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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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der Waffe entgehen, wenn er sich in der Fahrrinne weit rechts hielt und möglichst dicht zu dem führenden Schiff aufholte. Und nach wenigen Minuten tat er genau das.
    Bolcke sah, wie die Adelaide plötzlich ihren Kurs änderte. »Sie schwenkt zum Ufer ab. Ich glaube, wir haben sie erwischt.«
    »Der Schütze meldet einen Volltreffer auf der Kommandobrücke«, sagte Pablo.
    Dann ging die Adelaide wieder auf ihren alten Kurs. Der Verfolger hatte noch immer einen leichten Tempovorteil und rückte dem Heck der Salzburg ständig näher.
    »Ich glaube, sie wollen uns rammen«, sagte Bolcke.
    Pablo warf einen Blick auf den Navigationsmonitor und stellte fest, dass sie sich den ersten Schleusen bei Pedro Miguel zügig näherten. »Wir müssen sie abschütteln, ehe die Schleusen in Sicht kommen.« Er wechselte einige Worte mit dem Kapitän, dann verließ er die Kommandobrücke.
    Bolcke blieb dort, wo er war – wie festgenagelt am hinteren Fenster – und starrte auf das Verfolgerschiff.
    Pitt hielt einen Sicherheitsabstand zu dem Schiff vor ihnen. Er hatte gehofft, neben der Salzburg längsseits gehen und sie zum Kanalufer abdrängen zu können, aber als das ADS -System plötzlich einsatzbereit neben der Backbordreling auftauchte, hatte sich dieser Plan zerschlagen. Er überlegte sich seinen nächsten Schritt, als die Salzburg vor ihm scharf herumschwang.
    Auf Pablos Befehl hatte der Kapitän die Salzburg hart nach Backbord gelenkt. Die ADS -Schützen zielten augenblicklich mit dem Mikrowellenstrahl auf die Kommandobrücke der Adelaide . Pitt spürte das vertraute Kribbeln auf der Haut, allerdings standen ihm die Haare erst richtig zu Berge, als er sah, was neben der Energiewaffe auf ihn wartete. Es waren Pablo und ein anderer Mann, die sich mit Granatwerfern auf den Schultern an der Reling aufgebaut hatten. Nur einen Lidschlag später feuerten sie ihre Ofenrohre ab.
    »Runter von der Brücke!«, brüllte Pitt, als die RPG s auf sie zurasten.
    Da ihm keine Zeit zur Flucht blieb, warf er sich auf den Boden und stieß gleichzeitig das Ruder nach Backbord.
    Dirk, der sich auf der anderen Seite der Kommandobrücke befand, tauchte in den seitlich gelegenen Niedergang ab.
    Die erste Granate traf die stählerne Fassade des Deckaufbaus der Adelaide dicht unterhalb der Kommandobrücke. Sie fiel aufs Deck hinunter und explodierte auf einer Ladeluke, ohne Schaden anzurichten.
    Die zweite RPG hatte Pablo abgefeuert, und er traf ins Schwarze. Die Granate flog durch das zertrümmerte Fenster dicht über Pitts Kopf. Aufgrund des steilen Winkels, mit dem sie in den Brückenraum eindrang, wurde sie von der Decke gestoppt und zum hinteren Schott abgelenkt, wo sie schließlich detonierte. Der gesamte Aufbau erzitterte von der Explosion, die die Kommandobrücke in einer Wolke aus Rauch und Flammen verschwinden ließ.
    Pablo, der das Geschehen vom Oberdeck der Salzburg aus verfolgte, grinste zufrieden. Aus einem solchen Inferno kam niemand mehr lebend heraus.

73
    Zwei Dinge retteten Pitt das Leben. Das erste war die Flugbahn der Granate, die vom hinteren Schott abprallte und vor einer Instrumentenkonsole explodierte. Granatsplitter flogen in die Höhe, um die Konsole herum und in die Konsole hinein – aber nicht durch sie hindurch. Dadurch blieb Pitt, der auf der anderen Seite lag, von dem tödlichen Regen glühender Stahlfragmente verschont.
    Seine zweite Rettung war der Hazmat-Anzug. Er schirmte ihn vor dem Feuerblitz ab, der die Explosion begleitete und die Brücke einhüllte. Die Druckwelle schüttelte ihn so kräftig durch, dass er zwar Mühe hatte zu atmen, aber sofort wieder auf die Beine kam, als Dirk zurückkehrte und ihn aus den Trümmern zog.
    »Bist du okay?«, fragte Dirk.
    Das Klingeln in seinen Ohren war derart heftig, dass Pit seine eigenen Worte kaum verstehen konnte. »Ja, Buck Rogers sei Dank.«
    Die Nachwirkungen der Explosion abschüttelnd, stolperte er zum nächsten Fenster. »Eigentlich müssten wir längst an ihr dran sein.« Er musste brüllen, um seine eigene Stimme hören zu können.
    Die Worte waren ihm kaum über die Lippen gekommen, als am Bug ein lautes und hohles Krachen ertönte. Pitt und Dirk mussten sich am Schott vor ihnen abstützen, als das Schiff abrupt zum Stillstand kam.
    Sein Tritt gegen das Ruder, als er gestürzt war, hatte die Adelaide nach Backbord drehen lassen und auf einen Kollisionskurs mit der Salzburg gebracht. Im engen Fahrwasser gefangen, musste die Salzburg versuchen, die eingeleitete

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