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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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leuch­te­te die Na­se auf. Der ver­däch­ti­ge Farb­ton ging lang­sam auf den Rumpf über.
    Un­se­re Kli­ma­an­la­ge hat­te sich längst au­to­ma­tisch ein­ge­schal­tet; doch nun wur­de es all­mäh­lich Zeit.
    Vor mei­nen Au­gen flamm­ten die grell­ro­ten Lam­pen auf. Aus dem Ro­bo­t­au­to­ma­ten plärr­te ei­ne me­cha­ni­sche Stim­me:
    »Über­hit­zung – Über­hit­zung. Luftrei­bungs-Tem­pe­ra­tu­ren be­ach­ten!«
    Han­ni­bal fluch­te fürch­ter­lich. Lang­sam zog ich den Knüp­pel nach hin­ten. Müh­sam rich­te­te sich die Ma­schi­ne auf und ver­lor dann merk­lich an Fahrt. Trotz­dem wa­ren wir für die dich­teren Luft­schich­ten in nur sie­ben­tau­send Me­ter noch im­mer zu schnell.
    Die Au­ßen­tem­pe­ra­tur blieb je­doch von nun an kon­stant, ob­wohl ich die Ma­schi­ne mit rund zwei­ein­halb­tau­send Sa­chen nach Nor­den ra­sen ließ.
    »Bist du wahn­sin­nig ge­wor­den«, brüll­te der Klei­ne mir zu. »Wir glü­hen im­mer noch. Vor­ge­schrie­be­ne Hö­he bei die­ser Fahrt min­des­tens vier­zig­tau­send Fuß.«
    »Un­se­re Ka­bi­ne und das Trieb­werk sind iso­liert. Die Kli­ma­an­la­ge hält das aus!«
    »Ja, viel­leicht! Der La­de­raum ist aber nicht ge­schützt. Sol­len uns die Che­mi­ka­li­en um die Oh­ren flie­gen?«
    Ich sag­te nichts mehr, son­dern ließ den Trans­por­ter wei­ter don­nern. Öst­lich von uns tauch­te der At­ha­bas­ca-See auf und ver­schwand schnell wie­der. In spä­tes­tens vier­zehn Mi­nu­ten muß­ten wir über un­se­rem Ziel sein.
    Ich wä­re gern noch tiefer ge­gan­gen, um so weit wie mög­lich aus dem Be­reich der Radar­tas­ter zu kom­men. So leicht brauch­ten wir es den Män­nern nicht zu ma­chen, zu­mal sie tod­si­cher der Mei­nung wa­ren, sie müß­ten al­les tun, um zwei flüch­ti­ge Ver­bre­cher ab­zu­fan­gen.
    Der TV-Bild­schirm leuch­te­te noch im­mer. Un­ser GWA-Oberst gab die Mel­dung er­neut durch. Dies­mal wur­den so­gar die Kom­man­deu­re der re­gu­lä­ren Mi­li­tär­ein­hei­ten an­ge­for­dert, ih­re Jä­ger in die Luft zu brin­gen.
    Han­ni­bal saß un­ru­hig ne­ben mir. Ich sah, daß er ziem­lich ner­vös war, aber ich konn­te ihm nicht hel­fen. Nun war das Ma­nö­ver ein­ge­lei­tet – und wir hat­ten es durch­zu­ste­hen.
    Ei­ne Rie­sen­or­ga­ni­sa­ti­on war an­ge­lau­fen, nur um uns mit ei­nem Mann in Ver­bin­dung zu brin­gen, dem man im Haupt­quar­tier miß­trau­te. Was auf Grund die­ser fin­gier­ten Mel­dung an Treib­stoff ver­geu­det wur­de, ging schon nicht mehr auf ei­ne nor­ma­le Lis­te. In den nörd­li­chen Staa­ten und in Ka­na­da stie­gen die schnel­len Ato-Jä­ger auf. Tau­sen­de von Sol­da­ten und Be­am­ten wa­ren an die Or­tungs­ge­rä­te ge­eilt. Ei­ne große Raum­sta­ti­on wur­de in den Ab­lauf der Ge­scheh­nis­se ein­ge­schal­tet.
    Das war GWA-Ar­beit! Das war das Spiel ei­ner gi­gan­ti­schen Or­ga­ni­sa­ti­on, der al­le Voll­mach­ten zur Ver­fü­gung stan­den. Im Haupt­quar­tier ar­bei­te­ten Psy­cho­lo­gen an dem Text der Mel­dung. Sie ta­ten al­les, um die­sem süd­ame­ri­ka­ni­schen Mil­li­ar­där schnells­tens und doch un­ver­fäng­lich bei­zu­brin­gen, wie ge­fähr­lich wir wa­ren.
    Mei­ne Kol­le­gen gin­gen so­gar das Ri­si­ko ein, die ka­na­di­sche Luft­ab­wehr auf uns zu het­zen, ob­wohl sie ge­nau wuß­ten, daß wir mit ei­nem schwer­fäl­li­gen Trans­por­ter in den Wol­ken hin­gen.
    Die­ser Rie­sen­auf­wand galt ei­nem klei­nen, aber wich­ti­gen Ziel. Wir soll­ten Ema­nu­el Ka­stro ken­nen­ler­nen. Um das zu er­rei­chen, mo­bi­li­sier­te der Al­te einen gan­zen Kon­ti­nent.
    Wenn in Ka­stros Win­ter­pa­last auch nur ein Fern­seh­ge­rät lief, muß­te er jetzt schon wis­sen, wie wir aus­sa­hen und warum wir ver­folgt wur­den.
    Wenn er nicht selbst vor dem Ge­rät saß, wur­de die Sen­dung be­stimmt von ir­gend je­mand aus sei­nem Freun­des- und Be­kann­ten­kreis oder von der Die­ner­schaft ge­hört oder ge­se­hen.
    Un­ter uns wur­den die Wol­ken im­mer dich­ter. Die Radar­tas­ter lie­ßen sich da­von nicht be­ein­dru­cken. Auf un­se­rer Re­li­ef­kar­te husch­ten die ver­schnei­ten Wäl­der vor­bei. End­lich tauch­te

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