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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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allein. Die anderen zwölf Delphine schwammen als Fächer hinter ihnen her und beobachteten die Meerestiefe.
    Captain Yenkins starrte mit dem Fernglas auf das alte Wachschiff. Helen auf der Insel hob den Kopf und sah Admiral Linkerton an. »Jetzt greifen sie an«, sagte sie. »Jetzt hat Ronny seine Mine angeklebt … jetzt John … Sie kehren um … Welche Verzögerung haben Sie einstellen lassen, Sir?«
    »Sieben Minuten«, sagte Linkerton mit heiserer Stimme. Er schwitzte plötzlich. »Das reicht doch …?«
    »Bis dahin sind die beiden Kompanien längst wieder in Sicherheit.« Dr. Rawlings schluckte trocken. Jetzt wünschte er sich einen Kognak. Die Arbeit von fast drei Jahren wurde heute gekrönt. Was man damals belächelt hatte, war heute ein wertvolles Geheimnis Amerikas geworden.
    Die Uhren tickten. Die Kriegsschiffe meldeten, daß die Delphine gerade den Riegel wieder unterschwommen hatten und sich innerhalb der Absperrung in Sicherheit befanden.
    »Noch eine Minute!« sagte Linkerton in höchster Spannung.
    Es war wie damals bei Biscayne Bay, als Rawlings zum erstenmal seine Truppe vorführte. Plötzlich zischten zwei hohe, weißschäumende Wassersäulen auf, ein Doppelknall ließ die Luft erzittern, das alte Wachboot hob sich etwas aus dem Wasser und zerfiel dann in herum wirbelnde Trümmer. Im Ernstfall gab es dort keine Überlebenden mehr. Niemand hätte eine Chance gehabt, diesem lautlos anschleichenden Tod auszuweichen. Die Vernichtung war vollkommen.
    »Wenn man bedenkt, daß es auch Atomsprengköpfe sein können«, sagte Linkerton fast tonlos. »Unbemerkt überall hingebracht … Du lieber Himmel, welche Perspektiven tun sich da auf!«
    Die riesige Druckwolke verzog sich, die Fontänen stürzten in sich zusammen, auf den Wellen trieben die Reste des Zielschiffes. Nüchtern meldete Captain Yenkins vom Delphin-Schiff: »Alle zurück. Kommen an Bord. Befehl ausgeführt.« Und dann – er konnte einfach nicht anders – fügte er privat hinzu: »Das werde ich bis zu meinem Lebensende nicht vergessen.«
    »Hoffentlich kommt nie ein Ernstfall«, sagte Admiral Linkerton, als alle Apparate ausgeschaltet waren. »Ich darf Ihnen jetzt den Termin bekannt geben: In zehn Tagen werden die ›Sea-Lords‹ nach Wake verlegt. Und da Admiral Crown in sechs Wochen Geburtstag hat, schenken wir ihm bei der Ankunft der Delphine eine neue Uniform – mit Flossen statt Ärmelstreifen, und die Mütze soll als Mützenschild ein Schnabelmaul bekommen!« Dabei grinste Linkerton breit.
    Bis in die Nähe der Marcus-Insel, die der Japaner Minami Tori Shima nennt, fuhr der kleine Flottenverband von Iwan Victorowitsch Jakowlew aufgetaucht und ohne Sicherung. Die Weltmeere gehören jedem, und es ist nicht verwunderlich, wenn sowjetische Kriegsschiffe darauf kreuzen. Trotzdem wurde Jakowlew von den Japanern kritisch beobachtet. Flugzeuge von japanischen Flugzeugträgern überflogen mehrmals den Verband, umkreisten die Sowjets und fotografierten sie.
    Die Auswertung der Fotos ergab, daß hier zwei der dem Westen unheimlichen U-Boote unterwegs waren. Boote, von denen man nicht wußte, wie sie bewaffnet waren, wie groß ihre Kampfstärke war und welche Neuheiten in ihren langen, schlanken Stahlrümpfen verborgen gehalten wurden. Vor allem das Boot der Charlie-Klasse erregte jeden westlichen Militär: Keiner kannte die Feuerkraft. Man registrierte nur, daß es die besten sowjetischen U-Boote waren. Und es hieß, daß sie unter Wasser sagenhafte 33 Knoten fahren konnten.
    Jakowlew kümmerte sich nicht um die japanischen Aufklärungsflugzeuge. Er fuhr einen falschen, alle Beobachter irreführenden Kurs in Richtung auf die Nord-Marianen-Gruppe und tauchte erst weg, als er die Magellan-Bank erreicht hatte.
    Hier teilte sich die Flotte: Das Nachrichtenschiff Primorje schlug einen Bogen zur Marcus-Nedker-Schwelle. Das U-Boot-Versorgungsschiff Ugra hingegen drehte ab in Richtung der Marshall-Inseln und fuhr stur den berüchtigten Atollen Eniwetok und Bikini entgegen, dem durch amerikanische Atombombenversuche für alle Zeiten toten Land. Jakowlew aber mit seinen drei U-Booten schwenkte unter Wasser mit Kurs auf die Wake-Insel ab. Er hatte noch einmal bis zur Grenze des Möglichen Verpflegung, Frischwasser und alles das aufnehmen lassen, was man für eine wochenlange Unterwasserfahrt benötigte. In einer Art Generalprobe war er mit Delta II und Charlie vorher schon 121 Tage unter Wasser gewesen und hatte immer wieder geübt, wie man – ebenfalls

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