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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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die Signale der Delphine auswertete. »Liegen keine Ortungen der anderen Schiffe vor?«
    »Keine, Sir.« Captain Hiller wußte, was er jetzt sagte, und zögerte deshalb einen Augenblick: »Das fremde Objekt ist unhörbar durch unseren Radargürtel getaucht.«
    »Eine Sauerei!« brüllte Crown. »Wie ist das möglich?«
    »Das muß man untersuchen, Sir.«
    »Ha, das werde ich auch! Die beste Elektronik haben sie an Bord und hören nichts.« Crown wandte sich zu Helen um: »Wie kann man die Delphine aus dem Zielgebiet wegnehmen, Helen? Gleich knallt's von Wasserbomben und Unterwasserraketen.«
    »Wir werden den Befehl zur Rückkehr geben.« Dr. Finley drückte auf ein paar Knöpfe. Bei den Delphinen kamen jetzt elektrische Impulse an, die ihnen befahlen: Umkehren!
    Auf den vielen Anzeigetafeln und Kontrolluhren pendelten die Zeiger. Crown kaute an der Unterlippe und verstand von all dem nichts. »Was ist nun?« fragte er endlich.
    »Die Kompanien haben sich von dem Objekt gelöst und schwimmen schnell ab«, sagte Finley. »Nur Harry ist noch dran … jetzt gibt er Nachricht … das Objekt 78 Meter tief … Jetzt verläßt auch Harry das Gebiet … Objekt nähert sich Quadrat 7 …« Finley blickte hoch. »Damit ist die Arbeit der Sea-Lords getan, Sir. Das Übrige ist Sache der Marine …«
    Die Schnellboote jagten mit voller Kraft dem Zielgebiet entgegen. Ihr Motorengeräusch war natürlich unter Wasser für die überfeinen sowjetischen Horchgeräte wie ein Brüllen. Die jungen sowjetischen Offiziere in den ›Hechten‹ erkannten, welcher tödlichen Gefahr sie entgegenliefen. Sie tauchten tiefer, drehten sofort um und flüchteten zurück an die Grenze des Sperrgebietes.
    Plötzlich war die Nacht erfüllt von den Detonationen der Wasserbomben. In Quadrat 6, 7 und 8 plumpsten sie ins Meer und ließen die Explosionsfontänen hochsteigen. Die Unterwasserraketen mit ihren automatisch suchenden Magnetköpfen zischten in die Tiefe, aber sie liefen leer im weiten Pazifik. Die ›Hechte‹ waren längst aus der akuten Gefahrenzone heraus und jagten in einem Bogen, um alle Spuren zu verwischen, der in fast 300 Meter Tiefe wartenden Delta II entgegen.
    In dem Riesen-U-Boot saß Jakowlew im Kommandoraum und war mit dem Sonarraum verbunden. Die Detonationen wurden aufgezeichnet. Mit verschlossener Miene hörte er die schnell aufeinanderfolgenden Meldungen.
    »Wie ist es möglich, daß die Hechte entdeckt wurden?« sagte Jakowlew und lehnte sich zurück. »Alle uns bekannten amerikanischen Geräte hätten sie nie orten können! Sie müssen da eine Neukonstruktion eingesetzt haben. Aber von wo aus arbeiten sie? Von Land aus? Da ist die Entfernung zu groß. Von den Wachschiffen aus? Die haben keinen Alarm gegeben, also sind die Geräte nicht an Bord. Aber wo sind sie dann?«
    Es dauerte über drei Stunden, bis die ›Hechte‹ lautlos an die Delta II anschwammen und über die Schleuse an Bord genommen wurden. Mit abgestellten Motoren hatten sie eine Zeitlang bewegungslos gelegen, um die suchenden Schiffe ins Leere laufen zu lassen. Nach einer Stunde hatten die Amerikaner mit den Wasserbomben aufgehört und beobachteten nun das Seegebiet, tasteten es mit ihren Horchgeräten ab und warteten auf irgendwelche Reaktionen.
    Die Delphin-Kompanien waren vollzählig nach Wake zurückgekehrt und an Bord des ›Mutterschiffes‹ genommen worden. Dort trafen zwei Stunden später Admiral Crown, Rawlings, Helen, Finley und Clark ein. Helen und Finley beschäftigten sich sofort mit Harry, Henry und Robby. Die Delphine gaben aufgeregt eine Vielzahl von Lauten von sich, variierend in Höhe und Klangfarbe, vom Pfeifen bis zum Grunzen. Finley und Helen nahmen das alles auf ihre hochempfindlichen Magnetbänder auf, um die Informationen später im Labor mit Hilfe der Computer zu entziffern. Crown beobachtete mit gerunzelter Stirn diese ›Unterhaltung‹.
    »Sagen Sie bloß, Steve, daß Finley versteht, was die da piepsen«, sagte er zu Rawlings.
    »Eine ganze Menge, Sir.«
    »Ich werde das nie begreifen.«
    »Sind Sie Katholik?« fragte Rawlings leichthin. Admiral Crown sah ihn verblüfft an.
    »Ja. Ist das wichtig? Sprechen die Delphine nicht mit Lutheranern?«
    »Sir.« Rawlings lächelte schwach. Crowns Ironie war manchmal sogar geistreich. »Als Katholik kennen Sie doch den heiligen Franz von Assisi. Von ihm sagt man, er habe die Gabe gehabt, sich mit den Tieren zu unterhalten.«
    »Ich weigere mich, Dr. Finley als neuen Heiligen zu betrachten«,

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