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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mein­te Han­ni­bal. »Hier, leg dei­ne Pel­ze an.«
    Wir mach­ten uns in fie­ber­haf­ter Hast fer­tig, denn lan­ge durf­ten wir nicht mehr zö­gern. Die Leu­te im Haus muß­ten uns ge­se­hen und ge­hört ha­ben.
    Ich streif­te mir die Pelz­kap­pe über den Kopf und griff nach dem Kunst­stoffruck­sack, in dem sich Nah­rungs­mit­tel be­fan­den.
    Han­ni­bal spreng­te das Ka­bi­nen­dach ab und ließ sich über die Rumpf­wöl­bung glei­ten. Bis zu den Kni­en ver­sank er im Schnee. Ich warf ihm un­se­re Aus­rüs­tung zu.
    Es hat­te einen ge­wal­ti­gen Lärm ver­ur­sacht, als wir den Not­aus­gang ab­spreng­ten. Wenn man uns wirk­lich nicht so­fort be­merkt hat­te, dann be­stimmt jetzt.
    Ich schwang mich auf den Rumpf und ließ mich eben­falls nach un­ten glei­ten. Wort­los drück­te mir Han­ni­bal die Ma­schi­nen­pis­to­le in die Hand. Ich schal­te­te das Ma­ga­zin auf Nor­mal­pa­tro­ne.
    »Kei­ne Ex­plo­siv­ge­schos­se ver­wen­den, wenn wir schie­ßen müs­sen«, flüs­ter­te ich ihm zu. »Du war­test auf al­le Fäl­le mei­ne An­wei­sung ab. Es ist nicht un­se­re Auf­ga­be, Ka­stros Leu­te an­zu­grei­fen. Nimm den Ruck­sack und tritt in mei­ne Fuß­stap­fen.«
    Bei den Wor­ten schritt ich be­reits durch das Ge­wirr der Zwei­ge. Der Ma­schi­ne gönn­te ich kei­nen Blick mehr. Sie war un­brauch­bar. Al­lein die­ser Ver­lust brach­te der GWA auf ih­rem Spe­sen­kon­to ein Soll in Hö­he von ein­ein­halb Mil­lio­nen Dol­lar. Wenn ich glatt auf­ge­setzt hät­te, wä­re die Wir­kung ver­fehlt ge­we­sen. Han­ni­bals blu­ten­de Stirn­wun­de be­kräf­tig­te noch die be­ab­sich­tig­te Täu­schung.
    Es war nicht leicht, das Wald­stück zu durch­schrei­ten. Plötz­lich wur­de es aber hell.
    Vor uns, knapp drei­ßig Me­ter ent­fernt, lag der Hin­ter­ein­gang des Land­sit­zes. Ich be­merk­te zahl­rei­che Fuß­spu­ren im Schnee. Sie be­wie­sen mir, daß Leu­te an­we­send wa­ren. Au­ßer­dem zit­ter­te über ei­nem Ka­min die Luft, was drauf hin­deu­te­te, daß im Haus ein rauch­lo­ses Feu­er brann­te.
    »Ganz ru­hig jetzt«, flüs­ter­te ich dem Klei­nen zu. »Wir sind völ­lig ah­nungs­los. Als wir letzt­ma­lig in der Ge­gend wa­ren, wohn­te hier nie­mand.«
    Ich war­te­te nicht auf sei­ne Ent­geg­nung, son­dern eil­te mit wei­taus­ho­len­den Schrit­ten aus dem Tan­nen­wald. Keu­chend rann­te ich auf das Haus zu. Han­ni­bal folg­te mir.
    Die Ma­schi­nen­waf­fe lag schuß­be­reit in mei­nen Hän­den. Ich war ein Ver­folg­ter, der vor­sich­tig zu sein hat­te.
    Au­ßer Atem kam ich auf der Ter­ras­se an. Mit vol­ler Wucht trat ich ge­gen die Ei­chen­tür, doch sie gab nicht nach.
    »Nicht auf das Schloß schie­ßen, Re­gi«, rief ich MA-23 zu, der be­reits die MP hoch­ge­ris­sen hat­te. »Die Schüs­se könn­ten ge­hört wer­den. Gib das Beil her.«
    Han­ni­bal grins­te un­merk­lich und griff nach dem klei­nen Beil, das er in sei­nen Gür­tel ge­steckt hat­te. Ich hat­te mich halb um­ge­dreht, be­merk­te aber aus den Au­gen­win­keln, daß die Tür laut­los ge­öff­net wur­de.
    »Das ist viel bes­ser so«, sag­te je­mand läs­sig. »MP-Ge­schos­se ha­ben die An­ge­wohn­heit, dün­ne Holzwän­de zu durch­schla­gen und da­hin­ter­ste­hen­de Leu­te zu ver­let­zen.«
    Ich fuhr her­um und spiel­te mei­ne Rol­le wei­ter. Mein Ge­sicht ver­zerr­te sich. Die Waf­fen­mün­dung ruck­te nach oben.
    Der Mann in der Tür er­hob die Ar­me über den Kopf. Bläs­se über­zog sein Ge­sicht.
    »Sie sind wohl ver­rückt ge­wor­den«, schrie er mich an. »Wenn wir Sie hät­ten er­schie­ßen wol­len, hät­ten wir das be­reits tun kön­nen, als Sie aus dem Wald ka­men.«
    »Ge­hen Sie ins Haus! So­fort!« for­der­te ich.
    Er tau­mel­te zu­rück. Ich folg­te ihm mit ei­nem Sprung in den da­hin­ter­lie­gen­den Raum, der ei­ne Art ge­schlos­se­ne Win­ter­ter­ras­se dar­stell­te.
    Plötz­lich klang schräg ne­ben mir ei­ne an­de­re Stim­me auf, de­ren Dia­lekt be­wies, das der Spre­cher kein Ame­ri­ka­ner war.
    »Nimm die Ka­no­ne ’run­ter! Wir ha­ben auch wel­che«, be­haup­te­te je­mand.
    Ich dreh­te mich lang­sam um.
    In der De­ckung ei­nes Stein­pfei­lers stan­den zwei Män­ner, von

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