Unternehmen Pegasus
und sogar noch in Europa aufgenommen werden. Das wäre mit einem auf der Erde stationierten Sender niemals möglich gewesen, da ultrakurze Wellen die Eigenschaften haben, der Erdkrümmung nicht zu folgen.
Ein Mann erschien auf dem Bildschirm. Die blauschwarze Uniform der GWA und das symbolhafte Atommodell auf den Kragenspiegeln war nicht zu übersehen.
Die Stimme des Mannes erklang aus dem Lautsprecher. Es handelte sich um einen Oberst unserer Fahndungsabteilung.
»… wiederhole. An alle Polizeistationen und Luftraum-Überwachungseinheiten der nördlichen USA und Kanadas. Achten Sie auf einen Lufttransporter vom Typ Fairchild CD-862. Amtliches Kennzeichen LA-KA-121.265. Der Transporter hat vor etwa zehn Minuten die kanadische Grenze auf der Höhe von Sweet Grass/Montana überflogen. Angebliches Ziel der Maschine ist die Minensiedlung Coppermine an der Coronation-Straße-Beaufort-See. In der Maschine befinden sich der wegen Verbrechen gegen das Atomsicherungsgesetz gesuchte Inhaber der Lufttransportfirma ›Vilmar-Transports‹, Con Vilmar, und dessen Geschäftspartner Reginald Cyner. Con Vilmar ist ein ehemaliger Angehöriger des Mond-Sicherheitsdienstes. Er bekleidete den Rang eines Majors, bis er wegen Dienstvergehen ausscheiden mußte. Con Vilmar ist unter allen Umständen sofort zur nächsten FBI-Zentrale zu bringen. Es darf niemand Gelegenheit gegeben werden, mit Major a. D. Vilmar zu sprechen.
Achtung … an alle Polizei- und militärischen Einheiten! Con Vilmar und sein Partner Reginald Cyner sind mit allen Mitteln zu stellen. Machen Sie von Ihren Schußwaffen Gebrauch. Die Maschine muß sich zur Zeit nördlich von Edmonton befinden. Vilmars Ladung besteht aus radioaktiven Isotopen und gefährlichen Chemikalien. Er beabsichtigte, einen inzwischen verhafteten Wissenschaftler damit zu versorgen. Professor Kilian beschäftigte sich mit verbotenen radiobiologischen Experimenten an lebenden Personen.
Achtung! Die Bevölkerung wird dringend ersucht, auf die beiden Personen zu achten. Prägen Sie sich die Bilder ein, die wir sofort senden werden. Es ist wahrscheinlich, daß Vilmar und Cyner die Nachrichten abhören und den Versuch machen, in den kanadischen Wäldern unterzutauchen.«
Nach der Fahndungsmeldung wurden unsere Bilder eingeblendet.
Hannibal betrachtete verzerrt grinsend sein Konterfei. Mir traten Schweißperlen auf die Stirn.
Die Leute in der Zentrale meinten es wieder einmal ganz besonders gut. Wenn wir jetzt einem kanadischen Jäger vor die Maschinenkanonen flogen, waren wir verloren.
»Die machen uns aber sehr schlecht, mein Lieber«, beschwerte sich Hannibal. »Das sind direkt unverschämte Behauptungen. Bis zum Sklaven-See sind es noch gut fünfhundert Meilen. Vielleicht sagst du der Mühle, sie sollte etwas schneller fliegen. Onkel Hannibal wäre noch nicht lebensmüde.«
Noch bevor er die letzten Worte aussprach, hatte ich den Impulsschalter des Ato-Meilers bereits nach vorn gerissen.
Aus der Heckdüse peitschte die glühende Gasflamme. Gleich darauf durchstießen wir erneut die Schallmauer. Während wir Fahrt aufnahmen, drückte ich den Knüppel nach vorn. Der Transporter gehorchte den aerodynamischen Rudern einwandfrei.
Er neigte die Schnauze nach vorn und begann zu stürzen.
Hannibal riß die Augen auf und blickte mich vorsichtig an. Wir überschritten die zweifache Schallgeschwindigkeit und kamen außerdem noch in die dichteren Luftschichten hinein.
In achttausend Meter Höhe begannen die vorderen Kanten der Tragflächen zu glühen. Nochmals tausend Meter tiefer
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