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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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hell erleuchtet war und auf der lebhafter Verkehr herrschte. Eine Kette kleiner Läden in baufälligen Gebäuden mit schmuddeligen Stuckfassaden, von denen die meisten für die Nacht geschlossen waren, säumte die Straße. Aber dank einiger Cantinas und kleiner Restaurants wurden die Gehsteige von einem bescheidenen Strom Vergnügungssüchtiger bevölkert. Der Truck bog nach links ab und beschleunigte für eine kurze Strecke, dann hatte er zum langsam rollenden Verkehr aufgeholt. Pitt und Giordino erreichten die Kreuzung nur ein paar Sekunden später.
    »Ohne meine Laufshorts, die in der Dunkelheit leuchten, bin ich nicht gerade scharf darauf, einen Nachtmarathon zu absolvieren«, keuchte Giordino atemlos, als sie miterleben mussten, wie der Truck erneut schneller wurde und sie ein größeres Stück zurückließ.
    »Und ich habe mein Lieblingsstirnband vergessen«, stieß Pitt zwischen heftigen Atemzügen abgehackt hervor.
    Sie hielten nach einem Taxi oder einem ähnlichen Transportmittel Ausschau, konnten aber weit und breit nichts dergleichen entdecken. Pitt deutete zur nächsten Straßenecke. »Ich glaube, ich sehe etwas Geeignetes.«
    Zwei Elektriker in grauen Overalls arbeiteten am Schaltkasten eines zweistöckigen Industriegebäudes. Offenbar gingen sie neben ihrem Tagesjob bei der zentralen mexikanischen Energieversorgung noch einer zweiten Tätigkeit nach und benutzten dazu den kleinen Werkzeugwagen ihres staatlichen Arbeitgebers. Einige Meter von den Elektrikern entfernt war der Kleinbus am Bordstein mit weit offenen Türen und laut plärrendem Radio geparkt.
    Pitt und Giordino erreichten den Wagen im Laufschritt und schwangen sich auf die vorderen Sitze. Der Schlüssel steckte im Zündschloss. Und ehe die Elektriker begriffen, was geschah, hatte Pitt den Motor angelassen und legte mit qualmenden Reifen einen Kavalierstart vor.
    » ¡Alto! ¡Alto! «, rief einer der Männer, ließ einen Schraubenzieher fallen und rannte hinter ihnen her. Sein Partner verfolgte für einen kurzen Moment das Geschehen, dann holte er sein Mobiltelefon hervor und wählte hektisch eine Nummer.
    Pitt erwischte eine Lücke im fließenden Verkehr und ließ die Verfolger zügig hinter sich. Einige Werkzeuge und Drahtrollen purzelten aus dem Wagen, bis Pitt über eine Bodenschwelle holperte und die Hecktüren mit einem lauten Krachen zuschlugen.
    »Die Jungs müssen sich bis morgen früh ein paar plausible Ausreden einfallen lassen«, meinte Giordino.
    »Glaubst du nicht, ihr Chef wird ihnen abnehmen, dass der Wagen von zwei verrückten Gringos geklaut wurde?«
    »Vielleicht. Aber ich finde, wir sollten trotzdem ein wenig behutsam damit umgehen«, sagte er und tätschelte das Armaturenbrett.
    Prompt erwischte Pitt eine tiefe Bodenwelle, die beide Männer fast aus ihren Sitzen katapultierte.
    Sie hatten den viertürigen Pick-up aus den Augen verloren, daher pflegte Pitt alles andere als einen defensiven Fahrstil. Er nagelte das Gaspedal aufs Bodenblech und überholte auf der engen Straße mehrere langsamere Fahrzeuge. Dann bremste er scharf, um zu vermeiden, dass sie eine Frau, die mit einem Hühnerpaar in einem Käfig unterm Arm blindlings die Straße überquerte, über den Haufen fuhren. Dann wich er am Stadtrand um Haaresbreite einem Rudel streunender Hunde aus.
    Die Straße schlängelte sich einen Hügel hinauf, der Verkehr versiegte, und die Ladenzeilen blieben zurück – desgleichen die Straßenbeleuchtung. Während sie einen rostzerfressenen VW Beetle überholten, erspähte Pitt ein halbe Meile vor ihnen den Pick-up. Der schwache Motor des Werkstattwagens heulte protestierend auf, als er das Gaspedal weiterhin durchtrat, während die schmalen Reifen über den Asphalt radierten. Die Straße beschrieb eine scharfe Kurve, die Pitt mit vollem Tempo nahm und einen blauen Dodge Charger, der am Fahrbahnrand parkte, mit einer dichten Staubwolke überschüttete. Die Scheinwerfer des Chargers flammten augenblicklich auf, und er setzte sich in Bewegung.
    »Tun dir diese beiden Monteure immer noch leid?«, fragte Pitt.
    »Ein wenig schon. Warum fragst du?«
    »Ich glaube, sie haben uns telefonisch die Federales auf den Hals gehetzt.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Pitt warf einen Blick in den Rückspiegel, als auf dem Dach des Chargers eine Blaulichtleiste aufblitzte.
    »Weil sie direkt hinter uns sind.«

17
    Der Lichtbalken auf dem Dach des Chargers tauchte die ausgedörrten Berghänge in ein blau-rotes Blitzgewitter. Ein kurzes

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