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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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seiner Badehose und setzte seinen Weg zur Kommandobrücke fort.
    »Ist auf diesem Schiff denn niemand?« Franco erreichte Pitt, als dieser den Niedergang hinaufsteigen wollte.
    »Bisher ist mir noch kein Begrüßungskomitee begegnet.«
    Sie überwanden mehrere Treppenabschnitte und betraten dann die Kommandobrücke durch eine offen stehende Seitentür. Ebenso wie der Rest des Schiffes war auch der ausgedehnte Kontrollraum ausgestorben. Die geisterhafte Stille wurde vom Schiffsfunkgerät gestört, aus dem die quäkende Stimme eines Funkers der chilenischen Küstenwache drang, der das Schiff anrief. Franco schaltete das Funkgerät aus, dann trat er an die Mittelkonsole und fuhr die Maschinen herunter.
    Pitt untersuchte die Steueranlage. »Der Autopilot war auf einen Kurs von einhundertzweiundvierzig Grad programmiert.«
    »Es ergibt doch keinen Sinn, dass jemand ein fahrendes Schiff sich selbst überlässt.«
    »Ich tippe auf einen Fall von Piraterie«, sagte Pitt. »Der fünfte Laderaum sieht aus, als sei er geleert worden, nachdem das Schiff seine Reise begonnen hat.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass man die Mannschaft gekidnappt hat, um ein Lösegeld zu erpressen«, sagte Franco und massierte sein Kinn. »Aber einen Schüttgutfrachter auf hoher See um seine Ladung erleichtern? So was ist doch noch nie passiert.«
    Der Kapitän bemerkte einen dunklen Fleck an der Wand und ähnliche Flecken auf dem Fußboden – und wurde bleich. »Sehen Sie sich das mal an.«
    Pitt reichte ein Blick aus, um zu erkennen, dass es sich hier um getrocknetes Blut handelte. Als er mit einem Finger an der Wand rieb, blätterte der Blutrest ab.
    »Das sieht nicht so aus, als wäre es erst vor kurzem dorthin gekommen. Können wir den Kurs des Schiffes mit Hilfe seines Navigationssystems zurückverfolgen, um festzustellen, woher es kam?«
    Froh, nicht mehr auf die Blutspuren starren zu müssen, trat Franco zur Ruderkonsole. Er fand den Navigationsmonitor, auf dem eine schematische Darstellung der Tasmanian Star auf einer digitalen Karte des Hafens von Valparaiso zu sehen war. Er tippte auf eine Taste des Keyboards, das in die Konsole integriert war, und verkleinerte den Maßstab. Eine gelbe Linie verfolgte das Schiff, das sich am oberen Rand des Bildschirms befand, während Valparaiso zu einem Punkt in der Küstenlinie Chiles wurde und Chile selbst zum Kontinent Südamerika zusammenschrumpfte. Die ein wenig eckige Linie verlief nach Norden, bis sie vor der Westküste von Mittelamerika scharf nach Westen abknickte. Franco verfolgte die Linie über den Pazifik bis zu ihrem Ausgangspunkt in Australien.
    »Die Tasmanian Star kam aus Perth.« Dann konzentrierte er sich auf den Punkt, an dem das Schiff den Kurs geändert hatte. Er sah Pitt an und nickte.
    »Ihre Vermutung, dass sie mit Piraten Bekanntschaft gemacht hat, erscheint mir einleuchtend. Sie würde niemals mit einem leeren Laderaum den Pazifik überqueren.«
    »Sehen wir uns mal an, wo genau die Kursänderung stattgefunden hat«, sagte Pitt.
    Franco wechselte den Bildausschnitt. »Er befindet sich etwa siebzehnhundert Meilen westlich der Küste von Costa Rica.«
    »Ein abgelegener Punkt im Ozean und ideal für einen Überfall.«
    Ungläubig schüttelte Franco den Kopf. »Wenn das die Position ist, an der die Mannschaft das Schiff verlassen hat, dann hat die Tasmanian Star ganz allein und unbemannt über dreieinhalbtausend Meilen nach Valparaiso zurückgelegt.«
    »Woraus sich ergibt, dass sie vor mehr als einer Woche überfallen wurde und die Spur, der wir folgen können, schon ziemlich abgekühlt ist.«
    Unvermittelt platzte Francos Matrose durch die Seitentür herein. Sein Gesicht war gerötet, er war nach einem Sprint den Niedergang herauf außer Atem. Pitt bemerkte, dass die Hand, mit der er sich am Türrahmen abstützte, heftig zitterte.
    »Die Mannschaftsquartiere sind leer, Sir. Anscheinend ist niemand mehr an Bord.« Er zögerte. »Einen Mann habe ich aber gefunden.«
    »Tot?«, fragte der Kapitän.
    Der Seemann nickte. »Ich hätte ihn wahrscheinlich gar nicht entdeckt, wenn der Geruch nicht gewesen wäre. Er liegt auf dem Hauptdeck in der Nähe der vorderen Laderaumklappe.«
    »Führen Sie mich hin.«
    Der Matrose drehte sich um und stieg vor Pitt und Franco den Niedergang hinab. Sie überquerten das Deck zur Backbordseite und marschierten an den Laderaumtoren vorbei. Der Matrose wurde langsamer, als sie sich dem vorderen Laderaum näherten, dann blieb er stehen und deutete

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