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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der Große Skla­ven-See auf.
    Ich ließ die Ma­schi­ne noch ei­ne Mi­nu­te wei­ter­ra­sen, ehe ich lang­sam den Im­puls­schal­ter des Ato-Mei­lers nach hin­ten drück­te. Die Fahrt sank ra­pi­de, ob­wohl ich den Trans­por­ter steil nach un­ten fal­len ließ.
    Se­kun­den spä­ter flo­gen wir mit ein­fa­cher Schall­ge­schwin­dig­keit über den be­reits ge­fro­re­nen See hin­weg. Auf der Ra­dar-Bild­flä­che er­schie­nen die Um­ris­se des jen­sei­ti­gen Ufers.
    Im glei­chen Au­gen­blick sag­te Han­ni­bal rauh:
    »Or­tung! Jetzt ha­ben sie uns mit den Ra­dars er­faßt. Das Ge­rät muß in der Nä­he von Fort Rae ste­hen. Dort gibt es auch einen Flug­platz für Raum­jä­ger. Jetzt wird es Zeit!«
    Ich fluch­te vor mich hin. Ich hat­te gleich ge­wußt, daß die größ­te Ge­fahr in der Ge­gend von Fort Rae lie­gen muß­te.
    Ich ging un­ter die ein­fa­che Schall­ge­schwin­dig­keit und ließ die Ma­schi­ne mit nur fünf­hun­dert Sa­chen über den dich­ten Wald hu­schen. In Fort Rae muß­ten nun die Jä­ger star­ten, da­zu ka­men noch die schnel­len Flug­schrau­ber der Luft­po­li­zei.
    Die Wol­ken­de­cke hing knapp drei­hun­dert Me­ter über uns. Die Bo­den­sicht war ver­hält­nis­mä­ßig gut. Ich war dank­bar, daß es im Au­gen­blick recht wind­still war.
    Un­ter uns glit­ten die Wald­be­zir­ke hin­weg, die ich von mei­nem Ur­laub her ei­ni­ger­ma­ßen kann­te. Ich war dar­über hin­weg­ge­flo­gen, und cha­rak­te­ris­ti­sche Merk­ma­le ver­gißt man nicht so leicht.
    Auf der Ra­dar­kar­te tauch­te der klei­ne Hö­hen­zug auf, an des­sen Fuß der Win­ter­sitz des Mil­li­ar­därs lie­gen muß­te.
    Ich ging mit der Fahrt noch wei­ter her­un­ter. Das führ­te zwangs­läu­fig da­zu, daß der Ro­bo­t­au­to­mat die Hub­ro­to­ren aus­fuhr und die Ga­stur­bi­ne an­lau­fen ließ. Die Trag­flä­chen konn­ten das Ge­wicht der Ma­schi­ne nicht mehr auf­neh­men. Die Strö­mung riß ab.
    Von da an flo­gen wir nur noch mit den Ro­to­ren. Un­se­re Ge­schwin­dig­keit wur­de da­durch auf knapp 200 km/h ge­dros­selt.
    Han­ni­bal saß in ver­krampf­ter Hal­tung ne­ben mir und schau­te an­ge­strengt auf das un­ter uns lie­gen­de Land. Es war al­les weiß. Des­halb be­stand ei­ne ge­rin­ge Chan­ce, daß wir un­ser Ziel mit den Au­gen ent­de­cken konn­ten.
    »Nach links, we­nigs­tens um drei Grad«, rief Han­ni­bal mir zu.
    Ich riß die Ma­schi­ne her­um. Jetzt sah ich auch das lang­ge­streck­te Bau­werk, das sich dun­kel von dem Schnee ab­hob.
    Ich hat­te das Ge­fühl, als wä­re es al­ler­höchs­te Zeit, aus der Luft zu ver­schwin­den. Die Po­li­zei­ma­schi­nen und be­son­ders die Jä­ger wa­ren mit ei­ge­nen Or­tungs­an­la­gen aus­ge­rüs­tet. Es konn­te nur noch ei­ne Fra­ge von Mi­nu­ten sein, bis sie uns auf­spür­ten, nach­dem wir von dem Bo­den­ge­rät in Fort Rae be­reits er­faßt wor­den wa­ren.
    »Fer­tig­ma­chen, halt die Pel­ze und Waf­fen be­reit«, schrie ich dem Klei­nen zu.
    Er eil­te so­fort nach hin­ten. Un­se­re Sa­chen la­gen fer­tig ge­packt in der Kan­zel. Wir brauch­ten nur aus­zu­stei­gen.
    Ich flog mit peit­schen­den Hub­krän­zen über das weit­läu­fi­ge, aber fla­che Ge­bäu­de hin­weg und hielt auf den dich­ten Tan­nen­wald zu, der zum Park des Land­sit­zes ge­hör­te.
    Als ich ihn er­reicht hat­te, hielt ich die Ma­schi­ne an. Dann schob ich den Schalt­he­bel der Tur­bi­ne ruck­ar­tig nach hin­ten.
    Der schwer­be­la­de­ne Trans­por­ter fiel wie ein Stein. Kra­chend brach er durch die Äs­te. Die Ro­to­ren fetz­ten ei­ni­ge dün­ne Stäm­me weg, bis sie mit hel­lem Knall zer­bra­chen.
    Wir schlu­gen so hart in den wei­chen, me­ter­ho­hen Schnee, daß ich schon dach­te, ich hät­te mir sämt­li­che Kno­chen ge­bro­chen.
    Plötz­lich war es still.
    Stöh­nend er­hob ich mich und zog den Klei­nen aus ei­ner Ecke her­vor. Er blu­te­te aus ei­ner Stirn­wun­de.
    »Zum Teu­fel, wenn die­se Lan­dung nicht echt aus­ge­se­hen hat, ver­schlu­cke ich mei­nen ei­ge­nen Blind­darm. Wo sind wir?«
    »Zwi­schen den Bäu­men. Den Schnee ha­ben wir von den Zwei­gen ge­fegt, aber das kann man auf ei­nem Radar­bild nicht se­hen. Bist du okay?«
    »Es geht«,

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