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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Reflexe, rollte sich herum und kam sofort auf die Füße. Der Wächter hielt ihren linken Fuß umklammert, daher holte sie mit dem rechten aus und versetzte ihm einen kraftvollen Tritt seitlich gegen den Kopf.
    Der Mann grunzte und zog jetzt noch kräftiger, worauf sie mit einem zweiten Tritt reagierte, der sein Kinn traf. Seine Finger entspannten sich, die Augen wurden glasig, und er sank aufs Deck.
    Ann huschte zur Kiste zurück, löste einen Gurt und dann den zweiten. Schließlich war die Kiste frei. Sie schleifte sie zum Heck und hievte ein Ende auf die Reling. Sie bückte sich, um das andere Ende anzuheben, und erstarrte. Ein kalter Ring aus Stahl berührte ihren Nacken.
    »Dieses gute Stück bleibt ganz sicher hier, meine Liebe«, dröhnte die tiefe Stimme Pablos, während er die Glock in ihr Fleisch bohrte.

16
    Blinkende Lichter ließen die Küstenlinie bernsteinfarben erstrahlen, aber dieses friedliche Bild irritierte Pitt. Die Umrisse des mexikanischen Motorboots waren schon längst nicht mehr zu erkennen, so dass sich sein Weg nur noch mit Hilfe seiner Fahrtscheinwerfer verfolgen ließ. Während der Lichtschein des schnellen Bootes in der Ferne verblasste, verschmolz er mit der Küstenbeleuchtung, bis er nicht mehr zu erkennen war.
    Pitt hielt das Zodiac mit der Ruderpinne auf geradem Kurs und konzentrierte sich auf den Punkt, an dem er das Piratenboot ein letztes Mal hatte deutlich ausmachen können, wobei er gleichzeitig hoffte, dass es seinen Kurs danach nicht mehr wesentlich geändert hatte. Ihm war nicht bewusst, dass die mexikanische Küste fünfunddreißig Meilen weit von der Landesgrenze nach Süden keinen natürlichen Hafen aufwies. Nachdem sie mehrere Minuten lang ihrer flüchtigen Beute blind gefolgt waren, näherten sie sich dem Meeresufer und der Lichterflut auf den Berghängen darüber. Ringsum herrschte keinerlei Bootsverkehr, darum lenkte er das Zodiac nach Süden. Zwei Minuten später konnten sie den Kabinenkreuzer wieder erkennen.
    »Dort!«, rief Giordino, der am Bug saß, und deutete geradeaus.
    Etwa eine Meile vor ihnen erahnten sie die Umrisse einer kleinen Steinmole, die in den Pazifik ragte. Ein primitiver Kai war auf den ersten zwanzig Metern des Steinwalls erbaut worden – und dort lag ein erleuchtetes Boot mit laufenden Motoren. Je näher sie kamen, desto deutlicher konnten Pitt und Giordino mehrere Gestalten identifizieren, die zu einem viertürigen Pick-up-Truck gingen, der auf dem Kai geparkt war. Zwei Gestalten kehrten zum Boot zurück, schleppten dann einen länglichen Behälter zum Truck und stellten ihn auf der Ladefläche ab.
    »Das ist unsere Kiste«, stellte Giordino fest. »Hast du Ann Bennett gesehen?«
    »Nein, aber sie könnte bei den Leuten im Truck sein. Ich versuche, die andere Seite der Mole zu erreichen, damit wir dort ans Ufer kommen.«
    Er blieb mit dem Zodiac auf Distanz zur Küste, während sie sich der Mole näherten, und nahm Gas weg, um den Lärm des Motors zu verringern. Als sie Kurs auf den Kai nahmen, legte das mexikanische Boot plötzlich ab und entfernte sich mit hohem Tempo. Es umrundete das Ende der Mole und verfehlte das unsichtbare Zodiac fast um Haaresbreite, als es dem Verlauf der Küste rasant folgte.
    Von der Heckwelle in heftiges Schaukeln versetzt, kippte der einzelne Treibstoffkanister des Zodiac um. Giordino schüttelte ihn, ehe er ihn wieder aufrecht stellte. »Wir haben nicht genug Sprit, um die Jagd noch lange fortzusetzen.«
    Pitt sah, wie die Rücklichter des Trucks aufleuchteten, als sein Motor gestartet wurde. »Dann sollten wir am besten an Land gehen.«
    Er gab Vollgas und war nicht mehr länger darauf bedacht, weitgehend unbemerkt zu bleiben, während er das Schlauchboot an der Mole entlangsteuerte. Im Licht einiger Wohnhäuser und Läden, die in direkter Nähe lagen, konnte er erkennen, dass sich die Mole von einem flachen Strand aus ins Meer schob. Er lenkte das Boot durch die Brandung und so weit wie möglich auf den Strand hinauf, während sich der Pick-up in Bewegung setzte und auf der Strandstraße entfernte.
    Giordino sprang aus dem Zodiac und zog es über die Brandungslinie weiter auf den Strand, ehe Pitt die Zündung des Motors unterbrechen konnte. Beide Männer spurteten zu der Schotterstraße hinüber. Der Lastwagen hatte nur einen Block Vorsprung. Ohne geeignete Alternative verfolgten sie ihn zu Fuß.
    Der Wagen rollte langsam über die unbefestigte Straße, bis er zu einer asphaltierten Querstraße gelangte, die

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