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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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die das Erz aus den Laderäumen baggerten und auf das Förderband kippten.
    Pitt aktivierte das Förderband und dirigierte es zum ersten Frachtraum. Er experimentierte mit den Kontrollen, bis er wusste, wie sich das Förderband drehen ließ. Dann schwenkte er es von der Salzburg weg und dirigierte es zu Anns Container hinüber. Mit Hilfe einer separaten Vertikalsteuerung konnte er das andere Ende des Förderbands absenken, bis es sich unterhalb der Reling befand.
    Dirk, der neben Anns Container stand, gab ihm durch Handzeichen zu verstehen, er solle das Förderband noch näher heranschieben, als plötzlich ein hohles Poltern in den Eingeweiden der Salzburg erklang. Container verschoben sich überall, als das Schiff unterging. Mit einer langsamen, stetigen Bewegung senkte sich das Backborddeck dem Kanal entgegen, während das Steuerborddeck in die Höhe stieg und die Container polternd ins Wasser glitten.
    Pitt schob das Ende des Förderbands weiter nach vorn, senkte es dann so weit wie möglich ab und schaltete es ein. Alles, was er von seinem Standort aus erkennen konnte, war ein Berg von Containern, der ins Wasser stürzte. Am Heck konnte er den Kapitän und eine Handvoll Matrosen erkennen, die um ihr Leben sprangen.
    Als sich das Schiff um die eigene Achse drehte, rutschten Ausrüstungsgegenstände, Vorräte und die restliche Fracht das schräge Deck abwärts und verschwanden im Wasser. Plötzlich durchlief ein Ruck das Schiff, es löste sich von der Adelaide und kenterte. Die umgekippte Salzburg trieb für ein oder zwei Minuten auf den Wellen und verabschiedete sich in Richtung Kanalgrund.
    Das Ende des Förderbands der Adelaide sackte so weit tiefer, bis es sich unterhalb des Wasserspiegels befand, und Pitt dachte schon, sein Plan sei fehlgeschlagen. Aber das Förderband ruckte und zitterte, und ein beigefarbener Klotz erschien unter der Wasseroberfläche. Einen Moment später tauchte ein Frachtcontainer auf, der schief auf dem Band lag. Pitt blickte über die Reling und sah Ann und Dirk, die vollständig im Freien hingen und sich an die Basis des Containers klammerten, während ihre Füße über den Wellen baumelten.
    Wasser rann in breiten Bahnen über das Förderband, das den Container nach oben bis zur Seitenreling trug, woraufhin Pitt den Motor des Förderbands abschaltete.
    »Guter Fang«, sagte Dirk, »wenn ich auch nicht mit einem Bad gerechnet hatte.« Er sprang vom Förderband, während Ann neben ihm die Füße vorsichtig aufs Deck setzte.
    »Alles okay bei Ihnen?«, wollte Pitt von Ann Bennett wissen.
    »Ich dachte schon, mir würde der Arm aus dem Gelenk gerissen werden. Aber ja, bei mir ist alles okay.« Sie schüttelte sich das Wasser aus den Haaren.
    »Gib mir mal die Pistole«, bat Pitt seinen Sohn.
    Dirk zog die SIG Sauer aus dem Holster an seiner Hüfte und reichte sie seinem Vater. Pitt schüttelte sämtliches Wasser so gut es ging heraus und drückte die Mündung gegen Anns Handschellen. Der Schuss zerteilte die Kette, die die Handschellen miteinander verband, und befreite Ann vom Container.
    »Das hätte ich schon früher versucht, nur waren Sie zu tief unter Wasser, als wir Sie fanden.«
    »Aber dann wäre mir ja auch die Achterbahnfahrt entgangen.« Zum ersten Mal seit Tagen lächelte Ann. Sie erhob sich und schaute in den Kanal, in dem die Salzburg verschwunden war. »Sie hatte den Motor der Sea Arrow an Bord.«
    »Sie werden ihn jetzt nicht mehr in die Finger bekommen«, meinte Pitt.
    »Aber sie haben immer noch die Pläne«, sagte Ann Bennett. »Ich habe sie bei Pablo im Boot gesehen.«
    Pitt nickte. Er hatte Bolckes und Pablos Flucht mit dem Boot beobachtet, während er scheinbar ausschließlich mit Anns Rettung beschäftigt war. »Es gibt nur einen Ort, den sie aufsuchen können.« Nachdem er sich die Karte vom Kanal auf der Kommandobrücke der Adelaide genau angesehen und eingeprägt hatte, wusste er, dass die nächste Schleuse nur ein kurzes Stück entfernt war.
    Dirk ging bereits über das Deck zu einem Schlauchboot, das unter einer Abdeckplane auf seinen Einsatz wartete. Innerhalb weniger Minuten hatte er es mit Pitt und Ann an Bord mit einer Winde über die Reling geschwenkt und aufs Wasser hinabgelassen. Da er ohnehin schon durchnässt war, hechtete er ins Wasser und schwamm zum Boot, wo ihm beim Hineinklettern geholfen wurde. Pitt startete den kleinen Außenbordmotor und lenkte das Gefährt in zügiger Fahrt kanalaufwärts.
    Der Kanal beschrieb einen weiten Bogen und führte am

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