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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Bearbeitungsmodul auf der Kommandobrücke. Pitt nahm an der Steuerkonsole des Sonarsystems Platz und betätigte die Kabelwinsch, bis der torpedoförmige Sonarkörper, kurz Fisch genannt, nur wenige Meter über dem Meeresboden dahinglitt.
    Ann Bennett klebte geradezu an Pitts Schulter und starrte gebannt auf den Monitor, der ein golden schimmerndes Panorama des sandigen, sanft gewellten Meeresgrundes zeigte.
    »Wie sieht das Boot aus?«
    »Wir decken mit dem Sonar einen ziemlich breiten Streifen Meeresboden ab, daher wird es vom Maßstab her eher klein erscheinen. Aber es dürfte auf Anhieb erkennbar sein.« Er deutete auf den Sichtschirm. »Dort können Sie sich anschauen, wie im Vergleich dazu ein Fünfundfünfzig-Gallonen-Fass aussieht.«
    Ann betrachtete ein vierteldollargroßes Objekt, während es vertikal über den Schirm wanderte, und erkannte es als ein altes Fass, das jemand im Ozean entsorgt haben musste.
    »Die Darstellung ist erstaunlich klar.«
    »Mittlerweile ist die Technik derart hoch entwickelt, dass man fast eine Warze auf einer Muschelschale erkennen kann«, sagte Giordino.
    Außer einer großen Motorjacht mit mexikanischer Flagge in ein bis zwei Meilen Entfernung, deren Insassen nur auf ihre Angeln achteten, war weit und breit kein anderes Schiff zu sehen. Gunn ließ die Drake mit langsamer Fahrt einem Raster langer, breiter Bahnen folgen, die von Norden nach Süden verliefen. Das Sonar registrierte zwar einige alte Autoreifen, ein Paar verspielter Delphine und etwas, das sich bei näherem Hinsehen als Klosettbecken entpuppte – aber keine versunkenen Boote oder Schiffe.
    Nach vierstündiger Suche näherten sie sich dem mexikanischen Schnellboot, das weiterhin seine Position hielt. Zwei verwaiste Angelruten ragten über seinen Heckspiegel.
    »Sieht so aus, als müssten wir eine Bahn auslassen, um an diesen Typen vorbeizukommen«, sagte Gunn.
    Pitt schaute zum Brückenfenster des Bootes in einer Viertelmeile Distanz, dann wandte er sich wieder zu dem Monitor um. Er lächelte, als ein dreieckiges Objekt am oberen Bildschirmrand auftauchte.
    »Das wird nicht nötig sein, Rudi. Ich glaube, wir haben soeben gefunden, was wir suchen.«
    Ann beugte sich verwirrt vor, dann konnte sie verfolgen, wie sich das Dreieck zu einem Bootsbug ausdehnte und schließlich zu dem vollständigen Abbild eines Kabinenkreuzers vergrößerte, der aufrecht auf dem Meeresgrund ruhte. Pitt markierte die Position des Wracks und ermittelte seine Länge mit Hilfe eines digitalen Maßstabs.
    »Scheint genau dreizehn Meter lang zu sein. Ich würde sagen: Das ist unser vermisstes Boot.«
    Gunn warf einen Blick auf den Bildschirm, dann klopfte er Pitt anerkennend auf die Schulter.
    »Gute Arbeit, Dirk. Ich rufe das Kranschiff und gebe dem Skipper Bescheid, dass er auslaufen kann.«
    Ann Bennett löste den Blick nicht von dem Bild, bis es den Sichtschirm am unteren Rand verließ. »Sind Sie sicher, dass Sie das Boot heben können?«
    »Es sieht weitgehend intakt aus«, erwiderte Gunn, »daher dürfte es für das Kranschiff kein Problem sein.«
    »Warten wir jetzt hier, bis das Kranschiff eintrifft?«
    »Nicht unbedingt«, sagte Pitt und grinste Ann hinterhältig an. »Vorher locken wir noch eine Spionin aus Washington kurz auf den Meeresgrund hinunter.«

11
    Das Tauchboot baumelte an einem Hängekran und drehte sich gemächlich, ehe Gunn es vorsichtig in die Fluten des Pazifiks abließ. Er löste eine hydraulische Halteklammer, die das Boot freigab. In seinem Innern aktivierte Pitt die Elektromotoren und lenkte das Boot von der Drake weg, während Giordino, der den Sitz des Copiloten einnahm, die Ballasttanks flutete. Ann Bennett saß auf einem beengten dritten Platz hinter ihnen und verfolgte aufgeregt wie ein kleines Kind das Geschehen.
    Giordino blickte über die Schulter und bemerkte die Faszination, mit der sie die grünstichige Düsternis jenseits der Aussichtsfenster betrachtete. »Sind Sie schon mal getaucht?«
    »Oft sogar«, antwortete Ann Bennett, »aber nur in einem Schwimmbecken. Ich bin auf dem College Turmspringerin gewesen.«
    Das U-Boot ging in eine langsame Tauchfahrt über. Außerhalb der Reichweite der Außenscheinwerfer war die See nur noch eine undurchdringliche schwarze Wand.
    »Ich hatte noch nie etwas dafür übrig, freiwillig von hohen Objekten in die Tiefe zu springen«, sagte Giordino. »Wie kommt man eigentlich vom Wasserspringen dazu, schlimme Kerle zu jagen?«
    »Ich war das typische Kind eines

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