Unternehmen Pegasus
der Große Sklaven-See auf.
Ich ließ die Maschine noch eine Minute weiterrasen, ehe ich langsam den Impulsschalter des Ato-Meilers nach hinten drückte. Die Fahrt sank rapide, obwohl ich den Transporter steil nach unten fallen ließ.
Sekunden später flogen wir mit einfacher Schallgeschwindigkeit über den bereits gefrorenen See hinweg. Auf der Radar-Bildfläche erschienen die Umrisse des jenseitigen Ufers.
Im gleichen Augenblick sagte Hannibal rauh:
»Ortung! Jetzt haben sie uns mit den Radars erfaßt. Das Gerät muß in der Nähe von Fort Rae stehen. Dort gibt es auch einen Flugplatz für Raumjäger. Jetzt wird es Zeit!«
Ich fluchte vor mich hin. Ich hatte gleich gewußt, daß die größte Gefahr in der Gegend von Fort Rae liegen mußte.
Ich ging unter die einfache Schallgeschwindigkeit und ließ die Maschine mit nur fünfhundert Sachen über den dichten Wald huschen. In Fort Rae mußten nun die Jäger starten, dazu kamen noch die schnellen Flugschrauber der Luftpolizei.
Die Wolkendecke hing knapp dreihundert Meter über uns. Die Bodensicht war verhältnismäßig gut. Ich war dankbar, daß es im Augenblick recht windstill war.
Unter uns glitten die Waldbezirke hinweg, die ich von meinem Urlaub her einigermaßen kannte. Ich war darüber hinweggeflogen, und charakteristische Merkmale vergißt man nicht so leicht.
Auf der Radarkarte tauchte der kleine Höhenzug auf, an dessen Fuß der Wintersitz des Milliardärs liegen mußte.
Ich ging mit der Fahrt noch weiter herunter. Das führte zwangsläufig dazu, daß der Robotautomat die Hubrotoren ausfuhr und die Gasturbine anlaufen ließ. Die Tragflächen konnten das Gewicht der Maschine nicht mehr aufnehmen. Die Strömung riß ab.
Von da an flogen wir nur noch mit den Rotoren. Unsere Geschwindigkeit wurde dadurch auf knapp 200 km/h gedrosselt.
Hannibal saß in verkrampfter Haltung neben mir und schaute angestrengt auf das unter uns liegende Land. Es war alles weiß. Deshalb bestand eine geringe Chance, daß wir unser Ziel mit den Augen entdecken konnten.
»Nach links, wenigstens um drei Grad«, rief Hannibal mir zu.
Ich riß die Maschine herum. Jetzt sah ich auch das langgestreckte Bauwerk, das sich dunkel von dem Schnee abhob.
Ich hatte das Gefühl, als wäre es allerhöchste Zeit, aus der Luft zu verschwinden. Die Polizeimaschinen und besonders die Jäger waren mit eigenen Ortungsanlagen ausgerüstet. Es konnte nur noch eine Frage von Minuten sein, bis sie uns aufspürten, nachdem wir von dem Bodengerät in Fort Rae bereits erfaßt worden waren.
»Fertigmachen, halt die Pelze und Waffen bereit«, schrie ich dem Kleinen zu.
Er eilte sofort nach hinten. Unsere Sachen lagen fertig gepackt in der Kanzel. Wir brauchten nur auszusteigen.
Ich flog mit peitschenden Hubkränzen über das weitläufige, aber flache Gebäude hinweg und hielt auf den dichten Tannenwald zu, der zum Park des Landsitzes gehörte.
Als ich ihn erreicht hatte, hielt ich die Maschine an. Dann schob ich den Schalthebel der Turbine ruckartig nach hinten.
Der schwerbeladene Transporter fiel wie ein Stein. Krachend brach er durch die Äste. Die Rotoren fetzten einige dünne Stämme weg, bis sie mit hellem Knall zerbrachen.
Wir schlugen so hart in den weichen, meterhohen Schnee, daß ich schon dachte, ich hätte mir sämtliche Knochen gebrochen.
Plötzlich war es still.
Stöhnend erhob ich mich und zog den Kleinen aus einer Ecke hervor. Er blutete aus einer Stirnwunde.
»Zum Teufel, wenn diese Landung nicht echt ausgesehen hat, verschlucke ich meinen eigenen Blinddarm. Wo sind wir?«
»Zwischen den Bäumen. Den Schnee haben wir von den Zweigen gefegt, aber das kann man auf einem Radarbild nicht sehen. Bist du okay?«
»Es geht«,
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