes Gefühl der Erleichterung, Ann Bennett lebend zu sehen, wurde durch den angeschlagenen Zustand der Salzburg gründlich zunichtegemacht. Das Schiff sank erschreckend schnell. Das von der Adelaide geschlagene Leck bedeutete ihr Ende, und Pitt konnte erkennen, dass dieses Schiff kentern würde, ehe es endgültig unterging.
    »Sehen wir zu, dass wir schnellstens zu ihr kommen.« Er startete zum Bug der Adelaide . Die gesamte Sektion war bei der Kollision zusammengedrückt worden, war jedoch immer noch mit der Salzburg verzahnt und verkeilt. Die verbogenen Deckbalken des sinkenden Containerschiffs ächzten gequält, als die Zugkräfte, die sie auf den Bug der Adelaide ausübten, durch seine zunehmende Schlagseite stetig zunahmen.
    Pitt suchte sich einen Weg durch die Bugruine, bis er auf das Deck der Salzburg hinunterspringen konnte. Dort eilte er nach achtern, schlängelte sich zwischen den verstreuten Containern hindurch, bis er zu Ann gelangte.
    Sie starrte ihn ungläubig an, als er auf sie zuwatete. »Was machen Sie denn hier?«
    Er grinste sie an. »Wie ich hörte, wollten Sie ohne mich auf Kreuzfahrt gehen.«
    Ihre Todesangst war zu überwältigend, als dass sie seine Bemerkung mit einem Lächeln hätte quittieren können. »Können Sie mich befreien?«
    Er kam näher, um sich ihre Fessel genauer anzusehen. Sie saß auf dem Deck, wobei ihre Hand mit der unteren Kante des Containers verbunden war. Das Wasser schwappte bereits über dem Ellbogen gegen ihren Oberarm. Dann knarrte der Container protestierend, rutschte ein Stück weiter über die Backbordreling und zog die Frau mit sich.
    »Eine Handschelle?«, fragte Pitt.
    Sie nickte.
    Dirk näherte sich, und gemeinsam suchten sie nach einem Werkzeug, mit dem sie sie befreien konnten. Irgendwo auf dem Schiff würden sie sicherlich geeignetes Werkzeug finden, aber sie hatten keine Zeit mehr, um danach zu suchen. Das Schiff befand sich bereits halb unter Wasser. Desgleichen der Container.
    »Er geht jeden Moment über Bord«, flüsterte Dirk. »Ich wüsste nicht, wie du sie befreien kannst.«
    Pitt nickte und schaute kurz zur Adelaide hoch. »Du hast recht«, sagte er, und in seinen Augen erschien ein unternehmungslustiges Glitzern. »Ich denke, dann müssen wir beide retten.«

74
    Ebenso wie die Tasmanian Star in Chile verfügte die Adelaide über ihr eigenes Förderband zum Laden und Entladen von Fracht. Die Förderbandanlage der Adelaide befand sich auf ihrer Steuerbordseite, und zwar unmittelbar über Pitts augenblicklichem Standort.
    Er turnte an dem zertrümmerten Bug des Erzfrachters nach oben und fand eine Steuerkonsole direkt neben dem Förderband. Die Kollision hatte das Notstromaggregat des Schiffes nicht beschädigt, und der Generator unter Deck summte unbeirrt weiter, als Pitt die hydraulischen Kontrollen bediente. Das Förderband konnte neben jeder Ladeluke in Stellung gebracht werden. Auf der gegenüberliegenden Deckseite standen Kübelkräne,

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