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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Pro­fes­sor Ki­li­an? Stimmt es, daß er sich mit ver­bo­te­nen ra­dio-bio­lo­gi­schen Ex­pe­ri­men­ten be­schäf­tigt hat?«
    »Ich kann mich nicht er­in­nern, je­mals ge­wußt zu ha­ben, daß er sich mit ver­bo­te­nen Ver­su­chen be­faß­te«, ant­wor­te­te ich vor­sich­tig.
    Mei­ne Äu­ße­rung ent­lock­te ihm ein Schmun­zeln.
    »Aha! Nicht übel aus­ge­drückt, aber mir ge­nügt es. Sie ha­ben es al­so ge­wußt. Sie wa­ren sein Ver­bin­dungs­mann. Nach dem Atom-Si­cher­heits­ge­setz er­war­tet Sie ei­ne har­te Be­stra­fung. Nun, das ist Ih­re An­ge­le­gen­heit. Warum gab die GWA durch, daß Sie nach Ih­rer Ver­haf­tung mit nie­mand spre­chen soll­ten? Hängt das mit Ih­rer ehe­ma­li­gen Po­si­ti­on als Ma­jor des Mond-Si­cher­heits­diens­tes zu­sam­men? Will man ver­hin­dern, daß Sie au­ßen­ste­hen­den Per­so­nen noch Din­ge mit­tei­len, die viel­leicht streng ge­heim sind?«
    Jetzt war er so­weit, wie ich ihn ha­ben woll­te.
    »Viel­leicht ist ›streng ge­heim‹ gar kein Aus­druck, Mr. Ka­stro. Ich war tech­ni­scher Of­fi­zier. Ha­ben Sie et­was da­ge­gen, wenn wir nun ge­hen? Eben ist ei­ne Po­li­zei­ma­schi­ne über das Haus ge­flo­gen.«
    Er schwieg ei­ni­ge Se­kun­den und schi­en zu über­le­gen. Nie­mand un­ter­brach die Stil­le.
    »Ha­ben Sie ei­ne ei­ni­ger­ma­ßen be­grün­de­te Aus­sicht, aus Ka­na­da zu ent­kom­men? Oder wol­len Sie sich nur wie ein auf­ge­scheuch­ter Reh­bock im Wald ver­ste­cken?«
    »Ich ha­be ei­ne gu­te Chan­ce, wenn Sie nicht so­fort die nächs­te Po­li­zei­ma­schi­ne an­ru­fen.«
    »Schön, dann ge­hen Sie. Mehr woll­te ich von Ih­nen nicht wis­sen. Ich wer­de erst spre­chen, wenn ich ge­fragt wer­de. Ge­hen Sie!«
    Er trat einen Schritt zu­rück und deu­te­te auf die Au­ßen­tür. Ich blick­te Han­ni­bal an, der zö­gernd den schwe­ren Ruck­sack über sei­nen Rücken schwang und sich rück­wärts zum Aus­gang be­weg­te.
    Ich faß­te mei­ne MP fes­ter und sah mich arg­wöh­nisch um.
    » Mr. Ka­stro, wenn ich un­ge­fähr wüß­te, warum Sie mir die­sen Ge­fal­len tun, wä­re ich sehr er­leich­tert. Ich ken­ne Ih­ren Na­men, denn ich war schließ­lich ein Luft­trans­port-Un­ter­neh­mer. Je­der kennt den süd­ame­ri­ka­ni­schen Uran- und Ener­gie-Kö­nig. Warum las­sen Sie uns lau­fen? Ih­re Män­ner ha­ben uns doch im Vi­sier?«
    »Wer sagt Ih­nen das?«
    »Mein Ver­stand. Sie sind nicht nur mit zwei Be­wa­chern hier. Nicht ein Mann von Ih­rem For­mat. Warum las­sen Sie uns ge­hen?«
    »Viel­leicht bin ich an Ih­nen in­ter­es­siert. Wenn es Ih­nen ge­lingt, aus die­ser Fal­le zu ent­kom­men, zeugt das für un­ge­wöhn­li­che Qua­li­tä­ten. Ich möch­te nicht in Ih­rer Haut ste­cken. Im­mer­hin wer­den Sie von der GWA ge­sucht. Wenn Sie aber durch­kom­men, möch­te ich Sie in Ca­ra­cas tref­fen. Wir wer­den dort mehr Zeit ha­ben.«
    »Ich ha­be ver­stan­den«, ent­geg­ne­te ich lang­sam. »Wenn ich über die Gren­ze kom­me, wer­de ich Ih­nen in Ve­ne­zue­la viel­leicht ei­ni­ge Din­ge über den Mond-Si­cher­heits­dienst mit­tei­len.«
    »Ich wür­de zu­hö­ren.«
    »Okay, ich wer­de es nicht ver­ges­sen. Den­ken Sie aber dar­an, erst dann zu spre­chen, wenn Sie ge­fragt wer­den.«
    »Wenn Sie noch lan­ge re­den, wird man Sie auf­spü­ren. In spä­tes­tens fünf­zehn Mi­nu­ten ist ei­ne Strei­fe da. Ih­re Ma­schi­ne wird be­stimmt ent­deckt.«
    »Bis da­hin bin ich im Ur­wald. Ich weiß hier sehr gut Be­scheid und ken­ne auch ein Ver­sor­gungs­de­pot, wo wir si­cher sind. Wo kann ich Sie in Ca­ra­cas er­rei­chen?«
    »Nir­gends und über­all. Ich wer­de wis­sen, wenn Sie im Lan­de sind. Ih­re Ver­bin­dun­gen und Vor­be­rei­tun­gen für schwie­ri­ge Si­tua­tio­nen schei­nen bes­ser zu sein, als ich an­ge­nom­men hat­te. Nun aber los!«
    Er nick­te mir zu. Do­lo­res Al­vez sag­te noch, wir soll­ten vor­sich­tig sein. Der Mil­li­ar­där be­dach­te sie mit ei­nem ver­wei­sen­den Blick. Ich schenk­te ihr ein ver­bind­li­ches Lä­cheln.
    »Ich dan­ke Ih­nen, Miß.«
    »Kei­ne Ur­sa­che«, ant­wor­te­te Ka­stro für sie. »Es hat mich nichts ge­kos­tet.«
    Au­gen­bli­cke spä­ter stan­den wir

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