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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schlag­ar­tig um, als ein kor­pu­len­ter Mann den Raum be­trat.
    Ema­nu­el Ka­stro. Ich er­kannt ihn so­fort wie­der. Sein Ge­sicht wirk­te nicht mehr so fröh­lich wie vor ei­ni­gen Stun­den. Sei­ne dunklen Au­gen glit­zer­ten kalt. Auch sei­ne Stim­me schi­en an­ders zu klin­gen.
    Wäh­rend er mit au­to­ma­ti­scher Hand­be­we­gung an sei­ne bun­te Woll­wes­te griff, um sie über den be­acht­li­chen Bauch her­ab­zu­zie­hen, sag­te er schnei­dend:
    »San­cho, To­my, legt die Waf­fen weg! Ver­schwin­det!«
    Die bei­den Be­glei­ter hin­ter dem Pfei­ler rea­gier­ten wie Ro­bo­ter. Wort­los dreh­ten sie sich um und ver­lie­ßen das Zim­mer.
    Se­nor Ka­stro ging auf uns zu. Sei­ne kohl­schwar­zen Haa­re wa­ren glatt zu­rück­ge­kämmt. Man hät­te ihn für harm­los und et­was schwer­fäl­lig hal­ten kön­nen, wenn sei­ne kal­ten Au­gen die­sen Ein­druck nicht so­fort Lü­gen ge­straft hät­ten.
    »Sie ha­ben sich wirk­lich den falschen Ort für Ih­re Lan­dung aus­ge­sucht, Mr. Vil­mar! Wir ha­ben Sie schon an Ih­rer Ma­schi­ne er­kannt, als Sie das Haus über flo­gen. Sie hat­ten an­ge­nom­men, hier ei­ne si­che­re Un­ter­kunft zu fin­den?«
    Ich sah ihn starr an. Mei­ne Waf­fe war nur we­nig ge­senkt. Da er nicht dar­auf ach­te­te, war ich mir dar­über klar, daß sich noch ei­ni­ge Leu­te un­sicht­bar in den Ne­ben­zim­mern pos­tiert hat­ten. Men­schen wie Ka­stro pfleg­ten ei­ne Leib­wa­che zu en­ga­gie­ren.
    »Al­ler­dings! Wenn ich ge­wußt hät­te, daß das Haus be­wohnt ist, hät­te ich mir einen an­de­ren Ort aus­ge­sucht. Was wol­len Sie tun? Die Po­li­zei an­ru­fen?«
    »Ich den­ke nicht dar­an«, ent­geg­ne­te er ge­las­sen. »Sie brau­chen kei­ne Dro­hung aus­zu­spre­chen, denn Sie kämen nicht mehr zum Schie­ßen. Von mir aus kön­nen Sie ge­hen, wenn Sie das wol­len. Ich wer­de Sie nicht fest­hal­ten. Wenn es Ih­nen ge­lingt, aus der Fal­le zu ent­kom­men, wer­de ich Sie für einen tüch­ti­gen Mann hal­ten. Wenn es Ih­nen nicht ge­lingt, ha­ben Sie Pech ge­habt. Von mir kön­nen Sie hier kei­ne Hil­fe er­war­ten.«
    Ich spiel­te einen Mann, der plötz­lich auf­merk­sam wur­de.
    »Das klang selt­sam, Mis­ter! Wür­den Sie mir an ei­nem an­de­ren Ort Un­ter­stüt­zung ge­wäh­ren?«
    Er lä­chel­te un­merk­lich und mus­ter­te mich prü­fend.
    »Viel­leicht. In Ka­na­da bin ich in frem­dem Ho­heits­ge­biet. Ich kann es mir auf Grund mei­ner Ge­schäf­te nicht er­lau­ben, Feh­ler zu be­ge­hen. Sie wer­den ge­sucht, weil Sie mit ei­nem ge­wis­sen Pro­fes­sor Ki­li­an in Ver­bin­dung stan­den?«
    »Wir ge­ben nichts zu«, warf Han­ni­bal ein.
    »Ma­chen Sie sich nicht lä­cher­lich«, ent­geg­ne­te er. »Wenn je­mand von der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr so fie­ber­haft ge­sucht wird, muß er ihr ei­ne gan­ze Men­ge be­deu­ten. Das soll aber nicht hei­ßen, daß ich Sie, Mr. Cy­ner, für be­deu­tend hal­te.«
    Han­ni­bal sah ihn ver­är­gert an. Ich be­gann zu lä­cheln.
    »Sie sind ein in­ter­essan­ter Mensch, Mr …«
    »Ka­stro, Ema­nu­el Ka­stro. Das kön­nen Sie ru­hig wis­sen. Wenn Sie aber ge­faßt wer­den, kom­men Sie bit­te nicht auf den dum­men Ge­dan­ken, zu be­haup­ten, Ema­nu­el Ka­stro hät­te sich mit Ih­nen un­ter­hal­ten. Ich möch­te von Ih­nen nur et­was wis­sen. Dann dür­fen Sie ge­hen.«
    »Sehr groß­zü­gig.«
    Er zuck­te mit den Schul­tern.
    »Es liegt mir nichts dar­an, Sie der Po­li­zei aus­zu­lie­fern. Ich bin Aus­län­der und nicht ver­pflich­tet, mich mit Ih­nen in ein Feu­er­ge­fecht ein­zu­las­sen. Ich wer­de al­so zu­ge­ben, Sie ge­se­hen zu ha­ben. Ih­re Ma­schi­ne liegt schließ­lich in mei­nem Park.«
    »In Ih­rem Park? Ist das Ihr Haus?« Ich tat er­staunt.
    »Al­ler­dings. Ich ha­be es vor ei­ni­gen Ta­gen ge­kauft. Ich schät­ze, daß Sie nicht mehr viel Zeit ha­ben, in den Wäl­dern un­ter­zut­au­chen. Wol­len Sie mir als klei­ne Ge­gen­leis­tung für mein Ent­ge­gen­kom­men ei­ni­ge Fra­gen be­ant­wor­ten?«
    »Nur wenn ich mich da­mit nicht selbst be­las­te«, gab ich ihm zu ver­ste­hen.
    Er lach­te. Die jun­ge Frau mus­ter­te mich in­ter­es­siert.
    »Schön. Wer ist

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