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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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sie wieder trennen. In Erwartung auf den nächsten Tag schliefen schließlich alle friedlich ein. Morgen sollte Sabrinas Odyssee ihr Ende finden.

    Der Rückzug

    Pascal Mackenzie kam angeritten und suchte Alina auf. „Unsere Eingeborenen sagen, dass sie heute zurückkommen. Ich dachte mir, dass es dich vielleicht interessiert?“
    „Na und ob! Danke Pascal, ich werde gleich alles Nötige vorbereiten. Hast du noch Zeit auf eine Tasse Tee?“
    „Nein, danke, ich habe noch eine Menge zu tun.“
    „Danke, dass du dir dann die Zeit genommen hast.“
    „Schon gut, es lag ja fast auf dem Weg. Ich will mir mal die Außenkoppeln ansehen.“
    „Bye, Pascal.“
    Alina war ganz aufgeregt. „Sally, kannst du Kuchen backen, ich meine gleich, jetzt?“
    „Ja! Aber was ist denn los?“
    „Stell dir vor, Sally, sie kommen alle zurück. Ach, ich bin ja so aufgeregt.“
    Auch Sally wirbelte sofort durch die Küche, um Sabrinas Lieblingskuchen zu backen.
    Kevin lief Alina über den Weg. „Kevin, sie kommen heute zurück.“
    „So? Wie schön“, war Kevins Antwort.
    Alina wunderte sich über die kühle und steife Antwort. „Kopf hoch, Kevin.“
    „Alina, hast du was auf den Koppeln zu tun, ich meine die an der Westgrenze.“
    Alina verstand sofort, was in ihm vorging und mischte sich nicht weiter ein. Sie gab ihm, wie er wollte, Arbeit weit genug weg. Kevin wollte sich nicht einmischen. Es sah aus, als gab er seinen Platz kampflos auf.
    „Bist du sicher, dass es richtig ist, was du tust, Kevin?“
    „Ja, ich bin nicht gern das fünfte Rad am Wagen. Sie soll sich ohne meinen Einfluss entscheiden können.“
    „Wie du willst, mach’s gut, Kevin.“
    „Bye, bis bald“, und damit ritt er davon, innerlich zerrissen von Sehnsucht nach seiner Franziska. In der Brusttasche fühlte er die kleine Schachtel mit dem Ring.

    Als sich der Busch lichtete, machte Noura halt. „Kennt nun den Weg!“, sagte er und verabschiedete sich von allen. Ganz besonders lieb verabschiedete er sich von Sabrina. „Noura hofft, dich wieder zu sehen!“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    „Ich auch“, sagte Sabrina leise. Große Tränen kullerten über ihre Wangen.
    „Nicht weinen, Tränen machen nur traurig“, tröstete er sie.
    Das letzte Stück gingen sie ohne Führung.

    Alina sah am Horizont einen Punkt, der sich bewegte. Sie schaute immer wieder hin und hatte das Gefühl, als würde der Punkt immer größer werden.
    Das sind sie, dachte Alina, ganz sicher, sie sind es!
    Alina ging zum Stall und sattelte ihren Hengst Axel. Sie hielt es nicht mehr aus. Als sie näher kam, erkannte sie bald Menschen in der Ferne. „Ja“, schrie sie zu sich „hab ich’s doch gewusst.“ Bald erkannte sie die einzelnen Personen.
    „Hallo, Franzi“, rief sie und winkte mit einer Hand wild in der Luft.
    Franziska erkannte sie jetzt auch und rannte ihr entgegen mit Sabrina an der Hand. Alina sprang vom Pferd, obwohl es noch gar nicht stand. Dabei spürte sie einen sehr heftigen Schmerz in der Brust, aber sie zeigte es niemand und hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. Sie schloss beide in ihre Arme und weinte herzzerreißend. So konnte sie nebenbei ihre Schmerzen überwinden, ohne dass es jemand merkte.
    „Ich freue mich so sehr für euch, dass alles so gut ausging. Komm, Kleines, dir tun doch sicherlich die Füße weh, setz dich auf Axel.“ Ohne eine Zustimmung abzuwarten, nahm Franziska das Kind und setzte es auf das Pferd. Alina war froh, dass sie es nicht machen musste. Franziska hätte dabei sicherlich bemerkt, dass es ihr nicht gut geht.
    Franziska erzählte unaufhörlich über die vergangenen Tage. Alina wollte sie dabei nicht unterbrechen, sie wartete ungeduldig auf einen Moment, um sich Gehör zu verschaffen. Sie waren inzwischen kurz vor der Farm, als Alina abrupt den Redefluss von Franziska stoppte.
    „Franziska, ich muss dir etwas sagen.“
    Franziska erkannte im Gesichtsausdruck der Freundin, dass es sehr wichtig war. „Ist etwas mit Kevin?“
    „Nein, nicht direkt, aber indirekt trifft es ihn schon.“
    „Spann mich nicht so auf die Folter, was ist los.“
    „Also, Kevin war doch in Brisbane bei Marie und Bill Cooper, um dort zu übernachten. Er traf dort auf einen Gast, der so schnell wie möglich nach Mozzie wollte und zwar speziell zu dir, Franziska!“
    Mit ungläubigem Gesichtsausdruck und großen Augen schaute Franziska zu Alina.
    „Waaas, wer soll denn das sein?“
    „Peter Wagner aus Deutschland. Er floh in letzter Minute aus

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