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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Anns jahrelanges Training als Turmspringerin zur Geltung. Sie spannte den Körper, während sie sich im freien Flug befand, und streckte die Hände über den Kopf, als griffe sie nach der See. Dann tauchte sie senkrecht ins Wasser und erzeugte dabei so gut wie keinen Spritzer. Der kalte Pazifik ließ ihren Körper erschauern, während sie tief eintauchte, sich dann unter Wasser drehte und zum mexikanischen Boot schwamm.
    Sie tauchte auf der gegenüberliegenden Seite des Bootes auf und hielt sich dicht an seinem Rumpf, um nicht gesehen zu werden. Sie hörte, wie ein Mann an Bord sprang, und dann bemerkte sie, wie sich das Boot von der Drake löste. Mit einem kraftvollen Beinschlag schnellte sie ein Stück aus dem Wasser und bekam eine Stütze der Reling zu fassen. Dann röhrten die Motoren auf, und das Boot machte einen Satz vorwärts. Ann Bennett hielt sich fest und nutzte den Schwung des Bootes, schwang ein Bein hoch und hakte einen Fuß hinter den Bootsrand. Sie zog den Oberkörper nach und rollte sich auf das schmale Seitendeck, das neben dem rundum verglasten Cockpit verlief.
    Geduldig blieb sie liegen, gewann die Kontrolle über ihren Atem zurück und wartete ab, dass sich ihre Nerven beruhigten, während das Boot Kurs aufs Festland nahm. Sie schätzte, dass die Fahrt gut eine halbe Stunde dauern würde. Den Schutz der Dunkelheit nutzend, wartete sie, dass sich der Himmel endlich schwarz färbte. Salzwasser sprühte ihr ins Gesicht, und sie wurde auf und ab geworfen wie ein Rodeoreiter, während sie mühsam ihre Stellung hielt und ein stummes Gebet zum Himmel schickte, dass niemand in ihre Richtung schauen möge.
    Pablo und seine Männer drängten sich an der Heckreling und beobachteten die Drake , die hinter ihnen kleiner wurde. Das Kranschiff wendete ihnen den Bug zu, so dass nicht zu sehen war, wie das kleine Zodiac am Heck über die Reling geschoben wurde. Nach einigen Minuten begab sich die Bande in die Kabine. Pablo führte ein Telefongespräch, dann suchte er sich einen Sitzplatz und leerte eine Flasche Dos Equis.
    Als sich der Himmel zu einer schwarzen Kuppel verdunkelt hatte, kroch Ann an der Reling entlang nach achtern, bis sie einen Blick auf das offene Oberdeck werfen konnte. Ein dunkler, massiger Mann saß auf einer Seitenbank und wiegte eine Pistole in der Armbeuge, während er vom Heck aufs Meer hinausblickte. Mit seiner hohen Stirn und einem Vollbart erinnerte er Ann lebhaft an den jungen Fidel Castro. Festgezurrt auf dem Deck, stand vor ihm Heilands Kiste, die er als Fußstütze zweckentfremdete.
    Obgleich ihre Chancen in einer Schießerei mit der gesamten Mannschaft denkbar schlecht waren, musste sie diesen einzelnen Mann doch überwältigen können, vor allem wenn sie den Überraschungseffekt nutzte. Ihr Ziel war klar und eindeutig: die Kiste um jeden Preis über Bord werfen. Vielleicht könnten Pitt und das NUMA -Schiff sie später wieder auffinden. Zumindest würde sie vorerst nicht in fremde Hände fallen.
    Sie schob sich an der Reling entlang weiter rückwärts und hangelte sich auf das Deck hinab. Stimmen drangen aus der Hauptkabine nach oben. Sie befand sich mehrere Stufen unter dem Deck und war nicht zu sehen. Direkt über der Kabine thronte das Cockpit des Bootes, wo Ann in geringer Entfernung die Beine des Steuermanns erkennen konnte. Während sich das Boot der Küste näherte, konnte sie nur hoffen, dass der Steuermann ausreichend damit beschäftigt war, auf den richtigen Kurs zu achten.
    Sie fischte die kompakte SIG Sauer aus dem Holster, drehte sie in der Hand, um sie als Schlagwaffe einzusetzen, und erreichte Fidel mit einem katzenhaften Sprung. Er hörte sie nicht einmal kommen. Sie zielte auf seine Schläfe, traf jedoch zu hoch, und der Pistolengriff schrammte über seine Schädeldecke. Er ächzte und kippte zur Seite, wobei ihm die Pistole aus der Hand rutschte und aufs Deck polterte.
    Ann beförderte sie mit einem Fußtritt außer Reichweite und ging auf die Knie hinunter, um die Kiste zu befreien, die an der Bank festgebunden war.
    Von dem Treffer lediglich betäubt, presste der Mann eine Hand gegen seinen blutenden Kopf und tastete mit der anderen auf der Suche nach seiner Pistole über das Deck. Statt seiner Waffe fand er Ann Bennetts Fußknöchel. Er packte ihn mit wütendem Griff und zog mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft daran.
    Über die Kiste gebeugt, wurde Ann aus dem Gleichgewicht gebracht und stürzte der Länge nach aufs Deck. Aber sie hatte schnelle

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