Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga
hatte gemeinsam mit Franziska das Einrichten der Wohnung übernommen, und Cecilia war entzückt über soviel Geschmack, den die beiden dabei bewiesen hatten.
Cecilia drückte erst Franziska, und danach schüttelte sie Fred dankend die Hand. „Wie kann ich euch nur für alles danken?“, fragte sie schuldbewusst.
Franziska nahm all ihren Mut zusammen, um in diesem Moment ernsthaft mit Cecilia zu sprechen. „Das kannst du, in dem du Alina liebst. Schließlich kann sie doch am wenigsten für alles, was mit dir geschehen ist. Sie ist doch auch nur ein Opfer, so wie du.“
Cecilia blickte beschämt zu Boden, ließ sich die Worte durch den Kopf gehen und stellte plötzlich fest, dass es stimmte, was Franziska sagte. Ihre kleine Tochter Alina, war genau so ein Opfer der Gewalt, wie sie selbst. Und das musste sie doch eigentlich zu Verbündeten machen!
Von nun an kümmerte sich Cecilia selbst um ihre Tochter, und Sabrina konnte nun ihrer eigentlichen Aufgabe auf Mozzie nachgehen.
Frischer Wind
Eines Morgens zum Frühstück meinte Sabrina zu ihrer Mum: „Mum, ich hätte da einige Vorstellungen, wie man etwas Abwechslung in den Tagesablauf bringen kann! Nicht dass ich mich langweile. Es ist eben nur eine Idee.“
Verdutzt schaute Franziska ihre Tochter an. „Aber es hört sich trotzdem an, als langweilst du dich!“, stellte Franziska mit vollem Mund fest.
Sabrina stellte ihr Glas Orangensaft auf den Tisch und gestikulierte mit den Armen. „Mum, natürlich nicht. Aber warum habe ich mich für diesen Beruf entschieden, wenn wir alles so weitermachen wie bisher?“
Darauf konnte auch Franziska nichts weiter erwidern und nickte: „Na, red schon.“
„Also, ich habe mir folgendes gedacht“, begann sie etwas aufgeregt. „Bis auf die Teebaumpflanzen, die vorwiegend nur während der Ernte viel Arbeit machen, sind nur die Pferde da, mit denen sich dann alle beschäftigen. Die Schafe habt ihr ja vor Jahren abgeschafft. Ich finde das uneffizient. Mir ist klar, dass während des Krieges in Europa eure Pferde sehr begehrt waren, aber du wirst mir Recht geben, dass es damit nun vorbei ist. Wir bräuchten noch andere Standbeine, um auf längere Zeit bestehen zu können.“
Franziska staunte, wie klug doch ihre Tochter reden konnte. „Sabrina, ich wäre die Letzte, die deinen Arbeitsdrang aufhalten würde. Wenn du der Meinung bist, dass du etwas Neues ausprobieren willst, dann tu es. Schaden kann es auf keinen Fall. Sollten deine Erwartungen dabei nicht erfüllt werden, hast du wenigstens die Gewissheit, dass diese Idee nicht besonders gut war. Du weißt, dass ich immer nach dem Motto gehandelt habe ‚ Jedem Erfolg gehen Fehler voraus, ohne die kein Erfolg zustande gekommen wäre ’. Fazit – nur aus Fehlern kann man dazulernen. Was hast du nun für Ideen?“
Sabrina hatte eigentlich mit Gegenwehr ihrer Mutter gerechnet. „Zuerst dachte ich wieder an einige Schafe, auch an Rinder und etwas Landwirtschaft. Bei unserem Klima eignet sich der Weizenanbau hervorragend.
Am liebsten wäre mir Zuckerrohr, aber dafür haben wir es hier zu trocken. Mais wäre auch nicht schlecht. Der kommt mit heißem Klima klar, aber er benötigt im richtigen Moment etwas Regen. Und den können wir sicher nicht garantieren. Demnach bleibt nur noch der Weizenanbau übrig. Er ist genau das Richtige für diesen Boden. Bis die Saat aufgegangen ist, werden wir ihn bewässern. Und dann übersteht er auch Trockenzeiten. Sollte durch Wetterkapriolen irgendein Bereich vernichtet werden, haben wir immer noch genügend andere Möglichkeiten, um den Verlust finanziell auszugleichen. Und wegen der Schafe und Rinder würde ich gern nach Lismore auf den Viehmarkt fahren.“
„Warte doch damit noch etwas, du weißt doch, dass bei dem Brand damals fast alle Stallungen Opfer der Flammen wurden. Es wäre doch sinnvoll, erst dafür zu sorgen, dass wir genügend Lagermöglichkeiten für Futter haben.“
„Mum, vor uns liegt der Winter, da finden die Tiere genügend auf den Weiden. Ich habe nicht an soviel Tiere gedacht, dass unsere Weideflächen nicht ausreichen und wir nachfüttern müssen.“
„Na, dann ist es ja gut. Wenn du dir alles genau überlegt hast, finde ich es in Ordnung. Ich denke doch, dass du nicht die Absicht hast, allein dahin zu fahren?“
„Eigentlich wollte ich, äh – wollte ich, äh – Neil mitnehmen. Hast du etwas dagegen, Mum?“
„Ich nicht, aber vielleicht Maggi!“
Sabrinas Gesicht hellte sich auf. „Nein, mit der
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