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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Nähe verschlug es den Atem, als sie zwei Meter tief in die Arena stürzten. In der Mitte stand ein Matador mit dem Rücken zu ihnen und bemerkte von dem ganzen Zwischenfall nichts, während er den Stier mit seiner Muleta reizte.
    Pitt war Hauptleidtragender des Sturzes und prallte hart auf die Schulter, als die beiden Männer im Sand landeten und voneinander wegrollten. Der Fahrer kam als Erster wieder auf die Füße und suchte in seiner Nähe auf dem Boden nach der Pistole. Während er gebückt zur Schutzwand ging, stieß er gegen ein Holzgestell, in dem banderillas bereitlagen. Das waren lange rasiermesserscharfe Pfeile, mit bunten Bändern verziert, die Waffen der banderilleros , die dem Matador bei seinem Duell mit dem Stier assistierten. Matadore stachen die banderillas in den massigen Wulst dicht hinter dem Schädel des Stiers und stachelten damit seine Wut an, schwächten aber auch gleichzeitig seine Nackenmuskeln, so dass er den Kopf beim Angreifen tiefer senkte.
    Pitt war soeben im Begriff, sich aufzurichten, als der Fahrer einen der Pfeile ergriff und in seine Richtung schleuderte. Er hatte zu hoch gezielt, und Pitt brauchte sich nur leicht zu ducken, um dem Geschoss auszuweichen. Er ging rückwärts an der Schutzwand entlang, während sich der Fahrer drei weitere banderillas schnappte. Pitt entdeckte eine Muleta, die an einem Haken neben ihm hing. Er riss sie an sich und faltete sie zu einem behelfsmäßigen Schild.
    Auf der anderen Seite der Arena bemerkten zwei banderilleros das Handgemenge und machten sich an der Schutzwand entlang eilends auf den Weg zu ihnen. Der Matador war noch immer ahnungslos und konzentrierte sich ausschließlich auf den Stier. Indem er mit der Muleta einen genau abgezirkelten Schwung ausführte, auch veronica genannt, animierte der Matador den Stier anzugreifen. Das Tier stürmte nur wenige Zentimeter entfernt an seinem Körper vorbei. Sobald die Muleta seine Augen nicht mehr verdeckte, trottete der Stier noch einige Schritte weiter – und blieb stehen, als er Pitt und den Fahrer vor der Schutzwand gewahrte.
    Einige Stiere verhalten sich in der Arena eher still und müssen heftig gereizt und angestachelt werden, damit sie ihre menschlichen Gegner angreifen. Andere Stiere sind von Natur aus hochaggressiv und stürzen sich auf alles, was sich bewegt. Die rostfarbene Bestie namens Donatello rangierte auf der Aggressivitätsskala ganz weit oben. Und da er noch keine Bekanntschaft mit den Pfeilen der banderilleros gemacht hatte, war er ein streitlustiger Kampfstier im Vollbesitz seiner enormen Kraft. Er näherte sich den neuen Zielen mit langsamem Trott und beäugte misstrauisch die beiden Männer.
    Zwar sah Pitt den Stier näher kommen, war jedoch mehr damit beschäftigt, die banderillas seines Gegners abzuwehren. Da dieser Pitt genau gegenüberstand, konnte der Fahrer den Stier nicht sehen.
    Er machte einen Schritt vorwärts und feuerte seine Salve auf Pitt ab, wobei er die Pfeile wie ein Speerwerfer schleuderte. Pitt hatte den Blick starr auf die Wurfgeschosse gerichtet. Sich noch immer schrittweise zurückziehend, schlug er den ersten Pfeil mit der zusammengefalteten Muleta beiseite. Der zweite Pfeil zischte haarscharf an Pitt vorbei, als er mit einem Sidestep auswich. Der Fahrer holte mit der letzten banderilla aus und machte dann einen Schritt nach vorn, um besser zielen zu können. In dem Augenblick, als er den Pfeil auf die Reise schickte, griff der Stier an.
    Der Wurf war perfekt. Die Spitze raste genau auf Pitt zu – und hätte sich in seine Brust gebohrt, wenn er sie nicht mit der Muleta aufgehalten hätte. Der rasiermesserscharfe Stahl drang durch das Gewebe und verlor an Tempo, ehe er Pitts Hand aufschlitzte. Als hätte er ein glühend heißes Gefäß in der Hand, schleuderte Pitt das zusammengefaltete Tuch mit dem darin steckenden Pfeil dem Fahrer entgegen und ließ sich dann in den Sand fallen.
    Jegliche Unsicherheit, welche Gestalt er ins Visier nehmen sollte, verflüchtigte sich aus dem Bewusstsein des galoppierenden Stiers, das allein vom Instinkt geleitet wurde. Die Bestie folgte der fliegenden Muleta zum Fahrer, der die Arme ausstreckte und das Bündel auffing.
    Der Stier senkte den Kopf und beschleunigte.
    Der Fahrer wurde durch Pitts plötzliches Abtauchen irritiert und nahm dann eine Bewegung hinter sich wahr. Er fuhr herum, sah in nur wenigen Schritten Abstand den heranstürmenden Stier und erstarrte.
    Donatello raste in den Mann hinein. Die Zuschauermenge

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