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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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sich. „Das schaffen wir schon.“ Dabei blickte er sie verliebt an.
    Sie nickte.
    Sie waren am Montag viel zu früh in Toowoomba, sodass sie noch viel Zeit hatten, etwas über die Geschichte des Flughafens in den Aushängen zu lesen.
    Ein junger Engländer, Arthur William Jones, machte am 30. Mai 1913 seinen ersten Flug über Warwick. Das war ein kleines Städtchen, ungefähr eine Autostunde südlich von Toowoomba. Ein Reporter war zufällig Augenzeuge dieses Ereignisses und berichtete über die Luftreise. Zu dieser Zeit war dort das Auto noch ziemlich selten. Toowoomba wurde eine Anlaufstelle für den ‚Qantas International Airline Service’, und diese Fluggesellschaft fliegt heute noch in alle Welt. 1928 war der Qantas-Flug der erste nicht subventionierte Personenbeförderungsdienst zwischen Brisbane und Toowoomba in Australien. Dieser Flug wurde aber noch im selben Jahr eingestellt.
    Der Flugplatz in Toowoomba beschäftigte seinen ersten Fluglehrer 1951.
    „Na, wenigstens haben die hier schon viele Jahre Erfahrungen mit Anfängern!“, seufzte Sabrina.
    Der Fluglehrer kam mit den notwendigen Papieren auf sie zu und reichte ihnen die Hand zum Gruß.
    „Sind Sie das Ehepaar Roberts?“
    „Ja“, sagte Neil, denn Sabrina hatte es vor Angst die Sprache verschlagen.
    „So“, sagte er „sind Sie bereit?“
    Sabrinas Knie zitterten. Sie stand mit Neil vor der Cessna.
    „Ja, wir sind bereit“, antwortete Neil.
    „Dann wollen wir mal. Wer von Ihnen möchte zuerst fliegen?“
    Sabrina blickte Neil angstvoll an und schüttelte kaum merklich den Kopf.
    Mr. O’Brien bemerkte dies. „Oh, Mrs. Roberts, Sie haben doch hoffentlich keine Angst?“, fragte er scherzhaft.
    Sabrinas Kehle war wie zugeschnürt. „Doch“, brachte sie nur mühsam hervor.
    Er klopfte ihr auf die Schulter. „Das schaffen Sie schon. Ich möchte, dass Sie anfangen. Setzen Sie sich auf diesen Platz und schnallen Sie sich an.“ Er drehte sich zu Neil, der auch inzwischen eingestiegen war. „Auch Sie müssen sich anschnallen. So, bevor man in ein Flugzeug steigt, checkt man es von außen. Heute habe ich es für Sie getan. Bei der nächsten Flugstunde zeige ich es Ihnen. Was für außen gilt, ist natürlich auch für innen wichtig.“
    Er setzte sich neben Sabrina. Auch er hatte ein Steuer vor sich und erklärte nun Sabrina alle Instrumente.
    Er zeigte Sabrina eine Verfahrenscheckliste, nach der sie gemeinsam alle Geräte, Schalter und Lämpchen prüften.
    „Zuerst machen wir die Cockpit-Kontrolle. Die Vorflugkontrolle – die habe ich bereits durchgeführt. So, nun die Parkbremse – setzen ...“
    Er schaute Sabrina an, die von alledem noch wenig verstand.
    „Keine Sorge“, sagte er ihr tröstend „das lernen Sie alles noch in der Theorie. Wir machen mit unseren Flugschülern immer als erstes eine Flugstunde, damit sie im Unterricht wissen, wovon die Rede ist. Nun kommen wir zur zweiten Kontrolle, und zwar die vor dem Anlassen. Kraftstoffhahn – auf. Hauptschalter und Generator – ein...“
    Ein Blick zu seiner Flugschülerin zeigte ihm, dass bei ihr das Interesse kam.
    „Gleich sind wir soweit. Ein kurzer Check nach dem Anlassen ist noch nötig.
    Gas – 1000 Umdrehungen pro Minute ... Bremsen – lösen. Nun noch eine Bremsprobe und es kann losgehen.“
    Mr. O’Brien rollte die Cessna in Startposition auf die Start- und Landebahn.
    „Am Rollhalt wird vor dem Start noch ein letzter Check durchgeführt. Parkbremse – nochmals setzen. Triebwerk – auf 1700 Umdrehungen pro Minute ... Parkbremse – lösen, und los geht es. Ziehen Sie den Steuerknüppel langsam an sich heran.“
    Sabrina stand Angstschweiß auf der Stirn. Die kleine Maschine wurde immer schneller, und schon hob sie ab und hatte keine Bodenberührung mehr. „Neil, wir fliegen!“ In diesem Satz war bereits Begeisterung zu hören und der Angstschweiß trocknete zusehends. „Das hört sich für den Moment sehr viel an, was beim Starten zu beachten ist. Aber glauben Sie mir, das geht dann genauso automatisch wie das Autofahren.“
    Sabrina war begeistert, wie klein die Welt von oben aussah. Nach einigen Minuten flogen sie schon über ihre Farm, drehten dort einige Runden, und dann ging es wieder zurück.
    Neil flog als nächster, und seine Begeisterung kannte keine Grenzen. Er flog über Brisbane und ein Stück die Gold Coast entlang und dann Richtung Osten. Über dem Pazifik lernten beide auch gleich, wie wichtig der Kompass ist. Mr. O’Brien gab Anweisungen für

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