Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
Vom Netzwerk:
besorgen war. Sabrina war in das Gespräch mit ihrer Mum vertieft, als sie plötzlich von einem gut aussehenden Mann angesprochen wurde.
    „Sabrina?“
    „Ja“, sagte sie und blickte auf. Ihre Stimme versagte für einen Moment. „Jeremy? Was machst du hier? Bist du es wirklich?“
    „Ja, ich hätte nie zu träumen gewagt, dich jemals wieder zu sehen.“ Er lächelte sie charmant an.
    Sabrina schluckte verlegen. „Mum, das ist Jeremy. Mit ihm war ich zusammen im Internat.“
    Franziska war von seinem eleganten Aussehen beeindruckt.
    „Warum warst du nicht auf dem Abschlussball? Du hast mich ganz schön hängen lassen. Mein damaliger Tänzer ist heute mein Ehemann.“ Sabrina gab dem eben Gesagten einen trotzigen Unterton.
    Für Franziska war da ein Vorwurf herauszuhören.
    „Schade, wenn ich das gewusst hätte, wäre ich sicher gekommen. Dann wären wir heute verheiratet. Ich war plötzlich erkrankt, daher konnte ich nicht kommen. Bist du wenigstens glücklich?“
    „Oh ja, Jeremy, ich habe einen wundervollen Mann. Du kennst ihn, jedenfalls vom Erzählen. Kannst du dich noch erinnern? Ich habe dir viel von einem Aborigines Jungen erzählt, der auf unserer Farm wohnt...“
    „Soll das heißen, dass du diesen Abo geheiratet hast“, unterbrach Jeremy lachend.
    „Ja, wieso lachst du? Er ist ein sehr liebevoller Mann.“
    Franziska fühlte sich nun doch etwas unwohl mit diesem Gesprächspartner. „Ihr habt euch sicher noch allerhand zu erzählen. Ich möchte dabei nicht stören.“
    „Mum, du störst nicht“, Sabrina hielt sie fest.
    Doch Franziska sagte: „Lass nur, ich verstehe das. Wenn man sich so lange nicht gesehen hat, gibt es viel zu erzählen. Du weißt, wo wir übernachten. Ich bummle noch ein bisschen durch die Stadt. Lass dir Zeit.“
    Sie verabschiedete sich von Jeremy.
    „Es ist nett von deiner Mum, uns allein zu lassen.“
    „Schon, aber ich denke, dass sie wegen deiner Äußerung über meinen Mann gegangen ist. Wir haben nämlich alle ein sehr gutes Verhältnis zueinander.“
    „Das tut mir leid, wenn ich sie damit weggeekelt habe. Aber ich steh dazu, wie konntest du einen Abo heiraten?“
    Sabrina gab es auf, ihren Mann zu verteidigen. Sie hob achselzuckend die Schultern.
    Jeremy bestellte Wein, und sie erzählten von früher und wie nah sie sich standen.
    Sabrina erfuhr, dass Jeremy noch ledig und ein Roadtrainfahrer war.
    „Immer, wenn ich in ein Mädchen verliebt war und sie meinen Beruf erfuhr, war es mit der Romanze vorbei. Wer will schon einen Mann, der nur aller vier Wochen zu Hause ist. Darum nahm ich mir vor, bei der erstbesten Gelegenheit meine Tätigkeit zu erwähnen. Aber bisher, hatte ich auch damit keinen Erfolg.“
    Als es dunkel wurde, brachte er sie in die Pension.
    „Sehe ich dich wieder“, fragte er.
    „Mal sehen. Vielleicht organisieren wir ein Klassentreffen. Was hältst du davon?“
    „Nicht schlecht. Willst du es organisieren? Ich helfe dir dabei.“
    „Prima, du ladest die Jungen ein und ich die Mädchen. Es wird schwierig sein, alle ausfindig zu machen. Planen wir als Termin nächstes Jahr, Mitte Februar. Hast du einen Kalender dabei?“
    „Schon, aber nicht vom nächsten Jahr.“
    Sabrina überlegte kurz. „Gut, dann sagen wir am zweiten Samstag im Februar. Nein, da geht es nicht. Bei uns ist es immer Mitte Februar sehr turbulent. Wir haben am sechzehnten Hochzeitstag und einen Tag drauf haben die Zwillinge, äh – Sarah Geburtstag. Nehmen wir doch den ersten Samstag im Februar. Ich versuche, den Raum zu bekommen, wo wir den Abschlussball hatten.“
    „Legst du immer so ein Tempo vor?“, staunte er.
    Sie lächelte ihn an. „Ich mache gern Nägel mit Köpfen.“
    „Du sprachst eben von Zwillingen?“
    „Das erkläre ich dir später“, sagte sie verlegen. Sie verabschiedete sich von ihm mit einem Kuss auf die Wange.
    Franziska wartete auf ihre Tochter. Sie musterte Sabrina sehr genau, als sie kam. „Na wie war es“, fragte sie.
    „Nicht schlecht, wir wollen ein Klassentreffen organisieren. Was hältst du davon?“
    „Ich finde es sehr schön. Wie oft habe ich mir so etwas gewünscht. Aber der Weg nach Deutschland wäre zu weit“, stellte Franziska traurig fest. „Mir gefiel allerdings nicht, dass er so abwertend von Neil sprach.“
    „Mir auch nicht Mum, aber jeder hat ein Recht auf seine Meinung. So weiß ich wenigstens, woran ich bin.“
    „Hättest du ihn wirklich geheiratet, wenn er zum Abschlussball gekommen wäre?“
    „Wer weiß“,

Weitere Kostenlose Bücher